Tag: Endstand

DE: Saisonrückblick 2024 FORMULA

In der FORMULA-Klasse war auch 2024 wieder Abwechslung garantiert. Insgesamt 24 Fahrer und Fahrerinnen nahmen zumindest an einem der sechs BOSS GP-Rennwochenenden teil.

Die meisten der Teilnehmer setzten auf Dallara GP2 verschiedener Baujahre, auch einige Dallara World Series 3.5 sowie Lola Auto GP mischten sich in die Startaufstellung. Die Favoriten auf den Titel waren schnell gefunden: Zum einen Simone Colombo (ITA, MM International), der in den Saisonen 2022 und 2023 Meister wurde. Außerdem Colombos Teamkollegin Juju Noda (JPN), die vor der Saison von HS Engineering zu MM International gewechselt war und 2024 auch in der Super Formula in Japan antrat. Noda gilt als schnellste asiatische Formelfahrerin und arbeitet hart daran, in Richtung Formel 1 zu kommen. Chancen rechnete sich auch Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) im Ex-Meister-Wagen von Charles Leclerc aus. Der bis dahin dreimalige Meister war in den Vorjahren nur knapp gegen Landsmann Colombo unterlegen und fährt in seinem eigenen Team.

Bereits im ersten Rennen in Hockenheim kam es zu einer unglücklichen Kollision zwischen Colombo und Noda in der Startphase, die beide aus dem Rennen riss. Doch auch Ghiotto konnte mit einem verkorksten Rennen davon nicht profitieren. Stattdessen duellierten sich neue Farben an der Spitze: Es kam zum Duell um den Sieg zwischen Alexander Seibold (GER, Seibold auto + sport), der schon einige Jahre in der Serie aktiv ist, und Martin Kindler (SUI, Jenzer Motorsport), der in diesem Jahr wieder in die Serie zurückgekehrt war. Schließlich war es Seibold, der beim Jim Clark Revival über seinen ersten BOSS GP-Rennsieg jubeln konnte. Im zweiten Rennen war die Ordnung aus dem Qualifying dann wieder hergestellt und Colombo gewann vor Noda und Ghiotto.

Rookie Michael Fischer war gleich auf Podestkurs

Bei der BOSS GP-Rückkehr auf den Nürburgring kletterte dann zweimal Simone Colombo ganz nach oben auf das Podest. Im zweiten Rennen entwickelte sich ein actionreiches, an der Grenze geführtes Duell zwischen Colombo und Noda. Nach einem weiteren missglückten Überholversuch drehte sich die Japanerin und warf damit ein sicheres Podium weg – der Sieg war zum Greifen nahe. Colombo übernahm mit dem dritten Sieg in Folge die Tabellenführung, während auch Ghiotto zwei weitere Male dicke Punkte sammelte. Im Schatten des Duells an der Spitze fuhr ein Rookie ins Rampenlicht: GT-Ass Michael Fischer (Red Rose Racing by LRT) aus Österreich erreichte bei seinem erst zweiten BOSS GP-Rennen das Podest und feierte gemeinsam mit Mentor Stefan Eisinger-Sewald Rang 2 – ein Kunststück, das ein weiterer Rookie später im Jahr sogar noch toppen konnte.

Juju Noda (vorne) gewann am Red Bull Ring ihr erstes BOSS GP-Rennen

Zuvor ging es allerdings an den Red Bull Ring und damit auf die Heimstrecke der Meisterschaft. Zunächst setzte Colombo seine Siegesserie fort, doch im Sonntagsrennen folgte mit einem technischen Defekt ein weiterer Hoffnungsdämpfer. Damit war der Weg frei für den ersten Klassensieg einer Frau in der BOSS GP Racing Series: Juju Noda gewann das Sonntagsrennen, nachdem sie am Samstag noch durch eine Zeitstrafe (inkorrekte Startposition) Platz 1 verloren hatte.

Ein weiterer schneller Rookie: Max Cuccarese holte sich nicht nur Platz 2 in Assen, sondern auch den Titel Rookie of the Year”

In Assen war Colombo erneut jener Fahrer, den es zu schlagen galt. Trotz Poleposition für Noda war der Italiener in Rennen 1 der Beste, doch übernahm in Rennen 2 abermals der Technikteufel die Kontrolle. Noda siegte am Sonntag, doch sie war nicht die einzige 18-Jährige am Podium: Shooting Star Max Cuccarese (ITA) überraschte beim Renndebüt im GP2 von MM International mit den Rängen 2 und 3.

Die beiden Auto GP vom französischen Team ZIGZAG nahmen an beiden Italien-Veranstaltungen teil

In Mugello fehlte Noda wegen einer Terminüberschneidung, damit war die schnellste BOSS GP-Amazone aus dem Titelrennen. In der Tabelle hatte sich nach den beiden Ausfällen von Colombo nun Marco Ghiotto in Führung gesetzt. Mit neun Podestplätzen in Folge zeigte er eine unglaubliche Konstanz, auch wenn wie im Falle einer kleinen Kollision mit einem überrundeten Fahrer in Mugello auch Glück dazugehörte. Bevor es zum Grande Finale nach Misano ging, machte es Simone Colombo mit zwei Siegen in Mugello aber noch einmal spannend.

Der tschechische Ex-EFO-Pilot Vladimir Netusil (vorne) gewann überraschend Lauf 1 in Misano

Im ersten Lauf am World Circuit Marco Simoncelli in Misano trafen sich die Titelkontrahenten dann auf der Strecke, was in der Saison 2024 bis dahin nur selten vorkam. Doch es nahm kein gutes Ende, Colombo fiel aus und Ghiotto musste eine Durchfahrtsstrafe antreten. Weil Colombos Auto am Sonntag dann auch noch streikte, war die Entscheidung zugunsten Ghiotto gefallen. Ohne Rennsieg, aber mit zehn Podestplätzen aus zwölf Rennen holte er sich seinen vierten BOSS GP-Titel in der FORMULA-Klasse!

Bester der World-Series-Autos: Paul O’Connell fuhr dreimal aufs Podest, darunter auch beim Sieg im Finale in Misano

Noda blieb schließlich Dritte in der Meisterschaft vor Paul O’Connell (HS Engineering) aus Irland, dem mit seinem World Series 3.5 V8 im letzten Rennen des Jahres noch ein Sieg glückte. Max Cuccarese war untröstlich, denn auch er hätte beinahe gewonnen, wären nicht Konkurrentin Noda (Samstag) und ein verfrühtes Abbremsen vor der Zielflagge (Sonntag) dazwischengekommen. Der Titel „Rookie des Jahres“ ging dennoch verdient an den Italiener.

Roland Rupprechter aus Österreich gab alles!

Mit mehreren Spitzenplätzen wusste Roland Rupprechter (AUT, R&B Research and Wealth Management) in diesem Jahr von sich Reden zu machen, ebenfalls bestens in die Serie eingefügt hat sich Martin Kindler, der sich als kleinstes Team an der Strecke mehrfach für Qualifying 1 der schnellsten Piloten qualifizieren konnte. Mit Vladimir Netusil (CZE, MM International) hat sich ein weiterer schneller Rookie in der Rennserie eingefunden. Der Tscheche, der die letzten vier Läufe bestritt, siegte in Misano in Lauf 1. Erwähnenswert sind auch die Comebacks von Phil Stratford (USA, Scuderia Palladio) sowie Vater und Sohn Große-Aschhoff (GER, Asche-Racing). Sohn Felix war nach den Auftaktrennen in Hockenheim sogar zwischenzeitlich Tabellenführer. Die inoffizielle Wertung des schnellsten Auto GP sicherte sich teamintern Nicolas Matile (MCO), aber nur um einen Punkt Vorsprung auf ZIGZAG-Kollegen Jean-Christophe Peyre (FRA).

Interessierte Fahrer können sich bereits für die Saison 2025 voranmelden. Sendet jetzt eine unverbindliche Anfrage an office@bossgp.com

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

DE: Saisonrückblick 2024 SUPER LIGHTS

Mit Stephan Glaser gewann ein BOSS GP-Neueinsteiger den Titel. Gegen neun Rennsiege des Schweizers hatte die Konkurrenz keine Chance.

Die SUPER LIGHTS-Klasse war auch in der Saison 2024 wieder Tummelplatz für Monoposto mit V6-Motoren und ältere Formel-3000-Boliden. Letztere begeisterten mit ihrem Sound, H-Schaltung und spektakulären Slides. Sowohl Stammpilot Stefan Eisinger-Sewald (Red Rose Racing) als auch BOSS GP-Rookie Stefan Scho bewiesen mit mehreren Podestplätzen, dass die Formel 3000 noch längst nicht zum Alteisen gehören. Wenngleich der Österreicher Eisinger-Sewald und dessen Einsatzteam mit mehreren technischen Wehwehchen an seinem Ralt zu kämpfen hatte und sich deshalb frühzeitig aus dem Titelkampf verabschieden musste.

Erstes Rennen, erster Sieg: Stefan Scho am Nürburgring 2024

Der Deutsche Stefan Scho, früher u.a. in der Formel 3 aktiv, brachte einen dunkelroten Lola-F3000 mit V8-Cosworth-Motor an den Start. Bei seinem Heimrennen am Nürburgring gelang ihm ein Einstand nach Maß: Platz 1 in beiden Rennen. In Assen legte er mit zwei zweiten Plätzen noch einmal nach, für 2025 plant er weitere Einsätze in der BOSS GP Racing Series.

Lange im Titelkampf hielt sich der Meister der Vorsaison, Henry Clausnitzer (WF Racing). Der Lausitzer setzt weiterhin einen V6-Formel-Renault von Tatuus (Baujahr 2003) ein. Die auffällige Lackierung in Anlehnung an das Renault-F1-Weltmeisterteam 2005/2006 zog auch in der vergangenen Saison wieder viele Blicke an. Nach einem soliden Saisonstart wurde Clausnitzer durch mehrere technische Gebrechen an den Rennwochenenden zurückgeworfen, zahlreiche Nachtschichten mit seiner Crew brachten den Wagen schließlich immer wieder zum Laufen. Die Mühen machten sich bezahlt, mit Rang 2 in der Gesamtwertung hinter Stephan Glaser gelang erneut ein Topergebnis.

Vorne Glaser, gefolgt von Scho (li.) und einem der GP2-Boliden aus der FORMULA-Wertung. Dahinter befinden sich Eisinger-Sewald (li.), Stadelmann (mi.) und Clausnitzer (re.) im Dreikampf

Glaser, der bereits mit Monoposto-Erfahrung in die Serie kam, wurde von den SUPER-LIGHTS-Kontrahenten schnell wahrgenommen. Mit dem vergleichsweise modernen World Series V6 (Baujahr 2008), eingesetzt von Jo Zeller Racing, war er der Konkurrenz meistens zu schnell. Mit Ausnahme des Rennwochenendes am Nürburgring gelang ihm auf jeder Strecke zumindest ein Laufsieg. Auch ein Ausfall beim letzten Rennen in Misano konnte am Gewinn des Meistertitels nichts mehr ändern.

Für weitere Farbtupfer sorgten auch die Starts von Ass Walter Colacino (ITA), das Comeback von Ex-Meister Andreas Hasler (AUT) inklusive fulminantem Sieg beim Finale in Misano und die Auftritte von Jody Stadelmann (SUI) im Formel Nippon. Auch in der Saison 2025 bleibt die SUPER LIGHTS-Klasse ein Garant für abwechslungsreichen Motorsport mit aufregenden Rennwagen aus aller Welt.

Jody Stadelmann mit dem früher in Japan eingesetzten Formel Nippon, gebaut von der US-Firma G-Force

Interessierte Fahrer können sich bereits für die Saison 2025 voranmelden. Sendet jetzt eine unverbindliche Anfrage an office@bossgp.com

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP