Schlagwort: Titel

Report: Rennen 2 Imola

FORMULA-Titelentscheidung: Bracalente gewinnt das Rennen, Marco Ghiotto den Titel.

Die Entscheidung um den Meistertitel in der FORMULA-Klasse fiel im zwölften und damit letzten BOSS GP-Saisonrennen 2019. Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) ging mit der besseren Ausgangslage ins Rennwochenende. Nach Alessandro Bracalentes (ITA, Speed Center) Sieg im Samstagsrennen schrumpfte sein Vorsprung aber von 15 auf 12 Punkte. Bei einem erneuten Sieg von Bracalente im Sonntagsrennen musste Ghiotto heute zumindest Sechster werden.

Einen Schreckmoment hatte Ghiotto schon beim Start zur Aufwärmrunde, als sein roter GP2-Dallara nicht von der Stelle kam. Glück für Ghiotto: Weil auch ein zweites Auto stehenblieb, durfte sich Ghiotto für den fliegenden Start wieder in die zweite Startreihe nach vorne reihen. Die Scuderia Palladio konnte kurz durchatmen.

Der beste Start hinter dem OPEN-Meister Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) gelang Luca Martucci (ITA, MM International), der fast Bracalente an der Spitze knackte. Ghiotto verlor nicht nur den Platz an Martucci, sondern auch an Salvatore de Plano (ITA, Top Speed). Doch noch in der Anfangsphase überholte Ghiotto wieder beide, und fand im weiteren Verlauf mit schnellen Rundenzeiten sogar den Anschluss an Bracalente. Mit Klassenplatz 2 lag er voll auf Titelkurs.

Marco Ghiotto ist zum ersten Mal BOSS GP FORMULA-Meister

Dabei blieb es auch. Bracalente gewann das letzte Saisonrennen und beendete das Jahr mit einer unglaublichen Bilanz für einen Rookie: 5 Siege, 10 Podestplätze und nur zwei Ausfälle. Schlussendlich einer zu viel, um seinen Landsmann Ghiotto zu knacken, der eine ebenso grandiose Bilanz vorweisen kann: 9 Podestplätze und 2 Siege, aber nur einen Nuller. Nach sechs spannenden Rennwochenenden in Hockenheim, Spielberg, Monza, Assen, Brünn und Imola trennen den neuen FORMULA-Meister Ghiotto und Kontrahent Bracalente letztendlich nur neun Punkte.

Rang 3 im Rennen ging wie am Vortag an Martucci, der bis Rennmitte wieder mit de Plano stritt. De Plano fuhr als Vierter vor Andreas Fiedler ins Ziel, der mit angeschlagenem Getriebe Rang 3 in der Meisterschaft sicherte.

Das schönste Duell lieferten Philippe Haezebrouck (FRA, Speed Center) und Gianluca Ripoli (ITA, MM International), mit besserem Ende für den Franzosen. Bis zur letzten Runde waren beide in Schlagdistanz zueinander auf dem 4,9-Kilometer-Kurs unterwegs. Gegen Rennende den 25-Minuten-Rennens schloss auch Peter Göllner (SUI, Speed Center) auf die beiden auf, konnte aber nicht mehr angreifen. Er beendete die Saison mit einem ordentlichen achten Rang. Nicolas Matile (MCO, Zig-Zag) wurde in der Klasse Neunter. Sein Team Zig-Zag Motorsport Service kündigte an, im nächsten Jahr bei mehr als zwei Rennen am Start stehen zu wollen.

Gesamtsieger des Rennens wurde Ingo Gerstl (AUT, Top Speed), der mit seinem Toro Rosso STR1 heute noch einmal Vollgas gab. Obwohl seine Mechaniker alles gaben, musste Phil Stratford seinen Benetton B197 aufgrund eines Defekts frühzeitig in den Transporter laden. Ein Start beim letzten Rennen des Jahres war ihm nicht vergönnt. Zweiter in der OPEN-Klasse und neuer Vizemeister wird stattdessen „Piter“ (FRA, Ray-Ban), dessen Mannschaft es gelang, im letzten Moment ein großes Ölleck zu reparieren.

Die BOSS GP-Jahressiegerehrung findet am 7. Dezember in Salzburg statt.

Report: Rennen 1 Brünn

Ingo Gerstl celebrates his victory in race 1 in Brno 2019

Ingo Gerstl fixiert mit dem siebenten Saisonsieg den Titel.

Es war keine Überraschung mehr: Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) gewann das erste Rennen der BOSS GP an diesem Wochenende und fixierte damit auch endgültig seinen fünften BOSS GP-Titel in der höchsten Kategorie.

Sportlich wertvoller ist zurzeit die FORMULA-Kategorie, die sich nach dem ersten Rennen des Tages nochmals deutlich zuspitzt: Der Sieg ging an Gaststarter Christopher Höher (AUT, Top Speed), der schon im Qualifying schnellster Formel-2-Pilot war. Für Höher war es ein emotional wichtiger Sieg, denn er fährt bei den Masaryk Racing Days auch in Gedenken an seinen kürzlich verstorbenen Vater.

Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) fuhr ein für ihn wichtiges Rennen: Fehlerfrei fuhr er hinter Höher ins Ziel, und damit vor Tabellenführer und Hauptkonkurrent Alessandro Bracalente (ITA, Speed Center). Damit verkürzte Ghiotto den Abstand in der Gesamtwertung auf Bracalente, der wiederum von einer Strafe für Philippe Haezebrouck (FRA, Speed Center) profitierte. Der schnelle Franzose kam zwar als Dritter ins Ziel, doch sollte es auch dieses Mal nichts mit dem ersehnten Podium werden: Die Rennkommissare ahndeten ein Überholmanöver unter Full Course Yellow mit einer 30-Sekunden-Zeitstrafe.

Andreas Fiedler (AUT, Fiedler Racing) wurde vor dem nach hinten gereihten Hazebrouck Vierter. Florian Schnitzenbaumer (DEU, Top Speed) verlor einige Plätze und fuhr als Sechster ins Ziel.

Die spannendsten Duelle lieferte die Kampfgruppe mit Nicolas Matile (MCO, Zig-Zag), Luca Martucci (ITA, MM International) und Gianluca Ripoli (ITA, MM International). Weil Matiles Auto GP-Lola beim Start liegen blieb, musste er sich beim fliegenden Start ganz hinten einreihen. Letztlich setzte er sich mit einigen starken Manövern gegen Martucci und Ripoli durch und wurde Siebenter in der FORMULA-Klasse.

Walter Steding (DEU, Inter Europol) hielt sich vor Christian Eicke (SUI, Speed Center), der gegen Ende zwar noch einmal näherkam, aber nicht mehr vorbei. Thomas Jakoubek (AUT, Top Speed) kam nach einem Boxenbesuch als Klassen-12. ins Ziel.

Starker Regen verhinderte ein Rennen am Samstagnachmittag. Die Verantwortlichen entschieden sich dafür, beide Rennen am Sonntag zu starten. Zwar regnete es auch heute, doch es war deutlich weniger Wasser auf der Bahn. Zunächst wurde hinter dem Safety-Car gestartet, nach zwei Runden wurde das Rennen freigegeben. Einziger Zwischenfall im Rennen: ein Dreher von Vorjahressieger Marc Faggionato (MCO, Zig-Zag).

Rennen 2 folgt um 12:40 Uhr und geht ebenfalls über 20 Minuten.

Zukunftsweisend: BOSS GP mit der DTM in Spielberg

Alles Wissenswerte zum großen Saisonfinale der BOSS GP im Rahmen des Deutschen Tourenwagen Masters am Red Bull Ring.

Was bedeutet ein Start der BOSS GP im Rahmen der DTM?
Zum zweiten Mal in ihrer Geschichte fährt die BOSS GP im Programm der größten Tourenwagenserie der Welt. Fahrer und Mitinitiator des gemeinsamen Events von BOSS GP und DTM in Spielberg ist Ingo Gerstl. Er sieht das Rennen als große Chance für die gesamte Serie: „Dieses Rennen hat den höchsten Stellenwert für uns. Das DTM-Paket ist attraktiv und viele Fans werden zum ersten Mal auf die BOSS GP aufmerksam. Mit einer so professionellen Rennserie zusammenzuarbeiten, ist unheimlich bereichernd.“ Eine mögliche Wiederholung oder gar Erweiterung der Zusammenarbeit mit der DTM ist für die Zukunft nicht ausgeschlossen.

Wer fährt in Spielberg?
Die Stars sind sicher jene Boliden, die den meisten Lärm machen. Was sie alle in der OPEN eint: 10 Zylinder! Ingo Gerstl kommt im ersten Toro Rosso aus dem Jahr 2006. Phil Stratford fährt im 1997er-Benetton von Jean Alesi. Dessen damaliger Teamkollege ist heute DTM-Chef: Gerhard Berger. Ein seltenes Stück Motorsportgeschichte ist auch der Forti von Hans Laub aus den späten 1990ern.

Gleich sechs Starter in der FORMULA kommen aus Italien. U.a. starten mit Sergio und Marco Ghiotto (Monza-Gewinner) die Onkel von Formel-2-Fahrer Luca zum ersten Mal gemeinsam in der BOSS GP. Landsmann Salvatore De Plano geht zum ersten Mal bei Top Speed an den Start. Da alle Autos bei MM International besetzt sind, bekam De Plano die Möglichkeit, bei Top Speed für ein Rennen unterzukommen. Aus österreichischer Sicht sind die Augen auf Thomas Jakoubek gerichtet. Jakoubek fuhr unter anderem Langstreckenrennen mit dem Neo-Rallyestaatsmeister Niki Mayr-Melnhof. Dass Jakoubek ebenfalls schnell Autofahren kann, zeigte er heuer schon mehrfach in der BOSS GP. Ein Debütant greift ebenfalls ins Geschehen ein: Der Schweizer GT4- und Lamborghini Super Trofeo-Fahrer Alain Valente gibt sein BOSS GP-Debüt bei Speed Center.

Die Nennliste ist nun online: http://bossgp.com/de/nennliste-alle-starter-fuer-spielberg/

For the second time this season the BOSS GP heroes will climb up the Austrian mountains

Zum zweiten Mal in diesem Jahr bezwingen die BOSS GP-Piloten die steilen Hügel der österreichischen Alpenrennbahn

 

Wie steht’s in der Meisterschaft?
Ingo Gerstl (AUT, Top Speed, Toro Rosso STR1) hat sich bereits beim vorletzten Rennwochenende in Brünn zum Meister der großen Klasse gemacht. Der zehnte Saisonsieg bedeutete auch den vierten BOSS-GP-Titel in der OPEN-Klasse, seinen dritten in Serie.

Während also in der OPEN bereits eine Entscheidung gefallen ist, geht es in der FORMULA-Wertung noch ums Eingemachte: Florian Schnitzenbaumer (DEU, Top Speed, Dallara-GP2) liegt seit dem ersten Rennen des Jahres in Führung. Zwei Ausfälle in Monza bzw. Assen haben seinen schärfsten Konkurrenten Andreas Fiedler (DEU, Fiedler Racing, Dallara-GP2) wieder näher herangebracht: Fiedler liegt vor dem Finale in Spielberg 38 Punkte hinter Schnitzenbaumer; 25 Punkte gibt es für einen Laufsieg.

Für Florian Schnitzenbaumer wäre es der erste Titel in der BOSS GP, und damit auch der größte Erfolg seiner bisherigen Motorsportlaufbahn. Der aus dem Berg- und Sportwagenrennsport umgestiegene Fiedler kämpft bereits in seiner allerersten BOSS GP-Saison um die Meisterschaft, ein möglicher Vizetitel ist ihm kaum mehr zu nehmen. Würdige Champions wären auf jeden Fall beide.

Noch enger geht es auf den weiteren Positionen zu, Platz 3 ist vakant: Armando Mangini (ITA, MM International, GP2-Dallara) kämpft mit Christian Eicke (SUI, Speed Center, GP2-Dallara) und Walter Steding (DEU, Inter Europol, GP2-Dallara), die sich vor allem mit Konstanz auf die vorderen Ränge der Wertung geschoben haben.

Vor den Finalrennen in Spielberg haben bereits 31 Fahrer in der BOSS GP-Saison 2018 Punkte gesammelt.

Wann fährt die BOSS GP in Spielberg?
Die BOSS GP eröffnet das Event-Programm am Freitag, dem 21. September mit dem 1. Freien Training um 11:25 Uhr, das 2. Freie Training steht um 15:30 Uhr Ortszeit am Plan.

Tags darauf, dem 22. September folgt um 9:45 Uhr das Qualifying. Das Zeittraining ist in zwei Einheiten aufgeteilt: Q1 geht über 8 Minuten und ist den 5 schnellsten Fahrern aus den zusammengezählten Freien Trainings vorbehalten. Nach einer Pause von 2 Minuten dürfen alle anderen Fahrer auf die Strecken, ihnen stehen 20 Minuten zur Verfügung. Das Endklassement dieses Zeittrainings ist die Startaufstellung für beide BOSS GP-Rennen.

Die zwei Rennen gehen jeweils über die Distanz von 20 Minuten und werden fliegend gestartet. Das erste Rennen geht am Samstag um 16:00 Uhr über die Bühne, das zweite Rennen direkt im Anschluss (15:10 Uhr) an das DTM-Rennen am Sonntagnachmittag.

Florian Schnitzenbaumer is protecting is championship lead

Florian Schnitzenbaumer (vorne) behauptet die Klassenführung seit dem ersten Saisonrennen

 

Gibt es noch Tickets?
Ja, auf allen Tribünen (Haupt, Süd-West und West) sind noch Plätze zu haben – buchen kann man diese vorab entweder über das Ticketportal der DTM, oeticket.com oder über GPTicketshop. Wochenendtickets gibt es bereits ab 30 Euro. Ermäßigungen von bis zu 50 Prozent gibt es für Jugendliche und Rollstuhl-Begleitpersonen. Für Kinder bis 7 Jahren und Rollstuhlfahrer ist der Eintritt kostenlos.

Am Freitag besteht freie Platzwahl auf allen geöffneten Tribünen und freier Zutritt zum Fahrerlager für Inhaber einer gültigen Eintrittskarte (bei Gold-Tickets dabei, ansonsten vor Ort zu erwerben). Am Samstag und Sonntag gelten die gebuchten Plätze.

Wie nah kommen Fans ran?
Die DTM hat sich für ihre vorletzte Station in Spielberg etwas Besonderes ausgedacht, und zwar den Public Grid Walk. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag haben Fans mit Fahrerlager-Ticket Zugang zur Startaufstellung der DTM, die zu diesem Zweck von 15 auf 40 Minuten ausgedehnt wird. Die Zugangsberechtigungen zur Startaufstellung werden im Fahrerlager ausgegeben – so lange der Vorrat reicht.

Wie in den Jahren zuvor gibt es auch wieder den Pit Walk, also die Besichtigungstour durch die Boxenstraße. Dabei kann man sowohl den DTM-Teams als auch den BOSS GP-Teams bei der Arbeit an ihren Rennwagen zusehen. Samstag von 16:35 bis 17:25 Uhr, Sonntag von 9:20 bis 10:15 Uhr.

Die BOSS GP-Autos parken zum überwiegenden Teil in den Boxen 24 bis 32. Für Autogramme und Fragen stehen die BOSS GP-Fahrer und -Teams wie immer gerne zur Verfügung – freundlich fragen reicht zumeist.

Gibt es einen Livestream?
Zum ersten Mal in der Geschichte der BOSS GP wird es einen offiziellen Livestream geben. Zuschauen kann man entweder über die Webseite www.bossgp.com, auf der Facebook-Seite (@bossgpofficial) oder über den YouTube-Kanal der Rennserie.

Übertragungszeiten:

Samstag, 22. September 2018
09:40–10:20: Qualifying
15:40–16:35: Rennen 1 (Rennstart: 16:00 Uhr)

Sonntag, 23. September 2018
14:50–15:45: Rennen 2 (Rennstart: 15:10 Uhr)

*Ortszeit

 

Bilder: Michael Jurtin/BOSS GP