Schlagwort: Nachbericht

Rückblick SUPER LIGHTS: Hockenheimring 2024

In der immer härter umkämpften Klasse der SUPER LIGHTS konnte Neueinsteiger Stephan Glaser (SUI, Jo Zeller Racing) gleich bei seinem ersten Rennen auf das oberste Treppchen klettern.

Der Fahrer eines World Series V6-Boliden triumphierte im ersten Rennen überlegen. Im zweiten Rennen drehte sich Glaser dann einmal, womit Vorjahresmeister Henry Clausnitzer (GER, WF Racing) die Führung übernahm. Bei leicht einsetzendem Regen in der letzten Runde des Rennens verspielte dieser allerdings den Rennsieg und Glaser sah erneut als Erster die schwarz-weiß-karierte Zielflagge. Hinter dem Doppelsieger und Clausnitzer war es Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) im Ralt-Formel 3000 mit Handschaltung, der zweimal als Dritter klassiert wurde.

Podium in beiden Rennen v. li. Eisinger-Sewald, Glaser und Clausnitzer

Mehr von BOSS GP gibt es bereits vom 24. bis zum 26. Mai 2024 am Nürburgring zu sehen.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Rückblick FORMULA: Hockenheimring 2024

Alexander Seibold und Simone Colombo siegen in den Rennen, Tabellenführer nach dem ersten Rennwochenende ist aber Felix Große-Aschhof.

Im ersten Rennen über eine Distanz von 22 Minuten gab es ein überraschendes Ergebnis. Eine frühe Kollision der beiden favorisierten Teamkollegen Simone Colombo (ITA) und Juju Noda (JPN, beide MM International) machte den Weg für andere Piloten frei. Zunächst war noch Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) derjenige, der den 25 Punkten für den Rennsieg am nächsten war. Technische Probleme zwangen den Meister der Jahre 2019 bis 2021 allerdings zur Aufgabe.

Tabellenführer Felix Große-Aschhoff vor Vater Michael

Damit übernahm Alexander Seibold (GER, Seibold auto + sport) das Kommando. Der erfahrene Deutsche erkämpfte sich in einem packenden Duell mit Martin Kindler (SUI, Jenzer Motorsport) aus der Schweiz seinen ersten vielumjubelten Klassensieg. Kindler freute sich bei seiner BOSS GP-Rückkehr ebenso über den zweiten Rang und einen großen Pokal. Ein sensationelles Rennen lieferte Paul O’Connell (IRE) aus dem Rennstall von HS Engineering. Im einzigen World Series 3.5 im FORMULA-Feld blieb er am Start zur Aufwärmrunde stehen, weshalb er das Rennen aus der Boxengasse und damit als Letzter aufnehmen musste. 13 Runden und zahlreiche Überholmanöver später fuhr er als Dritter seiner Klasse über die Ziellinie.

Podium Rennen 1 v. li. O’Connell, Seibold und Kindler

Das zweite Rennen begann turbulent, als es am Weg in die Startaufstellung plötzlich zu regnen begann. Der Regen ließ aber schnell wieder nach, so konnten alle Piloten auf den P-Zero-Trockenreifen von BOSS GP-Ausrüster Pirelli starten. Ein tolles Duell zwischen Simone Colombo und Juju Noda begeisterte über die volle Distanz der 22 Minuten. Colombo, der amtierende Meister, setzte sich schließlich um nur eine halbe Sekunde gegen seine neue Teamkollegin Juju Noda durch. Als Dritter beendete Marco Ghiotto das zweite Rennen. Rang 4 holte sich beim Heimrennen Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing).

Zwar ohne Podestplatz, aber mit den meisten Punkten verließ Felix Große-Aschhoff (GER, Asche-Racing) den Hockenheimring. Mit den Rängen 4 und 5 war der Student der große Gewinner des ersten Rennwochenendes. Vater Michael Große-Aschhoff (GER, Asche-Racing) landete zweimal auf Rang 6. Auch Stallgefährte Roland Rupprechter (AUT, R&B Research and Wealth Management) zeigte sich über einen fünften Rang im ersten Rennen erfreut.

Juju Noda bei ihrem ersten Auftritt in einem GP2-Auto

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Rückblick F1 und OPEN: Hockenheimring 2024

Mehr als 30.000 Zuschauer haben das ADAC Hockenheim Historic 2024 besucht. Die Traditionsveranstaltung war zugleich auch der Saisonauftakt der BOSS GP Racing Series.

Bereits ab Freitagfrüh war das Fahrerlager gut gefüllt, eine Vielzahl an Zuschauern zeigte sich interessiert an den wertvollen Rennautos der BOSS GP. Einige Besucher hatten das Glück, bei Führungen den Fahrzeugen ganz nah zu kommen. Gefragt waren auch die Unterschriften der BOSS GP-Piloten bei den Autogrammstunden am Boxendach. Die stolze Anzahl von 21 Teilnehmern startete am Freitag in die 30. Saison der BOSS GP Racing Series.

Thomas Jakoubek im Lotus-Formel-1 aus dem Jahr 2010

F1 und OPEN

Zum ersten Mal war Thomas Jakoubeks (AUT, Top Speed) Lotus T127 in der BOSS GP F1-Klasse in Aktion zu sehen. Das Hockenheim Historic zu Ehren von Lotus-Legende Jim Clark war für die Premiere dieses Wagens aus dem Jahr 2010 ein geeigneter Ort. Einen seltenen technischen Defekt musste Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) an seinem Toro Rosso STR1 beklagen. Das erste Rennwochenende verlässt somit Ulf Ehninger (GER, ESBA-Racing) mit seinem Benetton B197 als Tabellenführer.

Im Rahmen des BOSS GP-Events am Hockenheimring war ein weiteres geschichtsträchtiges Formel-1-Fahrzeug auf der Strecke zu sehen: Der restaurierte Ferrari 310B aus dem Jahr 1997 lief zum allerersten Mal seit mehr als 25 Jahren. Das österreichische Team von Top Speed heizte dem Ex-Auto von Michael Schumacher neues Leben ein. Verbaut ist immer noch der Originalmotor von Ferrari mit 12-Zylindern. Gesteuert wurde der Wagen vom Deutschen Erich Zech.

OPEN-Sieger Pizzonia und F1-Sieger Ehninger

Die Rennen dominierte Ex-Formel-1-Pilot Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) aus der OPEN-Klasse im Dallara World Series 4.5, der sich bei den Zuschauern in der Südkurve mit Donuts in der Auslaufrunde bedankte.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen Misano

Das vierte Rennwochenende der BOSS GP Racing Series 2023 in Misano war für die brasilianischen Piloten ein guter Anlass, Karneval zu feiern.

Der italienische Rennveranstalter PNK Motorsport hatte Sambatänzerinnen ins Fahrerlager eingeladen und damit ein glückliches Händchen bewiesen, denn nach dem Qualifying standen gleich zwei Brasilianer in der Startaufstellung ganz vorne.

Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) war der Favorit auf den Gesamtsieg beim Rennen in Misano. In Abwesenheit der Formel-1-Wagen, für die die Strecke in Misano nicht zugelassen ist, konnte der Ex-Formel-1-Pilot die Erwartungen erfüllen. Es waren die ersten beiden Gesamtsiege für den Fahrer im World Series V8-Boliden und der nächste Doppelpack in der OPEN-Kategorie. HS-Engineering-Teamkollege Paul O’Connell (IRL) plagte sich das ganze Wochenende über mit Elektrikproblemen. Zumindest in Rennen 1 konnte er mit Rang 2 in der OPEN-Kategorie anschreiben.

Harald Schlegelmilch: World Series schlägt GP2

Die FORMULA-Wertung war im ersten Rennen nur in der Startphase hart umkämpft. Simone Colombo (ITA, MM International) übernahm von Startplatz 3 in der Klasse kurzzeitig die Führung, ehe Rückkehrer Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) nach vorne stürmte und einen historischen Sieg einfuhr: Lange hatte kein Dallara World Series-Wagen (im Fall von Schlegelmilch aus der Generation 2012) gegen die am Papier etwas schnelleren GP2-Autos von Dallara gewonnen.

Das Duell des Wochenendes lieferten sich Schlegelmilch und Adriano Buzaid (BRA, MM International) im zweiten Rennen Sonntagmittag. Nachdem Schlegelmilch am Samstag dafür sorgte, dass HS Engineering gleich in zwei Klassen triumphierte, konnte Buzaid seine Poleposition am Sonntag in einen Sieg ummünzen. Die komplette Renndistanz waren die beiden zusammen unterwegs, kaum mehr als eine Sekunde trennte das dominierende Duo im Verlauf des längeren Sonntagsrennens. Die Ziellinie überquerte Buzaid letztlich mit nur 0,8 Sekunden Vorsprung.

Nicolas Matile (vo.) war am Sonntag bestplatzierter Fahrer mit einem Auto-GP-Wagen

Nicht nur, dass abermals ein nur winziger Vorsprung Sieger und Zweitplatzierten in der FORMULA-Klasse trennten, nein, auch der Debütsieg des Brasilianers Buzaid ist eine Sensation. Nachdem der heute 35-Jährige vor mehr als zehn Jahren in der britischen Formel-3-Meisterschaft vorne mitfuhr, legte er eine längere Rennpause ein. Für das italienische Team MM International kehrte er an diesem Wochenende in Misano zurück in einen Formelrennwagen und erreichte die Plätze 2 und 1. MM International hatte gleich mehrfach Grund zur Freude, denn auch Simone Colombo setzte sich im Duell um Rang 3 gegen seinen Erzrivalen Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) abermals knapp, aber doch durch und holte sich so zwei weitere Podestplätze und die nächsten wichtigen Punkte für eine mögliche Titelverteidigung.

Fabian Vettel (GER, Top Speed) landete im ersten der zwei Rennen an diesem Wochenende auf Rang 5. Das war bemerkenswert, nachdem er am Freitag nach einem Unfall zur näheren Überprüfung sogar ins Krankenhaus musste. In einem Ersatzwagen seines österreichischen Teams Top Speed konnte er dann aber nach ärztlicher Freigabe am Qualifying und am Rennen teilnehmen. Im Sonntagsrennen erreichte „Checco“ Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) den fünften Platz. Bester Auto-GP-Bolide innerhalb der FORMULA-Klasse: in Rennen 1 Jean-Christophe Peyre (FRA, Zig-Zag), in Rennen 2 Nicolas Matile (MCO, Zig-Zag).

Nachdem zuletzt am Red Bull Ring Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) SUPER LIGHTS zweimal gewann, war nun wieder Henry Clausnitzer (WF Racing) an der Reihe. Der Deutsche macht sich mit den Saisonsiegen 5 und 6 in der Klasse der Sechszylinder-Autos weiter aus dem Staub. Wenngleich, Walter Colacino (ITA, Colacino Racing) im 1996er-Formel-3000 vor allem im zweiten Rennen eine gutes Tempo hinlegte. Der Italiener wurde bei seinem Heimrennen zweimal Zweiter.

Gesamtes Podium nach Rennen 1: v.li. Colacino, Buzaid, O’Connell, Pizzonia, Schlegelmilch, Clausnitzer, Colombo

In drei Wochen gibt’s eine Fortsetzung. Die BOSS GP Racing Series kehrt vom 11. bis 13. August auf den TT Circuit nach Assen zurück, wo beim Jack’s Racing Day Zehntausende Zuschauer erwartet werden.

Report: Hockenheim Rennen 2

Im Kampf um den Sieg in der FORMULA-Wertung spitzten sich die Geschehnisse in der letzten Runde zu. Klassensiege für Gerstl, Schlegelmilch, Colombo und Hasler.

BOSS GP-Rookie Zdenek Chovanec-Lopez (CZE, MM International) legte fast zwanzig Minuten ein unglaubliches Tempo hin und sah bereits wie der sichere Sieger aus, als seine Reifen begannen, stark abzubauen. Chovanec-Lopez‘ GP2-Wagen begann deutlich sichtbar immer mehr zu rutschen. Im Powerslide versuchte er noch, den heranfliegenden Simone Colombo (ITA, MM International) hinter sich zu halten, doch die Mühe war umsonst. Colombo teilte sich seine Pirelli P-Zero-Slicks besser ein und holte sich damit den FORMULA-Sieg im 25-minütigen Sonntagsrennen.

Hinter Colombo und Chovanec-Lopez folgte Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), der sich damit erneut einen Pokal bei der Siegerehrung abholen durfte. Als undankbarer Vierter überquerte Luca Martucci (ITA, MM International) die Ziellinie. Der erfahrene Italiener setzte sich gegen Michael Aberer (AUT, MA Motorsport) durch, der zumindest am Beginn des Rennens Martucci beschäftigte. Aberer konnte nach seinem Ausfall gestern heute mit einem guten Ergebnis anschreiben.

Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) kam als Klassen-Sechster ins Ziel, vor Giancarlo Pedetti, der wie schon gestern bei seinem BOSS GP-Debütrennen eine saubere Leistung hinlegte. Als bester Deutscher klassierte sich Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) als Achter. Trotz einer Kollision am Beginn des Rennens konnte auch Alexander Seibold (GER, Scuderia Palladio) das Rennen beenden. Sehr zur Freude vieler Fans, denn Seibold startete mit einem besonderen Helmdesign als Hommage an den unvergessenen Schweizer Formel-1- und Sportwagen-Rennfahrer Jo Siffert.

Gut besuchte Tribünen bei bestem Frühsommerwetter in Hockenheim

Die weiteren Klassen:

Die OPEN-Kategorie der Formel-1-Wagen war erneut eine klare Angelegenheit für Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im Debüt-F1 der Scuderia Toro Rosso (heute Alpha Tauri). Trotz vorzeitigem technischen K.o. konnten Phil Stratford (USA, Penn Elcom Racing) und Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) als Zweiter bzw. Dritter anschreiben.

Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) im gelb-schwarzen World Series V8-Boliden machte es wie in Rennen 1 und schaffte es, vom letzten Startplatz aus, schon in den ersten Runden weit nach vorn zu fahren. Der Lette ließ alle FORMULA-Fahrzeuge hinter sich und gewann die neue Wertung der modifizierten BOSS GP-Autos.

Nachdem Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) gestern nicht am Rennen teilnehmen konnte, war der Österreicher heute bemüht, durchzukommen. Das gelang und sogar noch mehr: der Sieg in der Sechszylinder-Wertung SUPER LIGHTS.

Die beiden Rennen im Rahmen der Bosch Hockenheim Historic können unter www.hockenheim-historic.de/live in der Wiederholung angesehen werden.

Im Rahmen der Rundstreckentrophy am Red Bull Ring in Spielberg in vier Wochen (3.–5. Juni 2022) folgen die nächsten beiden Rennen der BOSS GP Racing Series.

Hinweis: Der Gesamtstand ist derzeit noch inoffiziell, da die Klasse der modifizierten FORMULA-Autos erst ins Reglement aufgenommen wird.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Hockenheim Rennen 1

Zehntausende Fans hörten aufmerksam hin, als die BOSS GP ihr Comeback auf dem Hockenheimring gab.

Der Lette Harald Schlegelmilch (HS Engineering) vollbrachte im ersten Saisonrennen 2022 das seltene Kunststück, vom letzten Startplatz aus noch den FORMULA-Klassensieg einzufahren. Schon nach der ersten Runde lag der ehemalige Trophysieger der deutschen Formel 3 in den Top-3 der Klasse, in der sechsten Runde schließlich überholte er auch den bis dahin führenden FORMULA-Piloten Zdenek Chovanec-Lopez (CZE, MM International). Schlegelmilch siegte damit nach Spielberg und Brünn 2021 zum vierten Mal in der BOSS GP Racing Series. Chovanec-Lopez freute sich ebenfalls über den zweiten Rang in seinem BOSS GP-Debütrennen.

Dahinter bildete sich längere Zeit über ein Dreikampf zwischen den Italienern Marco Ghiotto (Scuderia Palladio), Simone Colombo und Luca Martucci (beide MM International) – stehende Räder und Ausbremsversuche inklusive. In der vorletzten Runde gelang Colombo gegen Ghiotto das entscheidende Ausbremsmanöver in der Spitzkehre. Damit sprang Colombo „last minute“ noch aufs Podest.

Hinter Ghiotto und Martucci kam der Ire Paul O’Connell („Ich lebe meinen Traum“) von HS Engineering mit etwas Abstand als Sechster ins Ziel. Um Klassenrang 7 wurde noch bis zur Ziellinie gekämpft: Bianca Steiner (AUT, Steiner Motorsport), die zwischenzeitlich schon an Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) vorbei war, klagte über plötzlichen Leistungsverlust. Schließlich reichte es knapp nicht mehr, Steding den siebenten Platz streitig zu machen. Als Neunter beendete Giancarlo Pedetti (ITA, Nannini Racing) sein Debütrennen in der BOSS GP Racing Series ebenfalls in den Top-Ten.

OPEN-Rennsieger Ingo Gerstl von Team Top Speed

Zur OPEN-Klasse: Diese war erneut sichere Beute für Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im Toro-Rosso-F1. Der Tübinger Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) im Benetton-F1 hielt sich dahinter aus allen Streitereien der FORMULA-Klasse geschickt heraus und sicherte sich so Rang 2. Sein Benetton-Zwilling Phil Stratford (USA, Penn Elcom) war nur kurz zu sehen, mit technischen Problemen musste er das Rennen schon frühzeitig aufgeben.

Zu den Geschlagenen aus Lauf 1 zählte u.a. auch Michael Aberer (MA Motorsport): Der Österreicher machte es wie Sebastien Vettel und versenkte seine Chancen auf eine Topplatzierung im Kiesbett der Sachs-Kurve – der Schaden am GP2-Wagen sollte aber bis zum zweiten Rennen behoben sein. Startzeit für Lauf 2 ist morgen Sonntag um 15:55 Uhr (CEST), davor läuft um 11:05 Uhr das Warm-up. Auch wieder zu sehen im Livestream auf www.hockenheim-historic.de/live

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report Rennen 1 Misano

Ghiotto wehrt alle Angriffe ab und triumphiert erneut.

Nicht nur der Asphalt kochte an diesem Rennsamstag bei der BOSS GP-Premiere am World Circuit Misano. Es kochte auch unter den Helmen, denn zahlreiche Piloten rechneten sich wegen der geschlossenen Abwesenheit der Formel 1 und IndyCars aus der OPEN-Klasse dieses Mal Chancen auf den Gesamtsieg aus. Aus Reihe 1 starteten Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) und Gianluca De Lorenzi (RSM, GDL Racing) ins 20-minütige Rennen. Doch schon auf den ersten Metern bekamen sie Gesellschaft von dem aus der zweiten Reihe ins Rennen gegangene Luca Martucci (ITA, MM International), der sich danebendrückte und die Führung übernehmen wollte. Doch Ghiotto hielt dagegen, bremste innen und ein wenig später als Martucci, und behielt so die Spitzenposition. Dahinter ging Martucci gegen Colombo und Fiedler der Platz aus, dabei kam es zur Kollision mit Thomas Jackermeier, der den Dallara-GP2 von Martucci touchierte. Beide Piloten konnten das Rennen fortsetzen, Jackermeier allerdings erst nach einem Kontrollstopp bei seiner Crew an der Box.

Weiter hinten im Feld war in Runde 2 Schluss für Christian Ferstl, der sich gerade in einem intensiven Dreikampf mit Bruno Jarach (EST, Eesti Motorsport) und Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) befand. Weil der Wagen von Bergrenn-Spezialist Ferstl ungünstig parkte, wurde das Fanatec Safety-Car auf die Strecke geschickt.

Beim Restart war Ghiotto dem nächsten Angriff ausgesetzt, denn Colombo versuchte gleich in der ersten Kurvenpassage, einer langsamen Rechts-Links-Rechts-Kombination, am Titelverteidiger vorbeizugehen. Ghiotto blockte aber raffiniert ab, Colombo demolierte sich beim gescheiterten Überholversuch noch dazu den Frontflügel. Es dauerte nicht lange, bis De Lorenzi die daraus resultierenden Handlingprobleme von Colombo nutzte und wieder Rang 2 einnahm. Schnell machte sich der flotteste World Series by Renault-Chauffeur auf die Jagd nach Ghiotto – mit schnellsten Rennrunden machte er ordentlich Druck. Doch Ghiotto teilte sich die Reifen geschickt ein und drehte zu Rennhalbzeit ordentlich auf. De Lorenzi hingegen war plötzlich mit Colombo, der mit leicht beschädigtem Frontflügel weiterhin Martucci hinter sich halten konnte, beschäftigt. In der vorletzten Runde vollzog dieser das Überholmanöver und ging an De Lorenzi vorbei. Es sollte noch dicker kommen, denn auch Martucci stürmte in der allerletzten Runde vorbei aufs Podium.

Colombo (v.) hat De Lorenzi kurz vor dem Rennende noch überholt

Damit war das Siegerpodest dieses Mal komplett in italienischer Hand: Ghiotto triumphierte im fünften Rennen in diesem Jahr zum vierten Mal in der FORMULA-Klasse. BOSS GP-Rookie Simone Colombo holte mit Rang 2 nicht nur 22 wertvolle Punkte, sondern auch seine beste Karriereplatzierung und Luca Martucci stand zum dritten Mal in diesem Jahr am Klassenpodest.

Hinter De Lorenzi überquerte O‘Connell im HS-Engineering-Siegerauto von Spielberg die Ziellinie. Der Ire zeigte vom letzten Startplatz aus eine starke Rennperformance und wurde mit Rang 5 belohnt. Auch Andreas Fiedler, der in den ersten Runden des Rennens sogar die Top-3 in Angriff nahm, und Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) konnten den BOSS GP-Newcomer nicht hinter sich halten. Auch Simon Jackermeier (GER, Top Speed) beendete sein allererstes Rennen beachtlich und ohne größere Schwierigkeiten auf FORMULA-Rang 8.

Den Siegerpokal in der SUPER LIGHTS-Wertung holte sich Maurizio Copetti (Scuderia Palladio) ab. Copetti sorgte dafür, dass die italienische Hymne heute gleich zweimal gespielt wurde. Nach einem Warm-up um 9:30 Uhr folgt morgen Sonntag um 15:10 Uhr Ortszeit (erneut im Livestream) das 25-minütige Hauptrennen der BOSS GP Racing Series im Rahmen des Peroni-Rennwochenendes in Misano.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report Rennen 2 Brünn

Walter Steding (Dallara GP2)

Überraschung im Sonntagsrennen: Doppelsieg für Scuderia Palladio.

Zwar hatte es über Nacht geregnet, die Strecke trocknete aber bis zum Start des zweiten BOSS GP-Rennens bei den Masaryk Racing Days weitgehend auf. Somit gingen alle Piloten auf den Pirelli P Zero-Trockenreifen auf die Bahn. Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) erwischte aus Reihe 1 einen schlechten Start, doch er verteidigte die Klassenführung und folgte Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) auf den ersten Metern. Dahinter schaffte es Luca Martucci (ITA, MM International) wie schon gestern, Roman Hoffmann (AUT, Hoffmann Racing) gleich in Runde 1 zu überholen.

Hoffmann musste sich in der Folge gegenüber den von hinten drängenden Salvatore de Plano (ITA, Coloni) und Andreas Fiedler (DEU, Fiedler Racing) verteidigen. In Runde 2 kollidierten De Plano und Fiedler in Kurve 1. Während de Plano sein Rennen fast unbeschadet fortsetzen konnte, wurde Fiedlers GP2 Dallara sichtbar beschädigt. De Plano beendete das Rennen auf Rang 5, Fiedler hinter Christian Ferstl (AUT, Ferstl Racing) noch auf Rang 7.

Vorne spitzte sich die Lage zu, als der Gesamtführende Gerstl seinen Toro-Rosso-Formel-1 in die Boxengasse steuerte. Ein überhitzter Motor zwang den Gewinner aller bisherigen Saisonrennen zu einem Zwischenstopp. Damit übernahm Marco Ghiotto die Gesamtführung im Rennen, die er bis zur Zielflagge nicht mehr abgab.

Zwischenzeitlich mischte auch Chris Höher (AUT, Top Speed) das Feld auf. Doch wie schon gestern musste er seinen Wagen vorzeitig in der Box parken. Ghiottos Teamkollege Walter Steding (DEU) sorgte indes für eine Sensation. Zu Rennmitte ging er zunächst an Hoffmann vorbei auf Rang 3. Dieser verteidigte sich hart, doch das reichte nicht. Wenige Runden später war auch Martucci fällig, der in der vorletzten Kurve von Steding überholt wurde. Für Steding war Rang 2 im heutigen Rennen das erste Podium seit seiner bislang erfolgreichsten Rennsaison im Jahr 2015. Für die Scuderia Palladio von Marco Ghiotto war es zudem der erste Doppelsieg der Teamgeschichte in der BOSS GP Racing Series.

Für Titelverteidiger Ghiotto sieht es in der Gesamtwertung nach sechs von 12 Saisonrennen ebenso blendend aus. Rivale Luca Martucci ist bereits 30 Punkte zurück. Auf Rang 3 folgt jetzt wieder Walter Steding, der nur einen Zähler vor Roman Hoffmann liegt.

BOSS GP das nächste Mal in Rennaction gibt es schon in drei Wochen beim Cuvee Sensorium Grand Prix in in Assen. So wie es aussieht erneut vor Publikum.

Foto: Dirk Hartung

Report: Qualifying Monza

Das schnellste BOSS GP-Zeittraining des Jahres im Rückblick.

Dritte Poleposition im dritten BOSS GP-Rennen 2019 für Ingo Gerstl (AUT, Top Speed). Im V10 Toro Rosso STR1 war Gerstl wiederholt der schnellste Pilot im Qualifying. Damit gibt er heute Nachmittag um 16:00 Uhr das Tempo beim Start zum ersten der zwei Rennen vor.

Phil Stratford (USA, Penn Elcom) darf sich wieder einmal neben ihm aufstellen. Im Benetton B197 konnte er sich im Vergleich zum Qualifying 2018 um zwei Sekunden verbessern – damit ist die Jagd im Königlichen Park auf Dauerkonkurrent Gerstl eröffnet.

Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) bestätigte die Leistungen vom Freitag: Mit 1:36.169 fuhr er die schnellste Rundenzeit aller Formel-2-Fahrer. Teamkollege und Cousin Sergio Ghiotto geht von Rang 5 aus als drittbester FORMULA-Fahrer ins Rennen.

Dazwischen klassierte sich Alessandro Bracalente (ITA, Speed Center), der sich als Einziger im turbulenten Qualifying 2 noch in die Top-5 schieben konnte. Später im Qualifying hatte der FORMULA-Tabellenführende einen Unfall. Ausgangs der zweiten Schikane drehte er sich innen in die Barrieren. Fürs Rennen dürften Fahrer und Auto aber wieder fit gemacht werden.

Die italienische Dominanz beim Heimrennen in der FORMULA-Klasse untermauern Armando Mangini (Startplatz 6), Salvatore de Plano (Startplatz 7) und Gianluca Ripoli (Startplatz 8). Erster Nicht-Italiener in der FORMULA-Kategorie ist Philippe Haezebrouck (FRA, Speed Center). Der Franzose schließt bei seinem ersten Einsatz im neuen Team an die Ergebnisse von Hockenheim und Spielberg an.

Als Zehnter startet Luca Martucci (ITA, MM International). Walter Steding qualifizierte sich trotz eines Drehers ins Kiesbett als guter Elfter. Christian Eicke (SUI, Speed Center) konnte nach dem Unfall im ersten Freien Training heute wieder dabei sein und dankte es seinem Team mit Rang 12. Thomas Jakoubek (AUT, Top Speed) startet von 13, OPEN-Fahrer „Piter“ (FRA, Ray-Ban) im einzigen World-Series-Auto von 14.

Das Qualifying auslassen musste Pechvogel Andreas Fiedler (DEU, Fiedler Racing), dessen Heckflügel gestern kaputtging. Er hofft, noch einen Ersatz bis zum Rennen aufzutreiben.

Um 16 Uhr startet heute Samstag Rennen 1 – bei bestem Wetter und freiem Eintritt.