Bei knapp 30 Grad Celsius gab’s heiße Duelle am Hockenheimring: Gerstl gewinnt souverän die OPEN-Klasse, Schnitzenbaumer in der FORMEL.
Die Chronologie des Rennens:
Vorstart: 13 Fahrer und zwei Fahrerinnen gingen ins zweite Rennen des Wochenendes, das sowohl den Fahrern als auch den Pirelli-Reifen alles abverlangte. Der Österreicher Thomas Jakoubek (Top Speed) verzichtete wie schon gestern auf einen Start. Salvatore de Plano musste nach seinem Crash gestern über Nacht noch im Krankenhaus bleiben. Der Italiener hatte sich am Rücken verletzt, ist aber auf dem Weg der Besserung. Bernd Herndlhofer (H&A) und Wolfgang Jaksch (F Xtreme Racing Team) waren schon vor dem Qualifying ausgeschieden, daher blieben nur zwei Starter in der stärksten Klasse übrig.
Start: Vom Start weg gab Ingo Gerstl das Tempo vor. 1:25.5 min zu Beginn des Rennens zeigte, für Phil Stratford im Benetton ist hier nichts zu holen. Gerstl sagte nach dem Rennen: „Ich wollte am Anfang zeigen, was geht.“ Im Sechs-Sekunden-Bereich blieben die beiden das ganze Rennen über, am Ende ging Gerstl mit drei Sekunden Vorsprung über die Ziellinie. Stratford war froh über Gerstls Tempo: „Ich freue mich, dass ich hinterherkomme und die Luftverwirbelungen, die Aerodynamik spüre, wenn ich so dicht an Ingos Toro Rosso heranfahren kann.“
Runde 1: John Reaks musste beim Anbremsen über die Wiese, der Brite konnte aber weiterfahren – vier Runden Rückstand reißt der World-Series-Fahrer am Ende auf.
Florian Schnitzenbaumer (Top Speed), gestern Sieger der FORMULA, hatte heute deutlich weniger zu schwitzen. Sein ebenbürtiger Gegner de Plano fehlte, daher bestimmte der Deutsche das Tempo in der kleineren Klasse. Armando Mangini konnte die Pace zeitweise mitgehen, 1:21er-Zeiten fahren – die Konstanz des Deutschen hatte der Italiener nicht, auch wenn Schnitzenbaumers Schulter schmerzte: „Eine Operation machte sich zu Mitte des Rennens bemerkbar.“
Manfred Loach wollte heute durchkommen, nachdem er gestern wegen erhöhter Öltemperatur frühzeitig ausschied. Nach einem schlechten Start kämpfte sich der Österreicher Platz für Platz nach vor.
Runde 2: „Piter“ im weißen Dallara aus der World Series hatte mit denselben Schwierigkeiten wie gestern zu kämpfen. Zweimal blieb er nach der langsamsten Stelle des Kurses, beim Rausbeschleunigen aus der Spitzkehre, stehen – zweimal konnte er weiterfahren. Nach vier Runden beendete er aber sein Rennen.
Mann des Rennens war der Deutsche Andreas Fiedler im GP2. Von Rang 10 gestartet, war er in der zehnten Runde an der bis dahin drittenplatzierten FORMULA-Fahrerin, Bianca Steiner, vorbeigegangen, die wie schon gestern auf Podestkurs lag. Ein Eigenfehler führte im ersten Rennen zu einem Dreher, heute kam sie fehlerfrei durch und auf Rang 4 in der FORMULA. „Wir hatten zu viel Luftdruck. Ende des Rennens kam ich wieder ran, da hatte Andreas Probleme. Eine Runde hätte ich noch gebraucht.“ Fiedler erreichte so sein erstes Podest. Der Deutsche im GP2 wurde hinter Schnitzenbaumer und Mangini Dritter FORMULA-Fahrer.
Runde 6: Veronika Cicha blieb im vierten Gang hängen, auf der Anfahrt zur Haarnadel mit knapp 200. Die Tschechin konnte noch abbremsen und einen schweren Unfall verhindern. Mit der Fahrzeugnase touchierte sie die Reifenstapel, blieb aber unverletzt.
Runde 7: Nur wenig später stellte Peter Göllner sein Auto in Kurve 2-3 ab. Die Streckenposten arbeiteten zügig, so konnte das Safety-Car heute in der Box bleiben.
Letzte Runde: Loach setzt im Fight um Rang 8 zum Angriff auf Walter Steding (Inter Europol Competition) und dreht sich. Der letzte Ausfall des Rennens. Karl-Heinz Becker wird Siebenter, der knapp 75-Jährige holte damit ein sensationelles Ergebnis.
Das Endergebnis lautet wie folgt:
OPEN
- Gerstl
- Stratford
FORMULA
- Schnitzenbaumer
- Mangini
- Fiedler
- Steiner
- Becker
- Steding
- Eicke
- Kindler
- Loach
- Reaks