Schlagwort: Steiermark

Report: Red Bull Ring Spielberg Rennen 2

Zahlreiche Fans lauschten auch heute den Klängen der BOSS GP Racing Series. Viele Duelle prägten den zweiten Lauf im Rahmen der Rundstreckentrophy in Österreich.

BOSS GP F1 Class

In der Anfangsphase des Sonntagsrennens waren die beiden Top-Speed-Teamkollegen Ingo Gerstl (AUT) und Thomas Jackermeier (DEU) in ihren Toro Rossos im Synchronflug um die 4,3 Kilometer lange Formel-1-Strecke unterwegs. Jackermeier sammelte zwischenzeitlich sogar erste Führungskilometer. Das war bemerkenswert, war es doch erst sein zweites Rennen in einem Formel-1-Wagen. In der zweiten Rennhälfte schaltete Gerstl aber doch noch einen Gang höher und setzte sich in seinem Toro Rosso STR1 wieder in Führung. Der Österreicher fuhr nicht nur zum Heimsieg, sondern auch zum vierten Saisonsieg 2022. Jackermeier beendete das Rennen wie auch gestern auf Rang 2 und kann damit auf ein höchst erfolgreiches Debüt-Wochenende im Toro Rosso STR3 zurückblicken. Rang 3 ging an den Meister des Vorjahres, Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) im 1997er-Benetton.

BOSS GP OPEN Class

Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) war als Polesetter der zweiten Startgruppe erneut bemüht, die Formel-1-Autos vor ihm einzuholen. Schlegelmilch fuhr in seinem modifizierten World-Series-Boliden zu einem sicheren Start-Ziel-Sieg in der OPEN-Klasse. Anton Werner (GER, Ryschka Motorsport) im einzigen IndyCar-Boliden wurde als Zweiter gewertet.

BOSS GP FORMULA Class

Chovanec-Lopez (Dallara GP2 Mecachrome) holte sich beide FORMULA-Siege in Spielberg

Mit einer halben Minute Vorsprung im Endklassement dominierte Zdenek Chovanec-Lopez (PRT, MM International) die mit hauptsächlich Formel-2-Autos bestückte Klasse. Im Unterschied zu gestern versuchte er bereits in der Anfangsphase mit schnellen Rundenzeiten einen größeren Vorsprung herauszufahren, was ihm auch gelang. Mit Saisonsieg Nummer 3 baute Chovanec-Lopez auch seine Tabellenführung aus. Hinter dem Sieger waren die Konkurrenten zunehmend miteinander beschäftigt: Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) duellierten sich lange Zeit um Rang 2. Weil Ghiotto wie schon gestern mit überhitzten Bremsen gegen Rennende an Boden verlor, blieb dem amtierenden Champion nur Rang 3 hinter Hockenheim-Rennsieger Colombo. Luca Martucci (ITA, MM International) im grün funkelnden GP2-Dallara fuhr dahinter ungefährdet auf den vierten Platz.

Die schönsten Positionskämpfe lieferte erneut die Gruppe rund um Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) im World-Series-V8, Michael Aberer (AUT, MA Motorsport), Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) und Bianca Steiner (AUT, Steiner Motorsport) in ihren GP2-Autos. Mehrfach wechselten die Positionen, sehenswerte Ausbremsmanöver inklusive. Letztlich setzte sich Steiner durch, die sich zwar über Rang 5 und ein tadelloses Rennen freute, aber über ein verpatztes Qualifying ärgerte. Hinter O’Connell und Aberer konnte sich auch Giancarlo Pedetti (ITA, Nannini Racing) im Rennen nach vorne arbeiten. Steding wurde Neunter, Thomas Jakoubek (AUT, Top Speed) erfreut über eine Zielankunft Zehnter.

Andreas Hasler nahm die vollen Punkte von Spielberg mit nach Hause

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

Die Klasse der Sechszylinder-Autos war für den Steirer Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) reserviert, der mit zwei Siegerpokalen die kurze Heimreise antrat. Für die nächsten Rennen plant der BOSS GP-Rookie, endlich die volle Motorleistung seines älteren World-Series-Autos abrufen zu können.

Bereits in zwei Wochen hat Hasler die nächste Gelegenheit dazu, und zwar bei den BOSS GP-Rennen im Rahmen des French Historic Grand Prix in Le Castellet (17.–19. Juni 2022).

Vorschau: Red Bull Ring Spielberg

Am kommenden Wochenende (3.–5. Juni) kommt die BOSS GP Racing Series auf den Red Bull Ring und mit ihr die schnellsten Rennboliden der Welt. Mit dabei sind legendäre Autos von Vettel, Klien und Berger.

Bevor in gut einem Monat der Formel-1-Grand-Prix von Österreich am Red Bull Ring ausgetragen wird, sind bereits am kommenden Wochenende kostbare Schätze in Rennaction am Spielberg zu bewundern. Europas schnellste Rennserie, BOSS GP, versammelt von Freitag bis Sonntag mehrere Tausend PS in der Startaufstellung. 22 Big Open Single Seater – Formel 1, IndyCar, Formel 2 und GP2, World Series by Renault und Nissan – werden für ein unüberhörbares Programm am Red Bull Ring sorgen.

Teil dieses Orchesters sind u.a. der Toro Rosso STR3, mit dem Sebastien Vettel seinen ersten Rennsieg im Regen von Monza feierte, Christian Kliens erster Formel-1-Wagen, der Jaguar R5, und Gerhard Bergers letztes Siegerauto, der Benetton B197. Dazu kommt der US-amerikanische IndyCar-Bolide von Anton Werner (GER, Ryschka Motorsport), der das bunte Starterfeld ebenfalls bereichert. Ein Altbekannter gibt zudem sein Comeback in der BOSS GP Racing Series: Frits van Eerd (NLD, VES Racing), ProAM-Weltmeister in der Langstrecken-WM 2021 und langjähriger BOSS GP-Fahrer wird mit seinem Jaguar R5 versuchen, Auftakt-Doppelsieger Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im Toro Rosso STR1 Paroli zu bieten.

NummerNameNationTeamKlasseMarkeBaujahrModell
1Ingo GerstlAUTTop SpeedF1Toro Rosso2006STR1
2Florian SchnitzenbaumerGERTop SpeedF1Toro Rosso2006STR1
5Frits van EerdNLDVES RacingF1Jaguar2004R5
7Ulf EhningerGERESBA RacingF1Benetton1997B197
10Harald SchlegelmilchLVAHS EngineeringOPENDallara2012World Series by Renault
11Anton WernerGERRyschka MotorsportOPENDallaraIRL
21Bernd HerndlhoferAUTH&A RacingFORMULADallaraGP2
22Michael AbererAUTAM MotorsportFORMULADallara2005GP2
27Marco GhiottoITAScuderia PalladioFORMULADallara2011GP2
28Bruno JarachITAEesti MotorsportFORMULADallara2008GP2
31Paul O’ConnellIREHS EngineeringFORMULADallara2012World Series by Renault
32Simone ColomboITAMM InternationalFORMULADallara2017F2
37Luca MartucciITAMM InternationalFORMULADallara2011GP2
43Giancarlo PedettiITANannini RacingFORMULADallara2014GP2
44Thomas JakoubekAUTTop SpeedFORMULADallara2008GP2
47Walter StedingGERScuderia PalladioFORMULADallara2011GP2
51Zdenek Chovanec LopezCZEMM InternationalFORMULADallara2011GP2
69Thomas JackermeierGERTop SpeedFORMULADallaraGP2
110Bianca SteinerAUTSteiner MotorsportFORMULADallara2005GP2
111Alexander GeierAUTGeier RacingSUPER LIGHTSTatuus2003World Series by Renault
115Andreas HaslerAUTHasler MotorsportSUPER LIGHTSDallara2009World Series by Nissan

Lokalmatadore:
Im Starterfeld sind auch sieben österreichische Rennfahrer vertreten: Neben dem Salzburger Gerstl sind das Formel-1-TV-Expertin Bianca Steiner (GP2, Steiner Motorsport), Bernd Herndlhofer (GP2, H&A Racing), Michael Aberer (GP2, MA Motorsport), Thomas Jakoubek (GP2, Top Speed) und die beiden V6-World-Series-Autos vom erst 16-jährigen Alexander Geier (Geier Racing) und dem steirischen Lokalmatador Andreas Hasler (Hasler Motorsport). Zudem setzt das burgenländische Team HS Engineering zwei Fahrzeuge für Harald Schlegelmilch (LVA) und Paul O’Connell (IRE) ein.

Zeitplan (CEST):

Freitag, 3. Juni 2022
13:30–13:55          Freies Training 1
15:30–15:55          Freies Training 2

Samstag, 4. Juni 2022
09:50–10:20          Qualifying
14:00–14:20          Rennen 1 (20 Minuten)

Sonntag, 5. Juni 2022
14:00–14:25          Rennen 2 (25 Minuten)

Rahmenprogramm:

Den Motorsportfans werden bei der Rundstreckentrophy 2022 neben den Freien Trainings und Qualifyings insgesamt 17 Rennen geboten. Neben den beiden Rennen der BOSS GP (Samstag und Sonntag jeweils um 14 Uhr) starten mehrere Sport- und Tourenwagenserien und die Formel 3 im Rahmenprogramm. Der Eintritt auf allen geöffneten Tribünen ist frei, außerdem können Fans das Fahrerlager kostenlos besuchen und den Teams bei ihrer Arbeit über die Schulter blicken oder sich ein Autogramm von einem der Fahrer sichern.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP