Kategorie: Allgemein

Report: Rennen 1 Brünn

Start Race 1 Brno

Das packenste Rennen der Saison ließ niemanden kalt: Dominator Ingo Gerstl kam ins Schwitzen und Marc Faggionato fuhr das Rennen seines Lebens.

Der Brachial-Sound der BOSS GP lockte zahlreiche Zuschauer ins Automotodrom nach Brünn – und keiner bereute es. Spannende Positionskämpfe wohin man schaute, und Zwei-, Drei-, ja sogar Vierkämpfe waren die ganzen zwanzig Minuten über auch um die hinteren Positionen an der Tagesordnung. Ein wenig Lackaustausch und Wheelbanging waren die Würze in diesem Nachmittagsprogramm.

Dass der Sieg über Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) führen würde, überraschte weniger. Dass sich der Salzburger nach einem Boxenstopp aber nochmals durchs Feld kämpfen musste, gefiel den Fans und forderte Gerstl mehr als erwartet. Rundenrekord ging sich zwar kein neuer aus, mit 1:37.751 legte Gerstl im Toro Rosso STR1 aber eine mehr als flotte Zeit hin und gewann am Ende doch noch souverän.

Phil Stratford (USA, Penn Elcom Racing) durfte vier Runden lang die Führungsposition einnehmen, am Ende reichte es für Rang 2. Diesen musste der Benetton-Fahrer mit abbauenden Reifen an der Vorderachse ins Ziel retten, denn Wolfgang Jaksch (DEU, F Xtreme Racing) holte gegen Ende in großen Schritten auf Stratford auf. Mit nur wenigen Metern Rückstand überquerte der Super Aguri von Jaksch die Ziellinie hinter Stratford.

Start Race 1 Brno

 

Der Mann des Rennens kommt aus der FORMULA-Klasse: Marc Faggionato (MCO, ZIG-ZAG Motorsport) konnte mit einem Problem an der Kupplung nicht am Qualifying teilnehmen. Nur die guten Trainingszeiten verhalfen ihm zur Starterlaubnis im Rennen. Im ersten Rennen brauste Faggionato dann furios von Startplatz 15 bis auf Endrang 4 nach vorne. Das bedeutete nicht nur, elf Gegner überholt zu haben, sondern auch den Sieg in der Klasse FORMULA für GP2, Auto GP und ähnlicher Fahrzeuge.

Doch es war ein beinharter Kampf für Faggionato, vor allem, als es um das Podium und den Sieg ging. Mehrfach wechselten die Positionen, Bernd Herndlhofer (AUT, H&A Racing) im ersten Einsatz mit eigenem Auto in der Saison 2018 konnte sich am längsten erwehren und führte zu Beginn des Rennens die Klasse an. Auch Polesetter Salvatore De Plano (ITA, MM International) konterte einmal. In Runde 8 schnappte sich Faggionato dann aber gleich beide Gegner um den Sieg und fuhr der Meute davon.

Die Gruppe dahinter konnte Armando Mangini (ITA, MM International) für sich entscheiden. Auch er zeigte von Startplatz 13 aus, eine herausragende Leistung. Auch wenn Florian Schnitzenbaumer (DEU, Top Speed) auf einen Podestplatz spekuliert hatte, Rang 5 in der FORMULA bedeutete gleichzeitig den Ausbau des Vorsprungs auf Andreas Fiedler (DEU, Fiedler Racing). Fiedler wurde Sechster, vor Peter Göllner (SUI, Speed Center), der sich gegen einen aggressiven Nicolas Matile (MCO, ZIG-ZAG Motorsport) im einzigen Lola-Zytec Auto GP durchsetzen konnte.

Keinen Meter hergeschenkt haben die 15 Fahrer im Laufe des 20-minütigen Rennens. Auch um Platz 9 in der FORMULA wurde bis zum Zielstrich gefightet, so, als ob es um den Sieg ginge. Bei der Musik dabei waren Walter Steding (9.), Thomas Jakoubek (10.), Christian Eicke (11.) und Lokalmatadorin Veronika Cicha (12.).

Bereits morgen Sonntag kann eine Entscheidung in der Meisterschaft fallen, sowohl zugunsten Ingo Gerstl in der OPEN, als auch für Teamkollege Florian Schnitzenbaumer (beide Top Speed) in der FORMULA. Die Boxengasse für Rennen 2 öffnet um 12:15 Uhr Ortszeit.

 

Stimmen nach dem Rennen:

Ingo Gerstl (1. Platz OPEN): „Gut für die Fans, wenn es ihnen gefällt, was wir machen. Die Show hat gepasst, das ist, was wir brauchen.“

Marc Faggionato (1. Platz FORMULA): „Das war richtig gut. Einige Male war‘s ganz schön knapp mit den anderen. Schön, dass ich am Schluss schneller fahren konnte als die zwei OPEN-Fahrzeuge vor mir. Aber von ganz hinten geht dann halt nicht mehr. Morgen muss ich wieder von ganz hinten wegfahren. Ich hoffe, es geht nochmal so.“

Phil Stratford (2. Platz OPEN): „Ich hätte noch sechs Runden mehr führen müssen, dann hätte ich gewonnen. (lacht) Am Schluss habe ich mir das Tempo eingeteilt, um noch vor Wolfgang zu bleiben.“

Bernd Herndlhofer (2. Platz FORMULA): „Gutes Rennen und gutes Ergebnis, aber ich bekomm‘ das Auto immer noch nicht hin. Das Auto liegt nicht gut, ich kann sicher noch zulegen.“

 

Fotos: Michael Jurtin/BOSS GP

Report: Qualifying Brünn

Ingo Gerstl (Toro Rosso STR1)

Ingo Gerstl heizt mit über 200 km/h Schnitt zum inoffiziellen Rundenrekord im Automotodrom. Salvatore De Plano war bei seiner Rückkehr schnellster FORMULA-Pilot.

Sechstes Qualifying, sechste Poleposition: Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) ist auf dem besten Weg zum Meistertitel. Dass er trotz Dominanz nicht langsamer macht, beweist die Qualifying-Bestzeit von 1:35.155 min. Seit dem Engagement von Einheitsreifenlieferant Pirelli purzeln die Rundenrekorde, ein möglicher neuer Streckenrekord (1:36.065; Ingo Gerstl im Vorjahr) zählt aber erst im Rennen.

Neben Gerstl geht heute Nachmittag (Startzeit: 14:50 Uhr Ortszeit) Phil Stratford (USA, Penn Elcom Racing) im 1997er-Benetton aus der ersten Reihe ins 20-minütige erste Rennen. Wolfgang Jaksch (DEU, F Xtreme Racing) im Super Aguri musste wieder einmal über Q2, trotzdem gelang ihm im Verkehr eine starke Zeit. Im Rennen ist ein Duell um Platz 2 mit Stratford durchaus möglich.

Salvatore De Plano (MM International)

Salvatore De Plano (MM International)

 

Salvatore De Plano (ITA; MM International) gibt nach einer fünfmonatigen Pause sein Renncomeback und hat nichts von seinem Speed eingebüßt. Der schnelle Italiener liegt mit 1:45.751 nur drei Zehntel hinter dem langsamsten OPEN-Auto. Ihm folgt der Tabellenführer in der FORMULA: Florian Schnitzenbaumer (DEU, Top Speed). Schnitzenbaumer konnte sich damit vor seinem schärfsten Titelkonkurrenten Andreas Fiedler (DEU, Fiedler Racing) qualifizieren. Mit Bernd Herndlhofer (AUT, H&A Racing) folgt ein ehemaliger BOSS GP-Meister De Plano und den beiden Deutschen. Ein spannender Vierkampf um die Podestplätze in der FORMULA ist für die Rennen zu erwarten.

Veronika Cicha (H&A Racing)

Veronika Cicha (H&A Racing)

 

Die beiden Speed-Center-Fahrer Christian Eicke und Peter Göllner folgen auf den Plätzen 8 und 9. Wie ging’s der Lokalmatadorin? Veronika Cicha schaffte es mit einer ihrer besseren Trainingsleistungen in diesem Jahr in die Top-10. Hinter ihr platzierte sich Nicolas Matile (MCO, ZIG-ZAG), der wie Teamkollege Marc Faggionato (keine Zeit im Qualifying, Kupplungsschaden) ebenfalls zum ersten Mal in diesem Jahr ein BOSS GP-Wochenende bestreitet.

Nicolas Matile (ZIG-ZAG)

Nicolas Matile (ZIG-ZAG) und Bernd Herndlhofer (H&A Racing)

 

Die schnelle und technisch anspruchsvolle Strecke in Tschechien forderte im Zeittraining ihre Opfer, u.a. drehten sich Armando Mangini, Walter Steding, Nicolas Matile. Alle Fahrer konnten das Zeittraining aber unbeschadet fortsetzen.

 

Fotos: Michael Jurtin/BOSS GP

Volles Rennprogramm: BOSS GP in Brünn

Fastest woman in BOSS GP

Bei den Masaryk Racing Days fährt fast alles, was Räder hat. Das Hauptprogramm in Tschechien liefern die Big Open Single Seater.

Brünn ist mit 5,403 Kilometer Streckenlänge die längste Herausforderung im BOSS GP-Rennkalender 2018. Nach dem TT Circuit in Assen folgt mit Brünn eine weitere für Motorradrennen bekannte Rennstrecke. Nichtdestotrotz ist die Strecke auch bei Fahrern in Monoposti beliebt. Einerseits bietet sie viele flüssige und schnelle Kurven, die sich mit einem technischen anspruchsvollen Teil abwechseln, andererseits zählt sie zu den sichersten Rennstrecken im Kalender. Auch auf Motorleistung kommt es bei der vorletzten Station der BOSS GP 2018 an, geht es auf der tschechischen Achterbahn (9 Rechts-, 6 Linkskurven) im letzten Streckendrittel doch steil bergauf.

Salvatore De Plano is back on track

Salvatore De Plano ist in Brünn zurück im Rennauto

 

Die Schnellsten ihrer Zunft
Den Rundenrekord auf der größten tschechischen Rennanlage hält Ingo Gerstl (Top Speed). Der Österreicher und dreifache BOSS GP-Meister umrundete im vergangenen Jahr mit 1:36.065 min die Strecke so schnell, wie keiner in den 30 Jahren seit der Eröffnung der Rennstrecke. Gerstl (Toro Rosso STR1, 3 Liter, 10 Zylinder Cosworth) könnte in Brünn bereits seinen dritten OPEN-Titel in Folge sichern: Holt er vier Punkte mehr als Widersacher Phil Stratford (Penn Elcom Racing), ist er schon vor dem Finale in Spielberg (21.–23. September 2018) Meister. Der US-Amerikaner Stratford liefert heuer konstant gute Leistungen und macht kaum Fehler. Die Technik seines Benetton B197 (4 Liter, 10 Zylinder Judd) spielt immer besser mit, das erhöht den Fahrspaß und verlängert die Fahrzeit.

Als dritter Starter in der schnelleren OPEN-Klasse fährt Wolfgang Jaksch einen Super Aguri SA06 (3 Liter, 10 Zylinder Cosworth). Der Deutsche mit Schweizer Lizenz war der einzige, der außer Gerstl heuer ein Rennen gewinnen konnte. Mehrere Ausfälle warfen ihn in der Meisterschaft aber weit zurück, gute Einzelplatzierungen sind jetzt das Ziel.

In der FORMULA-Klasse sind alle Augen auf Veronika Cicha (H&A Racing) gerichtet. Die tschechische Rennfahrerin ist die derzeit einzige Frau in der BOSS GP und holte zuletzt in Assen ihren ersten Podestplatz. Seit 2015 fährt die ehemalige Bergrennfahrerin in der BOSS GP, viele Gäste werden die Tschechin bei ihrem Heimspiel unterstützten.

Auch in der FORMULA geht es um die Meisterschaft und eine mögliche Vorentscheidung. 34 Punkte trennen Spitzenreiter Florian Schnitzenbaumer (Top Speed) von Verfolger Andreas Fielder (Fiedler Racing). Beide verzeichneten eine Nullnummer beim letzten Event in den Niederlanden. Noch ist alles offen, 25 Punkte gibt es für einen Sieg, vier Rennläufe stehen noch am Terminkalender.

Ein Auge sollte man auch auf das Comeback von Salvatore De Plano (MM International) werfen. Im ersten Rennen der Saison verletzte er sich bei einem Unfall im Kampf um den Sieg. Nach einer langen Zwangspause ist der schnelle Italiener wieder zurück im Rennauto. Ebenfalls nach langer BOSS GP-Abstinenz zurück sind Marc Faggionato und Nicolas Matile (beide ZIG-ZAG Motorsport Service). Matile startet mit einem Lola-Zytec aus der Auto GP damit ist er der einzige Nicht-GP2-Pilot.

Masaryk Racing Days in Brno 2017.

Spannende BOSS GP-Rennen gibt es in Brünn Jahr für Jahr

 

Masaryk Racing Days: Ganz schön was los
Die Renntage im September sind Tschechiens zweitgrößte Rundstreckenveranstaltung nach dem Motorrad Grand Prix. Neben dem Headliner BOSS GP fahren von Donnerstag bis Sonntag weitere Rennserien: FIA Zentraleuropazone für Sportwagen, Tourenwagen und Formelfahrzeuge, ESET V4 Cup mit TCR, Suzuki Swift Cup Europe, Chevrolet Cruze Eurocup, Renault Twingo Cup und verschiedene historische Rennklassen (HAIGO).

Das Wochenendticket kostet 300 Tschechische Kronen (=13 Euro), an den Eingängen zur Rennstrecke gibt es Tageskassen. Kinder unter 14 und Senioren über 67 haben freien Eintritt. Die BOSS GP-Autos stehen in den Boxen 2–11, Andreas Fiedler ist dahinter im Fahrerlager platziert.

 

Zeitplan: BOSS GP bei den Masaryk Racing Days

Freitag, 7. September 2018

11:35–12:05: Freies Training 1
16:00–16:25: Freies Training 2

Samstag, 8. September 2018

10:00–10:30: Qualifying
14:50–15:25: Rennen 1 (Distanz: 20 Minuten)

Sonntag, 9. September 2018

12:15–12:50: Rennen 2 (Distanz: 20 Minuten)

 

Teilnehmer: BOSS GP

In der OPEN gehen Fahrzeuge vom Typ Formel-1-Auto ab Baujahr 1997, Champ Car und IndyCar ab Baujahr 1997 an den Start. Der Motor ist frei; Startnummern von 1 bis 99.

Start-Nr.
Name Team Nat. Auto
1 Ingo Gerstl Top Speed AUT Toro Rosso STR1
7 Phil Stratford Penn Elcom Racing USA Benetton B197
26 Wolfgang Jaksch F Xtreme Racing Team DEU Super Aguri SA06

 

In der FORMULA sind Typ GP2/Formel 2, GP3 (13/16), Auto GP, A1GP, Formula Acceleration 1, Superleague Formula, World Series by Renault, World Series by Nissan, F3000 ab Baujahr 2002 zugelassen. Nur Originalmotoren sind erlaubt, die Organisatoren können aufgrund der Leistungsdaten eine andere Einteilung vornehmen; Startnummern von 100 bis 999.

Start-Nr. Name Team Nat. Auto
100 Thomas Jakoubek Top Speed AUT Dallara GP2
101 Peter Göllner Speed Center SUI Dallara GP2
116 Nicolas Matile ZIG-ZAG Motorsport Service MCO Lola Auto GP
129 Marc Faggionato ZIG-ZAG Motorsport Service MCO Dallara GP2
221 Bernd Herndlhofer H&A Racing AUT Dallara GP2
222 Veronika Cicha H&A Racing CZE Dallara GP2
321 Andreas Fiedler Fiedler Racing DEU Dallara GP2
323 Armando Mangini MM International ITA Dallara GP2
505 Walter Steding Inter Europol Competition DEU Dallara GP2
555 Christian Eicke Speed Center SUI Dallara GP2
888 Florian Schnitzenbaumer Top Speed DEU Dallara GP2
999 Salvatore De Plano MM International ITA Dallara GP2

 

Fotos: Michael Kavena/BOSS GP

Race Guide Brünn

Grid Girl on BOSS GP starting grid

Die Masaryk Racing Days Brno im Spätsommer sind eine der Lieblingsveranstaltungen der BOSS GP. Wie immer führt unser Race Guide durchs Wochenende.

Zum Livetiming

Trainings-, Qualifying- und Rennergebnisse

Detailergebnisse mit Sektoranalyse und Startaufstellungen

Breaking News auf Instagram @bossgp2010 und Facebook @bossgpofficial

Zu den BOSS GP-Gesamtwertungen

Aktuelle Fotos gibt es in unserer Galerie

 

Zeitplan: BOSS GP bei den Masaryk Racing Days

Freitag, 7. September 2018

11:35–12:05: Freies Training 1
16:00–16:25: Freies Training 2

Samstag, 8. September 2018

10:00–10:30: Qualifying
14:50–15:25: Rennen 1 (Distanz: 20 Minuten)

Sonntag, 9. September 2018

12:15–12:50: Rennen 2 (Distanz: 20 Minuten)

Die Heroes of Racing im TV

Heroes of Racing

Diese Meisterschaft ist voll von spannenden Charakteren und Geschichten. Was sie eint: die Leidenschaft Motorsport und ihr Motto: Vollgas! Eine neue Doku-Serie macht die BOSS GP nun zum Fernsehereignis.

In den Hauptrollen der neuen Dokutainment-Serie zu sehen sind Topstar Ingo Gerstl, Teamchef Markus Lehmann und das schnellste Paar der Welt: Wolfgang Jaksch und Veronika Cicha. Ex-Rennfahrer Sebastian Stahl gibt dazu Wissenswertes über die Technik preis, verständlich erklärt für Laien und dennoch ein seltener Einblick für Freaks.

Die Erfolgs- und Leidensgeschichten der Protagonisten auf und neben der Rennstrecke erzählt die neue Serie in sieben Folgen mit bis zu vier Wiederholungen pro Tag auf dem Fernsehsender auto, motor und sport TV – europaweit als Pay-TV via Kabel oder IPTV empfangbar. Ab Oktober laufen die Folgen auch im Einzelabruf auf Amazon Prime.

 

Das Paar hinter der Idee zur Fernsehserie: Christian Effer und von der 7 Berge Filmwerkstatt

Das Duo hinter der Idee zur Fernsehserie: Christian Effer und Christina Hermanns von der 7 Berge Filmwerkstatt

 

Erstausstrahlung auf auto, motor und sport TV:

  1. Folge: 17. August 2018
  2. Folge: 31. August 2018
  3. Folge: 14. September 2018
  4. Folge: 28. September 2018
  5. Folge: 12. Oktober 2018
  6. Folge: 26. Oktober 2018
  7. Folge: 9. November 2018

 

Bilder: 7 Berge Filmwerkstatt (Poster), Michael Kavena/BOSS GP

Report: Rennen 1 Assen

f.l. Veronika Cicha and FORMULA winner Andreas Fiedler

Ingo Gerstl fährt mit Rundenrekord zum siebenten Saisonsieg. Andreas Fiedler gewinnt zum ersten Mal die FORMULA-Wertung und macht in der Meisterschaft Boden gut.

Der GAMMA Racing Day lockte schon am ersten Renntag Zehntausende Zuschauer auf die wunderschöne Rennanlage nach Assen. Das Highlight für viele von ihnen sind seit Jahren die Rennen der BOSS GP. So wohl auch heuer, denn die Tribünen waren pünktlich zum ersten Rennen um 16:30 Uhr – bei leichtem Wind und bewölktem Himmel (22 Grad Außentemperatur) – gut gefüllt.

Schon im Qualifying hatte es sich angekündigt, im Rennen machte Ingo Gerstl (Top Speed) es offiziell: Der Österreicher gewann nicht nur zum siebenten Mal in dieser Saison ein Rennen und die OPEN-Klasse, sondern fuhr mit 1:18.298 min auch einen neuen Rundenrekord auf dem TT Circuit von Assen. Nachdem Gerstl schon im Qualifying die überhaupt schnellste Runde (1:17.157) gefahren war, wurde der Rekord erst im Rennen offiziell. Der alte Rekord von Gerstl lag bei 1:19.371 aus dem Jahr 2016.

Phil Stratford (Penn Elcom Racing) wurde hinter Ingo Gerstl Zweiter. Der US-Amerikaner klagte zwar über abbauende Reifen an seinem Benetton B197, wurde aber von den Verfolgern nie bedrängt – alles in allem ein problemloses Rennen.

Im Unterschied zu Wolfgang Jaksch (F Xtreme Racing), der das ganze Rennen über alle Hände voll zu tun hatte. Mit Andreas Fiedler, Wolfgang Jaksch und Lebensgefährtin Veronika Cicha sowie Peter Göllner und gegen Rennende auch noch Roy Glaser bildete sich eine spannende Kampfgruppe. Jaksch war nicht nur an allerhand Aktion beteiligt, sondern legte im Super Aguri in der ersten Rennrunde einen sehenswerten Drift hin, um auf der Strecke zu bleiben. Trotz all dem Chaos wurde er Gesamt-Dritter.

Schon vor dem Rennstart kam es zu einem Unfall: Florian Schnitzenbaumer (Top Speed) drehte sich beim Reifenaufwärmen derart heftig in die Reifenstapel, dass das kaputte Auto geborgen werden musste. Der Deutsche konnte das Auto aus eigener Kraft verlassen, verlor aber wertvolle Punkte in der Meisterschaft. Dafür machte Rückkehrer Andreas Fiedler (Fiedler Racing) einen gehörigen Sprung nach vorne. Nach dem verletzungsbedingten Nichtstart in Hockenheim im Juli, gewann er beim Comeback die Klasse FORMULA. Jetzt liegt er nur mehr 14 Punkte hinter Schnitzenbaumer.

Mit Fiedler aufs Stockerl kletterte Veronika Cicha (H&A Racing). Die Tschechin stand damit zum ersten Mal in diesem Jahr auf dem Podest. Ein fehlerfreies Rennen ermöglichte ihr, ebenso wie Peter Göllner (Speed Center), die Champagnerdusche. Göllner startete nach einem Trainingsunfall im Ersatzauto, und musste sich erst einmal an die Umstände gewöhnen – Chapeau vor dieser Leistung.

Die überlegen schnellste Runde bei den FORMULA-Fahrern ging an Roy Glaser (Speed Center), doch dafür kann sich der Schweizer Polesetter nichts kaufen. Glaser drehte sich beim Neustart des Rennens, und wurde erst einmal vom restlichen Feld abgehängt. Nach einer furiosen Aufholjagd übertrieb es Glaser beim Versuch, den Drittplatzierten Jaksch anzugreifen. Bitter: Ein Dreher beendete sein Rennen kurz vor Schluss.

Christian Eicke (Speed Center) startete aus der Box, er wurde unauffälliger Siebenter. Ebenfalls unglücklich dürfte Walter Steding (Inter Europol Competition) sein, der beim Neustart nicht wegkam. Auch er hetzte erst verspätet dem Feld hinterher. Schade, denn der Deutsche hatte bis dato eine gute Pace an diesem Wochenende gezeigt.

Das morgige zweite Rennen startet um 16:06 CET +1. Einen Livestream gibt es auf www.podium.tv

 

Stimmen nach dem Rennen:

FORMULA-Sieger Andreas Fiedler (DEU, Fiedler Racing): „Mein Mechaniker meinte, am Anfang soll ich langsamer machen, und erst am Ende pushen – aber das ging dann nicht mehr so. Ich war mir fast sicher, dass Roy noch einen Fehler macht, der wollte unbedingt den Jaksch noch kriegen. Ich wollte bloß keinen Fehler machen, die Punkte mit heimnehmen. Ich hatte die ganze Zeit die Meisterschaft im Kopf.“

Zweiter OPEN Phil Stratford (USA, Penn Elcom Racing): „Das Rennen war schwierig, weil die Strecke so fordernd ist. Ich war zuvor noch nie hier, sechs Runden im Training und dann gleich ins Qualifiying. Ich bin sicher noch nicht am Limit angelangt.“

Zweiter FORMULA Peter Göllner (SUI, Speed Center): „Eine Sensation! Dieses Podium war nach dem Unfall am Vormittag teuer erkauft.“

 

Fotos: Michael Kavena/BOSS GP

Report: Qualifying Assen

Roy Glaser (Dallara GP2)

Ingo Gerstl sprengte bei optimalen Bedingungen am ersten Tag mit einer 1:17.157 min den Rundenrekord auf dem TT Circuit in Assen. Stratford im Benetton in Reihe 1, Glaser und Schnitzenbaumer starten aus Reihe 2.

Der Österreicher Ingo Gerstl (Top Speed) ging als Erster ins Qualifying. Gleich zu Beginn nützte Gerstl in seinem Toro Rosso STR1 die freie Bahn, schon in der zweiten Runde gelang ihm eine 1:17.2 min, kurz darauf verbesserte er die Bestzeit nochmals auf 1:17.157. In den folgenden Runden gelang ihm zwar in Sektor 3 eine Verbesserung, für eine erneute Bestzeit reichte es dann aber nicht mehr. Dennoch setzte er damit die schnellste je gefahrene Runde in Assen – ein offizieller Rundenrekord (derzeit: 1:19.371 von Gerstl 2016) gilt aber erst im Rennen.

Phil Stratford (Penn Elcom Racing) geht bei den Rennen (Startzeit 1. Rennen: heute um 16:30 Uhr GMT +1) neben Gerstl in den Startsprint. Der US-Amerikaner im 1997er-Benetton musste in Q2 ausrücken und lag lange auf Rang 3, erst spät (in seiner 9. Runde) konnte er sich auf Rang 2 verbessern. Diesen Rang inne hatte bis kurz vor Schluss Roy Glaser (Speed Center). Der FORMULA-Sieger aus Hockenheim ging in Q1 an den Start, und verbesserte sich dort Runde für Runde. Dem Schweizer hatte schlussendlich auch Florian Schnitzenbaumer, Tabellenführer in der FORMULA, nichts entgegenzusetzen. Der Top Speed-Fahrer lag am Ende gut eine Sekunde hinter Glaser. Damit lagen die zwei schnellsten FORMULA-Fahrer noch vor Wolfgang Jaksch (F Xtreme Racing). Der Vorjahressieger im Super Aguri SA06 ist aber fürs Rennen ein heißer Tipp.

Andreas Fiedler (Fiedler Racing) schaffte bei seiner Rückkehr in die BOSS GP ein ordentliches Ergebnis: Der Deutsche hatte sich in Monza an einem Wirbel verletzt, und gibt an diesem Wochenende in Assen sein Comeback – er startet von Rang 6.

Richtig schnell zeigte sich dieses Mal Walter Steding (Inter Europol Competition). Steding war zwischenzeitlich sogar auf Rang 5 platziert. Noch während der Session musste er seinen Dallara-GP2 abstellen, darum rutschte er gegen Ende zurück auf Rang 7.

 

Peter Göllner und Christian Eicke (beide Speed Center) waren eine Zeit lang hintereinander auf der Strecke unterwegs. Der Schweizer Göllner hatte im Freien Training einen Unfall. Ausgangs der Schikane vor Start-Ziel ging er zu früh ans Gas, das Auto drehte sich, und der GP2-Dallara schlug mit dem Heck in die Reifenstapel. Die Speed Center-Crew schaffte es, das Ersatzauto in kürzester Zeit herzurichten und fürs anschließende Qualifying fit zu machen. Göllner dankte es, und wurde Achter. Das Speed Center-Duo sprengte Veronika Cicha (H&A Racing), die mit Rang 9 ihr bestes Qualifying-Resultat in diesem Jahr erreichte.

Flache Kurbs und eine breite Strecke versprechen für den Nachmittag jede Menge Überholmöglichkeiten. Laut aktuellen Wetterprognosen soll es trotz dichter Bewölkung trocken bleiben.

 

Fotos: Michael Kavena/BOSS GP

Publikumsmagnet: BOSS GP in Assen

Kostenlos, aber nicht umsonst: Beim GAMMA Racing Day treffen Formel-1-Star Carlos Sainz Jr., Superbike-Ass Michael van der Mark und die BOSS GP aufeinander – all das bei freiem Eintritt.

Schon seit einigen Jahren begeistert der GAMMA Racing Day die niederländischen Motorsportfans: Jährlich im Sommer bietet die Veranstaltung auf dem TT Circuit in Assen ein Monsterprogramm, das seinesgleichen sucht. Den Mix aus Kart, Motorrad, Tourenwagen und Formelautos gibt es sonst nirgends. Daher verwundert es kaum, dass bis zu 100.000 Fans in den Nordosten der Niederlande pilgern.

Assen, eine Motorradstrecke
Die erste Dutch Tourist Trophy (TT) für Motorräder fand 1925 statt, allerdings noch auf öffentlichen Straßen. Erst 1955 wurde dafür eigens eine Rennstrecke gebaut, die teilweise aber immer noch für den öffentlichen Verkehr freigegeben war. Die 7,7 Kilometer lange Piste wurde 1984 komplett renoviert und auf 6,1 Kilometer Länge verkürzt. 1992 wurde der heutige TT Circuit Assen zum ersten Mal dauerhaft vom öffentlichen Verkehr getrennt. 2006 gab es abermals eine weitere Änderung am Layout: Die Strecke wurde auf 4,5 Kilometer verkürzt, und die Sicherheit deutlich verbessert.

Assen ist die einzige Strecke, auf der seit 1949 jedes Jahr ein Motorrad-WM-Rennen ausgetragen wurde. Doch auch was den Automobilsport angeht, ist Assen auf der Landkarte vertreten: So startete in der Vergangenheit etwa die ChampCar World Series und die A1 GP auf dem TT Circuit. Auch die BOSS GP fährt seit 2015 wieder regelmäßig in Assen, und sorgt Jahr für Jahr für eine Megashow. Rekordsieger ist der Österreicher Ingo Gerstl (Top Speed), der fünf der letzten sechs Rennen gewann.

Full grandstands are expected for the GAMMA Racing Day 2018

Volle Tribünen werden auch für den GAMMA Racing Day 2018 erwartet

 

GAMMA Racing Day: Event der Superlative
Drei Tage begeistert ein dicht gedrängtes Programm die Zuschauer vor Ort und live im niederländischen Fernsehen. Der Eintritt ist kostenlos, der Zugang zum Fahrerlager ist begrenzt und kostet 15 Euro pro Tag oder 25 Euro für alle drei Renntage. Tickets können entweder vor Ort an den Kassen gekauft werden oder vorab online.

Die BOSS GP fährt aufgrund des dichtgedrängten Programms nur ein Freies Training. Sowohl Samstag als auch Sonntag gibt es ein Rennen der Big Open Single Seater zu bestaunen. Die Fahrzeuge und Teams der BOSS GP befinden sich im Boxengebäude, von Box 11 bis 20.

Weitere Serien im Programm: Supercar Challenge, TCR Europe, Ford Fiesta Cup, historische Sport- und Tourenwagen, FIA Superkart-EM, FIM Seitenwagen-WM, Yamaha R3 Cup.

Außerdem: Formel-1-Demorunden von Carlos Sainz Jr. im Renault, Superbike-Demorunden von Michael van der Mark auf der Yamaha, Formel-1-Zweisitzer und vieles mehr.

One of the highlights: Demo laps from Carlos Sainz Jr. in his Renault Formula 1 car

Eines der Highlights: Demorunden des Formel-1-Renault von Carlos Sainz Jr.

 

Zeitplan: BOSS GP beim GAMMA Racing Day

Samstag, 18. August 2018

10:08–10:38: Freies Training
13:12–13:42: Qualifying
16:30–16:50: Rennen 1 (Distanz: 20 Minuten)

Sonntag, 19. August 2018

16:06–16:31: Rennen 2 (Distanz: 25 Minuten)

BOSS GP is close racing, with fast and loud cars

BOSS GP ist enges Racing mit schnellen und lauten Rennautos

 

Teilnehmer: BOSS GP

In der OPEN gehen Fahrzeuge vom Typ Formel-1-Auto ab Baujahr 1997, Champ Car und IndyCar ab Baujahr 1997 an den Start. Der Motor ist frei; Startnummern von 1 bis 99.

Start-Nr.
Name Team Nat. Auto
1 Ingo Gerstl Top Speed AUT Toro Rosso STR1
7 Phil Stratford Penn Elcom Racing USA Benetton B197
26 Wolfgang Jaksch F Xtreme Racing Team DEU Super Aguri SA06

 

In der FORMULA sind Typ GP2/Formel 2, GP3 (13/16), Auto GP, A1GP, Formula Acceleration 1, Superleague Formula, World Series by Renault, World Series by Nissan, F3000 ab Baujahr 2002 zugelassen. Nur Originalmotoren sind erlaubt, die Organisatoren können aufgrund der Leistungsdaten eine andere Einteilung vornehmen; Startnummern von 100 bis 999.

Start-Nr. Name Team Nat. Auto
101 Peter Göllner Speed Center SUI Dallara GP2
221 Bernd Herndlhofer Top Speed AUT Dallara GP2
222 Veronika Cicha H&A Racing CZE Dallara GP2
321 Andreas Fiedler Fiedler Racing DEU Dallara GP2
505 Walter Steding Inter Europol Competition DEU Dallara GP2
555 Christian Eicke Speed Center SUI Dallara GP2
666 Roy Glaser Speed Center SUI Dallara GP2
888 Florian Schnitzenbaumer Top Speed DEU Dallara GP2

Report: Rennen 2 Hockenheim F1

Phil Stratford, Benetton B197

Vor ausverkauftem Haus war das zweite Rennen der BOSS GP ein kurzes Vergnügen – den Fans konnten wir damit nicht die Show liefern, die wir ihnen gerne gezeigt hätten.

Zuallererst sah alles nach einem ordentlichen Start aus, der gestrige FORMULA-Sieger Roy Glaser (Speed Center) und Bernd Herndlhofer (Top Speed) versuchten zwar anzugreifen, zuckten aber vor einem Angriff in letzter Sekunde zurück.

Bei der Anfahrt zu Kurve 2 kollidierten dann im Mittelfeld Karl-Heinz Becker (Becker Motorsport) und Wolfgang Jordan (H&A Racing). Becker wollte an Jordan vorbei, kam mit den beiden linken Rädern in die Wiese, lenkte gegen und touchierte Jordans Auto an der Seite. Jordans GP2-Dallara bog in die Leitschienen ab und wurde stark beschädigt. Der Deutsche konnte glücklicherweise selbstständig aus seinem Auto aussteigen; Becker fuhr sogar noch in die Box zurück.

Aufgrund der Beschädigungen an der Leitschiene wurde das Rennen nicht mehr fortgesetzt. Damit gibt es für das achte BOSS-GP-Rennen des Jahres auch keine Punkte.

Die BOSS GP startet als nächstes bei den GAMMA Racing Days von 17. bis 19. August in Assen (NLD).

 

Foto: Daniel Glaser/BOSS GP