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Vorschau: Brünn

Kommendes Wochenende (9.–11.9.) kehrt Europas schnellste Rennserie, die BOSS GP Racing Series, aus der Sommerpause zurück. Gastgeber sind die Masaryk Racing Days am Automotodrom von Brünn.

Das Wochenende von 9. bis 11. September markiert für die BOSS GP Racing Series den Start in die zweite Saisonhälfte. Nach sechs gefahrenen Rennen in Hockenheim, Spielberg und Le Castellet stehen in den kommenden neun Wochen noch sechs weitere Rennen in Brünn, Mugello und Misano am Programm. Bevor die Saison in Italien endet, geht es für den einzigartigen Mix aus Big Open Single Seater der Kategorien Formel 1, Formel 2, World Series & Co. nach Brünn.

In der BOSS GP F1 Class, also jener Wertung der Formel-1-Wagen, sind vier Autos genannt. Darunter drei Toro Rosso, u.a. der STR1 von Tabellenführer Ingo Gerstl (AUT, Top Speed), der in dieser Saison bisher alle Rennen gewonnen hat. Im Premieren-Siegerwagen von Sebastien Vettel, dem Toro Rosso STR3 mit Ferrari-Motor, will Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) diese Serie in Brünn brechen. Besonders freuen können sich Rennsport-Fans auf ein seltenes Stück Motorsportgeschichte in Form des grün-gelben Lotus T127. Der Formel-1-Wagen aus dem Jahr 2010 ist mit einem Cosworth-V8-Motor ausgerüstet und wird vom Team Top Speed eingesetzt. Pilotiert wird der Ex-Wagen von Jarno Trulli und Heikki Kovalainen vom Österreicher Thomas Jakoubek.

In Abwesenheit von Tabellenführer Zdenek Chovanec Lopez (PRT) visiert FORMULA-Titelverteidiger Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) seinen ersten Saisonsieg an. Im Kampf um die Meisterschaft könnte sich aber Ghiottos Landsmann Simone Colombo (MM International) in die beste Ausgangslage bringen. Er liegt nach drei Events nur zwölf Punkte hinter Chovanec-Lopez, aber bereits 35 vor Marco Ghiotto. Genannt hat auch Salvatore de Plano (ITA, MM International), der in der Vergangenheit schon Rennen mit einem GP2 gewonnen hat. Nach einer längeren Rennpause will auch er ein Wörtchen im Kampf ums Podium mitreden.

Bei den BOSS GP SUPER LIGHTS setzen Alexander Geier (Geier Racing) in einem älteren Tatuus-Renault, Baujahr 2003, und Andreas Hasler (Hasler Motorsport) ihr innerösterreichisches Duell in der Klasse der Sechszylinder-Autos fort.

Nennliste:

NummerNameNationTeamKlasseMarkeBaujahrModellMotor
1Ingo GerstlAUTTeam Top SpeedF1Toro Rosso2006F1 – STR1Cosworth TJ
2Florian SchnitzenbaumerGERTeam Top SpeedF1Toro Rosso2006F1 – STR1Cosworth TJ
15Thomas JackermeierGERTeam Top SpeedF1Toro Rosso2008F1 – TR3Ferrari 056
19Thomas JakoubekAUTTeam Top SpeedF1Lotus2010F1 – T127Cosworth CA
22Michael AbererAUTAM MotorsportFORMULADallara2005GP2Mecachrome
27Marco GhiottoITAScuderia PalladioFORMULADallara2011GP2Mecachrome
28Bruno JarachITAEesti MotorsportFORMULADallara2008GP2Mecachrome
32Simone ColomboITAMM InternationalFORMULADallara2017F2Mecachrome
37Luca MartucciITAMM InternationalFORMULADallara2011GP2Mecachrome
43Giancarlo PedettiITANannini RacingFORMULADallara2014GP2Mecachrome
44Thomas JakoubekAUTTeam Top SpeedFORMULADallara2008GP2Mecachrome
46Alexander SeiboldGERSeibold Auto + SportFORMULADallara2005GP2Mecachrome
47Walter StedingGERScuderia PalladioFORMULADallara2011GP2Mecachrome
87Salvatore de PlanoITAMM InternationalFORMULADallara2011GP2Mecachrome
66Andreas FiedlerGERFiedler RacingFORMULADallara2008GP2Mecachrome
77Francesco MalavasiITAScuderia PalladioFORMULADallara2011GP2Mecachrome
111Alexander GeierAUTGeier RacingSUPER LIGHTSTattus2003WSbRenaultRenault
115Andreas HaslerAUTHasler MotorsportSUPER LIGHTSDallara2009WSbNissanAER

Strecke:

Mit 5,403 Kilometer Streckenlänge ist die ehemalige MotoGP-Rennstrecke die zweitlängste Strecke des Jahres nach dem Circuit Paul Ricard (5,8 km lang). Schnell und flüssig zu fahrende Kurven wechseln sich mit einem technisch anspruchsvollen Teil ab. Auch die Motorleistung ist mitentscheidend, denn auf der tschechischen Achterbahn geht es im letzten Streckendrittel steil bergauf. Hier sieht man nicht nur, was die Boliden im Stande sind zu leisten, sondern auch welcher Pilot sein Fahrzeug am besten im Griff hat.

Zeitplan (CEST):

Freitag, 9. September 2022
12:35–13:05     Freies Training 1
15:35–16:05     Freies Training 2

Samstag, 10. September 2022
09:50–10:20     Qualifying
14:00–14:30     Rennen 1 (20 Minuten)

Sonntag, 11. September 2022
09:50–10:00     Warm-up
12:50–13:30     Rennen 2 (25 Minuten)

Rahmenprogramm:

Neben dem Headliner BOSS GP runden von Freitag bis Sonntag weitere Rennserien das Programm ab: u.a. Drexler Formel Cup, ESET V4 Cup mit der TCR Eastern Europe und dem Renault Clio Cup Bohemia und historische Rennklassen (HAIGO).

Tickets:

Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt, Tagestickets gibt es schon um 13 Euro, das Wochenendticket kostet 17 Euro. Die Parkplätze an den geöffneten Tribünen sind kostenlos. Alle Karten können an den Tageskassen vor Ort gekauft werden.

Fotos: Angelo Poletto & Michael Jurtin/BOSS GP, Dirk Hartung/Autosport.at

Report: 1. Freies Training Spielberg

Ingo Gerstl sets a new BOSS GP record, even with traffic during his fastest laps

Ingo Gerstl setzte im ersten freien Training am Red Bull Ring einen neuen BOSS-GP-Rundenrekord: In 1:11.292 min umrundete der Salzburger die 4,2-Kilometer-lange Berg-und-Talbahn. Schnellster FORMULA-Pilot war Johann Ledermair. Bei seiner ersten Ausfahrt im GP2 war GT-Spezialist Reinhard Kofler (Top Speed) vorne mit dabei.

Bei 18 Grad Außentemperatur und Sonnenschein wurde die erste offizielle Session um 9:30 Uhr freigegeben. Bereits nach zwei Minuten stand der ersten Wagen im Aus: Armando Mangini (MM International) drehte sich bei der Ausfahrt aus der Boxengasse. Der Italiener verlor beim Reifenaufwärmen die Kontrolle über seinen Dallara-GP2. Er schlug aber nirgendwo ein, die Sicherheitsstaffel brachte den Wagen zurück an die Box, Mangini konnte die Trainingssession anschließend fortsetzen.

Johann Ledermair setzte die schnellste Zeit bei den FORMULA-Fahrzeugen

 

Nach dem Restart herrschte reger Betrieb auf der Strecke, alle 12 Fahrer begaben sich auf die Strecke. Das hielt Ingo Gerstl im Toro Rosso nicht davon ab, sich von 1:15 min in seiner ersten schnellen Runde bis auf 1:11.2 min zu verbessern – das ist neuer BOSS-GP-Rundenrekord.

Die Top-Speed-Teamkollegen Florian Schnitzenbaumer und Bianca Steiner versuchten einige Runden gemeinsam zu fahren. Zehn Minuten vor dem Ende der Session blockierte Schnitzenbaumer beim Anbremsen zur zweiten Kurve die Hinterräder. Sein Fahrzeug wurde nach dem Dreher hinter die Leitschienen geschoben.

Reinhard Kofler

Reinhard Kofler war beim Debüt auf Anhieb schnell


Reinhard Kofler
, ehemaliger Kart-Europameister und Formel-Renault-Rennfahrer, gibt kurz entschlossen sein Debüt im BWT-Auto von Top Speed. Der derzeitige KTM-Werksfahrer in der GT4 European Series gab bereits in seinen allerersten Runden im 600-PS-starken GP2-Auto eine Talentprobe ab: Mit 1:19.8 lag er nur 1,3 Sekunden hinter Johann Ledermair (Ledermair Motorsport) auf Platz 2 der FORMULA-Wertung. Für die Rennen können wir einen Fünfkampf zwischen Ledermair, Schnitzenbaumer, Fiedler, Kofler und Mangini erwarten.

Ein weiterer Top-Speed-Fahrer, Thomas Jakoubek, fehlte im 1. Freien Training, er wird erst später ins Auto steigen.

In der Auslaufrunde stoppte Peter Göllner (Speed Center) seinen Dallara GP2. Sein Fahrzeug ist zur Reparatur mittlerweile zurück in der Box.