Schlagwort: HS Engineering

Großartiger Herbstbeginn in Mugello

Nach dem Rennen in Assen / Niederlande und der anschließenden Sommerpause zog es die Teams der BOSS GP Racing Serie Anfang Oktober in den Süden. Bereits bei Nennschluss stand fest, dass es in der Toskana mit 24 Boliden wieder ein sehr großes Starterfeld geben wird. HS-Engineering aus Österreich hatte in Assen pausiert, doch für Mugello waren wieder beide Dallara World Series V8 T12 genannt. Der brasilianische Ex-Formel 1 Pilot Antonio Pizzonia mit dem stärkeren 4,5 Liter Gibson-Aggregat in der Open-Class und der Ire Paul O´Connell mit dem 3,5 Liter V8. Das französische ZIG-ZAG-Team brachte mit dem Monegassen Nicolas Matile und dem Franzosen Jean-Christope Peyre wieder zwei altbekannte Auto-GP-Racer in der Formula-Class an den Start.


Jean-Christope Peyre (FRA), ZIG-ZAG Motorsport, Lola Auto-GP.

Ein Wiedersehen gab es auch mit Giancarlo Pedetti (ITA), der diesmal einen GP 2 der Scuderia Palladio pilotierte. Erstmals in dieser Formula-Class mit dabei der Tscheche Vladimir Netušil. Er wagte den Umstieg von einem Formel 3 in den GP2 des italienischen Teams MM International Motorsport. Zu dem großen Starterfeld gesellte sich auch der BOSS GP Super-Lights-Champion aus dem Jahr 2022, Andreas Hasler aus Österreich, der nach längerer, technisch bedingter Abstinenz wiederum seinem Dallara World Series V6 T08 in die Toskana brachte.
In den beiden freien Trainings, die bei wechselnden Bedingungen gefahren wurden, duellierten sich Ingo Gerstl (AUT) vom Team Top-Speed im Toro Rosso STR1 F1 und Antonio Pizzonia. Gerstl fuhr in FP1 mit 1:30.422 die schnellste Zeit, Pizzonia konterte als Schnellster in FP2, kam jedoch mit 1:31.513 nicht an die Zeit des Österreichers heran. Dahinter ein italienisches GP 2 Trio mit Simone Colombo, Massimiliano Cuccarese (beide MM International Motorsport) und Marco Ghiotto (Scuderia Palladio). Überraschend stark Neueinsteiger Vladimir Netušil, der sich nach den beiden freien Trainings hinter diesem Trio und somit im vorderen Feld der Formula-Class bemerkbar machte. Ein spannendes Qualifying war zu erwarten – und das gab es dann auch, allerdings mit erheblicher Verzögerung, denn der Morgennebel hielt sich hartnäckig und war so dicht, dass ein rechtzeitiger Beginn für keine der an diesem Wochenende in Mugello anwesenden Rennklassen möglich war. Erst zwei Stunden später als geplant gingen mit dem Alfa Romeo Revival Cup die ersten Piloten auf die Strecke.


Die durch den starken Nebel verursachten Verspätungen im Zeitplan trübte keineswegs die Stimmung bei den Teilnehmern der Boss GP Racing Series (im Bild: Paul O´Connell / HS-Engineering, Ingo Gerst / Top-Speed und Andreas Hasler / Hasler Motorsport).

Der Nebel verzog sich dann schnell und die Wetterlage verbesserte sich. Somit waren im Qualifying der BOSS GP wesentlich bessere Rundenzeiten möglich. Aufgrund des großen Starterfeldes wurden diesmal das 30-min. Qualifying wieder in zwei Gruppen aufgeteilt. Zuerst 10 Minuten für die schnellsten aus den freien Trainings und nach eine Wechselphase dann 18 Minuten für das restliche Feld.
Die Besten in der jeweiligen Klasse im Qualifying:

F1 Class:Ingo Gerstl (AUT), Team Top-Speed, Toro Rosso STR 1 F1
Open ClassAntonio Pizzonia (BRA), HS-Engineering, Dallara WS V8 T12 4,5
Formula Class:Simone Colombo (ITA), MM International Motorsport, Dallara GP2
Super Lights Class:Stephan Glaser (SUI), Jo Zeller Racing, Dallara WS V6 T08

Dominiert in diesem Jahr in der BOSS GP Super-Lights-Class: Stephan Glaser (SUI), Jo Zeller Racing, Dallara WS V6 T8.

Aufgrund der nebelbedingten Verzögerungen musste PNK als Veranstalter unter Absprache der Rennleitung und der BOSS GP Organisation den Zeitplan enorm straffen. Alle Serienveranstalter halfen sehr engagiert mit, um sämtliche geplanten Rennläufe durchzubringen. Für das Rennen 1 der BOSS GP, das mit knapp einer Stunde Verspätung gestartet wurde, musste dadurch die Renndauer um zwei Minuten gekürzt werden.
Klassenergebnisse BOSS GP Rennen 1:

Das Rennen 2 am Sonntag ging wie ursprünglich geplant über die Bühne.
In der Formation-Lap vorne weg die beiden Formel 1 mit Ingo Gerstl und Ulf Ehninger (GER), ESBA Racing, Benetton B197 F1. Hinter dem zweiten Leading Car das restliche Feld, angeführt von Antonip Pizzonia und gefolgt von einer Armada an GP2 Piloten der Formula Class. Da in den einzelnen Klassen einige Vorentscheidungen in Hinblick auf den Gesamtsieg fallen konnten, waren spannende Zweikämpfe und interessante Fights um die einzelnen Platzierungen in den Punkterängen zu erwarten. Und so kam es dann auch. Rundenlang wurden Positionen gewechselt.


Mit zwei Laufsiegen in Mugello rückt Simone Colombo (ITA, MM International Motorsport, Dallara GP2, im Bild vorne), dem bisher Führenden der BOSS GP Formula-Class, Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio, Dallara GP2) in der Punktewertung immer näher. Die Entscheidung um den Gesamtsieg dieser Klasse wird wohl am Misano-Wochenende Anfang November fallen.

Klassenergebnisse BOSS GP Rennen 2:

Da die F 1 Class der BOSS GP Anfang November beim Finale in Misano nicht am Start ist, steht Ulf Ehninger zum zweiten Mal als Gesamtsieger fest. Ebenso Antonio Pizzonia in der Open Class der BOSS GP. Keine Titelentscheidung gibt es in den restlichen zwei Klassen der BOSS GP. Hier sind sowohl Gesamtsieg und auch die Platzierungen dahinter noch offen. Es ist somit vom 1. Bis 3. November ein spannendes BOSS GP Finale in Misano zu erwarten.


Nach 2022 zum zweiten Mal Gesamtsieger der BOSS GP F1-Class: Ulf Ehninger (GER), ESBA Racing, Benetton B197 F1.


Konnte seinen BOSS GP Gesamtsieg in der Open-Class aus dem Vorjahr wiederholen: Ex-Formel 1 Pilot Antonio Pizzonia (BRA), HS-Engineering, Dallara World Series V8 T12 4,5.

Tabellenstand BOSS GP Racing Series – alle Klassen
Galerie PNK Racing Weekend Mugello

Bericht: Black/SMW MEDIA
Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Rückblick F1 und OPEN: Hockenheimring 2024

Mehr als 30.000 Zuschauer haben das ADAC Hockenheim Historic 2024 besucht. Die Traditionsveranstaltung war zugleich auch der Saisonauftakt der BOSS GP Racing Series.

Bereits ab Freitagfrüh war das Fahrerlager gut gefüllt, eine Vielzahl an Zuschauern zeigte sich interessiert an den wertvollen Rennautos der BOSS GP. Einige Besucher hatten das Glück, bei Führungen den Fahrzeugen ganz nah zu kommen. Gefragt waren auch die Unterschriften der BOSS GP-Piloten bei den Autogrammstunden am Boxendach. Die stolze Anzahl von 21 Teilnehmern startete am Freitag in die 30. Saison der BOSS GP Racing Series.

Thomas Jakoubek im Lotus-Formel-1 aus dem Jahr 2010

F1 und OPEN

Zum ersten Mal war Thomas Jakoubeks (AUT, Top Speed) Lotus T127 in der BOSS GP F1-Klasse in Aktion zu sehen. Das Hockenheim Historic zu Ehren von Lotus-Legende Jim Clark war für die Premiere dieses Wagens aus dem Jahr 2010 ein geeigneter Ort. Einen seltenen technischen Defekt musste Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) an seinem Toro Rosso STR1 beklagen. Das erste Rennwochenende verlässt somit Ulf Ehninger (GER, ESBA-Racing) mit seinem Benetton B197 als Tabellenführer.

Im Rahmen des BOSS GP-Events am Hockenheimring war ein weiteres geschichtsträchtiges Formel-1-Fahrzeug auf der Strecke zu sehen: Der restaurierte Ferrari 310B aus dem Jahr 1997 lief zum allerersten Mal seit mehr als 25 Jahren. Das österreichische Team von Top Speed heizte dem Ex-Auto von Michael Schumacher neues Leben ein. Verbaut ist immer noch der Originalmotor von Ferrari mit 12-Zylindern. Gesteuert wurde der Wagen vom Deutschen Erich Zech.

OPEN-Sieger Pizzonia und F1-Sieger Ehninger

Die Rennen dominierte Ex-Formel-1-Pilot Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) aus der OPEN-Klasse im Dallara World Series 4.5, der sich bei den Zuschauern in der Südkurve mit Donuts in der Auslaufrunde bedankte.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

AMF-Ehrung für BOSS GP-Piloten

Die Meister der Saison 2023 haben Ende Januar eine weitere Ehrung erhalten.

Der österreichische Motorsportverband AMF zeichnete in prachtvollem Rahmen im Congress Center und dem Casino in Baden, rund 30 Kilometer vor Wien, die siegreichen Fahrer des Vorjahres aus. Als in Österreich gemeldete Rennserie wird uns diese Ehre zuteil. Die Einladung nahmen die Meister Ingo Gerstl (BOSS GP F1 Class) und Henry Clausnitzer (SUPER LIGHTS) gerne an. Für HS Engineering nahm Teambesitzer Michael Hascic die Trophäe für den OPEN-Titelgewinn durch Antonio Pizzonia entgegen. FORMULA-Sieger Simone Colombo ließ sich aufgrund der beginnenden Kartsaison in Italien und damit einhergehenden Verpflichtungen entschuldigen.

Die BOSS GP Racing Series mit ihrem Vertreter Keke Platzer hatte diesmal auch die Gelegenheit bekommen, im Gespräch mit AMF-Generalsekretär Michael Fehlmann die Serie vor ihrem 30-jährigen Jubiläum in der Saison 2024 auf der Bühne zu präsentieren.

Fotos: Gregor Nesvadba

Vorschau: Grande Finale Mugello

Noch einmal werden die Motoren der BOSS GP Racing Series gezündet: Zum Grande Finale der Saison 2023 geht es in die Toskana.

Für die Saisonrennen 13 und 14 reisen die Teams und Fahrer an einen der schönsten Rennplätze des Kontinents. Die 5,245 Kilometer lange Strecke in Mugello bildet das Finale einer großartigen Saison 2023, die u.a. mit neuen Zuschauerrekorden glänzte.

Der Mugello Circuit ist im Besitz von Ferrari und ist traditionell Gastgeber der MotoGP. 2020 war die Bahn in der Toskana auch Austragungsort eines Formel-1-Rennens. Die Kurvenabfolgen sind meist flüssig und schnell, die Topografie hügelig. Damit zählt die 1974 erbaute Strecke zu den Lieblingsstrecken vieler Piloten. Für kommendes Wochenende sind noch dazu Temperaturen rund um 30 Grad Celsius prognostiziert.

Nennungen

In Abwesenheit der Formel-1-Autos geht Antonio Pizzonia (HS Engineering) als Favorit auf den Gesamtsieg in das Finale. Für den Brasilianer ist es abermals eine gute Gelegenheit, einen Angriff auf den Rundenrekord eines Nicht-F1 zu starten. Sollte er auch dieses Mal in beiden Rennen die Zielflagge sehen, könnte er die Saison ohne einen Ausfall und mit einer Siegquote von 100 Prozent in der Klasse OPEN beenden.

In der am härtesten umkämpften Klasse FORMULA, wo u.a. Formel-2- und World-Series-Autos zusammentreffen, bringt MM Motorsport das interessanteste Line-up an den Start: Mit Simone Colombo (ITA), Marc Faggionato (MCO) und Salvatore de Plano (ITA) gehen gleich drei vormalige Rennsieger an den Start. Sie nehmen es mit Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) auf, der die letzte Chance auf einen Saisonsieg nützen will. Im Team von Ghiotto startet mit Bruno Jarach ein weiterer Italiener.

Für das französische Team von Zig-Zag Motorsport gehen Nicolas Matile (MCO) und Jean-Christophe Peyre (FRA) an den Start. Beide pilotieren einen der spektakulären Auto-GP-Wagen. Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) ist nach einigen Pausen in dieser Saison nun wieder voll und ganz zurück und hat gute Chancen, in der Gesamtwertung noch einige Plätze nach vorne zu springen.

Und bei den SUPER LIGHTS? Walter Colacino (ITA, Colacino Racing) kommt mit seinem Formel 3000 ebenso in die Toskana. Er teilt sich den Lola, Baujahr 1996, mit seinem Kollegen Roberto Vanni (ITA).

Zeitplan

Freitag, 6. Oktober
11:30–12:00          Freies Training 1
16:00–16:30          Freies Training 2

Samstag, 7. Oktober
10:00–10:30          Qualifying (geteilt in zwei Gruppen)
14:10–14:30          Rennen 1 (20 Minuten)

Sonntag, 8. Oktober
11:00–11:25          Rennen 2 (25 Minuten)

alle Zeiten MESZ

Tickets

Am Freitag ist der Eintritt frei, 5 Euro kostet der Eintritt ins Gelände am Samstag und Sonntag. Zutritt zum Fahrerlager und der Haupttribüne gibt es um 15 Euro. Für Frauen, 14-17 Jährige und ACI-Mitglieder gibt es einen reduzierten Preis von 10 Euro. Freien Eintritt bekommen Bewohner der anliegenden Gemeinde Scarperia e San Piero und Kinder bis 14 Jahren.

Rahmenprogramm

Weitere Rennserien im Programm des PNK Racing Weekend in Mugello sind die F2000 Trophy mit dem Drexler Formel Cup (Formel 3, Formel Renault 2.0 etc.), die Lurani Trophy für Formel-Junior-Autos, die Sportprotoypen von Sports Car Challenge und Master Tricolore Prototipi sowie GT- und Tourenwagenrennen mit modernen und historischen Boliden.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen Assen

Die Veranstaltung in Assen war erneut ein Motorsport-Fest für Teilnehmer und Zuschauer.

Zehntausende Fans auf den Tribünen am TT Circuit im niederländischen Assen erlebten beim Jack’s Racing Day Europas schnellste Rennserie in Aktion. Ein großes Showprogramm umrahmte die Trainings und Rennen der BOSS GP Racing Series diesen Samstag und Sonntag. Unter anderem ging Ex-Formel-1-Pilot Nyck de Vries in einem World-Series-Boliden des BOSS GP-Teams HS Engineering auf die Bahn. Für Schlagzeilen sorgte auch Ingo Gerstl (AUT, Top Speed), der sowohl den Streckenrekord als auch den offiziellen Rundenrekord (aufgestellt im Rennen) pulverisierte. Mit 1:15.861 umrundete der Österreicher in seinem Toro Rosso STR1 Formel-1-Wagen die MotoGP-Strecke so schnell wie keiner zuvor.

Der niederländische Formel-E-Weltmeister Nyck de Vries im HS-Auto

Zu den Ergebnissen

Vier Doppelsieger brachte das fünfte Rennwochenende dieser Saison hervor: Ingo Gerstl (BOSS GP F1 Class), Antonio Pizzonia (OPEN), Simone Colombo (FORMULA) und Henry Clausnitzer (SUPER LIGHTS) sicherten sich beide Laufsiege in ihren Klassen. Für Pizzonia (BRA, HS Engineering) und Clausnitzer (GER, WF Racing) bedeuten diese Erfolge gleichzeitig auch den vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft. Das Duell des Wochenendes lieferten sich abermals Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) in der FORMULA-Klasse. Die beiden GP2-Boliden trennten wieder einmal nur wenige Zehntelsekunden. Feiern konnte auch Simon Jackermeier (GER, Top Speed), der im zweiten Rennen zum ersten Mal am Podium stand. In Rennen 1 auf das Siegerfoto durfte Walter Steding (GER, Scuderia Palladio), der bei seiner Rückkehr mit Rang 3 bewies, dass er nichts an Geschwindigkeit eingebüßt hat.

Podium von Rennen 2: v.li. Ghiotto, Colombo, Pizzonia, Gerstl, Clausnitzer, S. Jackermeier

Als nächstes geht es für die BOSS GP Racing Series am 9./10. September nach Brünn, wo es die Premiere der BOSS GP Show Runs gibt. Die nächsten Punkte werden erst wieder in Monza vergeben, wo von 22. bis 24. September die Motoren gezündet werden.

Fotos: SMW MEDIA, WF Racing

Report: Rennen Misano

Das vierte Rennwochenende der BOSS GP Racing Series 2023 in Misano war für die brasilianischen Piloten ein guter Anlass, Karneval zu feiern.

Der italienische Rennveranstalter PNK Motorsport hatte Sambatänzerinnen ins Fahrerlager eingeladen und damit ein glückliches Händchen bewiesen, denn nach dem Qualifying standen gleich zwei Brasilianer in der Startaufstellung ganz vorne.

Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) war der Favorit auf den Gesamtsieg beim Rennen in Misano. In Abwesenheit der Formel-1-Wagen, für die die Strecke in Misano nicht zugelassen ist, konnte der Ex-Formel-1-Pilot die Erwartungen erfüllen. Es waren die ersten beiden Gesamtsiege für den Fahrer im World Series V8-Boliden und der nächste Doppelpack in der OPEN-Kategorie. HS-Engineering-Teamkollege Paul O’Connell (IRL) plagte sich das ganze Wochenende über mit Elektrikproblemen. Zumindest in Rennen 1 konnte er mit Rang 2 in der OPEN-Kategorie anschreiben.

Harald Schlegelmilch: World Series schlägt GP2

Die FORMULA-Wertung war im ersten Rennen nur in der Startphase hart umkämpft. Simone Colombo (ITA, MM International) übernahm von Startplatz 3 in der Klasse kurzzeitig die Führung, ehe Rückkehrer Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) nach vorne stürmte und einen historischen Sieg einfuhr: Lange hatte kein Dallara World Series-Wagen (im Fall von Schlegelmilch aus der Generation 2012) gegen die am Papier etwas schnelleren GP2-Autos von Dallara gewonnen.

Das Duell des Wochenendes lieferten sich Schlegelmilch und Adriano Buzaid (BRA, MM International) im zweiten Rennen Sonntagmittag. Nachdem Schlegelmilch am Samstag dafür sorgte, dass HS Engineering gleich in zwei Klassen triumphierte, konnte Buzaid seine Poleposition am Sonntag in einen Sieg ummünzen. Die komplette Renndistanz waren die beiden zusammen unterwegs, kaum mehr als eine Sekunde trennte das dominierende Duo im Verlauf des längeren Sonntagsrennens. Die Ziellinie überquerte Buzaid letztlich mit nur 0,8 Sekunden Vorsprung.

Nicolas Matile (vo.) war am Sonntag bestplatzierter Fahrer mit einem Auto-GP-Wagen

Nicht nur, dass abermals ein nur winziger Vorsprung Sieger und Zweitplatzierten in der FORMULA-Klasse trennten, nein, auch der Debütsieg des Brasilianers Buzaid ist eine Sensation. Nachdem der heute 35-Jährige vor mehr als zehn Jahren in der britischen Formel-3-Meisterschaft vorne mitfuhr, legte er eine längere Rennpause ein. Für das italienische Team MM International kehrte er an diesem Wochenende in Misano zurück in einen Formelrennwagen und erreichte die Plätze 2 und 1. MM International hatte gleich mehrfach Grund zur Freude, denn auch Simone Colombo setzte sich im Duell um Rang 3 gegen seinen Erzrivalen Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) abermals knapp, aber doch durch und holte sich so zwei weitere Podestplätze und die nächsten wichtigen Punkte für eine mögliche Titelverteidigung.

Fabian Vettel (GER, Top Speed) landete im ersten der zwei Rennen an diesem Wochenende auf Rang 5. Das war bemerkenswert, nachdem er am Freitag nach einem Unfall zur näheren Überprüfung sogar ins Krankenhaus musste. In einem Ersatzwagen seines österreichischen Teams Top Speed konnte er dann aber nach ärztlicher Freigabe am Qualifying und am Rennen teilnehmen. Im Sonntagsrennen erreichte „Checco“ Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) den fünften Platz. Bester Auto-GP-Bolide innerhalb der FORMULA-Klasse: in Rennen 1 Jean-Christophe Peyre (FRA, Zig-Zag), in Rennen 2 Nicolas Matile (MCO, Zig-Zag).

Nachdem zuletzt am Red Bull Ring Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) SUPER LIGHTS zweimal gewann, war nun wieder Henry Clausnitzer (WF Racing) an der Reihe. Der Deutsche macht sich mit den Saisonsiegen 5 und 6 in der Klasse der Sechszylinder-Autos weiter aus dem Staub. Wenngleich, Walter Colacino (ITA, Colacino Racing) im 1996er-Formel-3000 vor allem im zweiten Rennen eine gutes Tempo hinlegte. Der Italiener wurde bei seinem Heimrennen zweimal Zweiter.

Gesamtes Podium nach Rennen 1: v.li. Colacino, Buzaid, O’Connell, Pizzonia, Schlegelmilch, Clausnitzer, Colombo

In drei Wochen gibt’s eine Fortsetzung. Die BOSS GP Racing Series kehrt vom 11. bis 13. August auf den TT Circuit nach Assen zurück, wo beim Jack’s Racing Day Zehntausende Zuschauer erwartet werden.

Formel-Comeback von Antonio Pizzonia

Das österreichische BOSS GP-Team HS Engineering überrascht mit der Verpflichtung des ehemaligen Jaguar- und Williams-F1-Fahrers Antonio Pizzonia aus Manaus, Brasilien.

Der 42-Jährige löst Harald Schlegelmilch (LVA) bei HS Engineering ab. Pizzonia wird das OPEN-Titelauto der letzten Saison, den World Series Dallara Gibson V8, pilotieren.

Der Brasilianer, der an der Seite von Mark Webber und Juan Pablo Montoya 20 Grand Prix bestritten hat, begann seine Rennkarriere 1996 in Einsitzern. Er wurde Meister in der Formel Vauxhall Junior, der Formel Renault und der British F3, bevor er in die Formel 3000 aufstieg und in der Saison 2002 als Testfahrer für BMW Williams tätig war.

Nach seiner F1-Karriere fuhr Pizzonia auch in der Champ Car World Series, der Superleague Formula, Stock Car Brasil, der American Le Mans Series, in Daytona Prototypes, der FIA World Endurance Championship und der AutoGP Series und gewann 2015 den Titel.

In letzter Zeit konzentrierte sich Antonio auf die Unterstützung der Rennkarriere seines Sohnes Antonio Pizzonia Neto im Kartsport und kehrte auch selbst zu den Senior Shifter Karts zurück. 2022 gewann er die World Finals in Las Vegas.

Antonio Pizzonia: Zuallererst möchte ich Michael Hascic für die Möglichkeit danken, in einen ‚Single Seater‘ zurückzukehren. Der Rennsport ist alles, was ich seit meiner Kindheit im Kopf hatte. Die Chance, in meinem Alter noch einmal ein wettbewerbsfähiges Auto zu fahren, ist sicher etwas Besonderes. Es ist fast acht Jahre her, dass ich das letzte Mal einen Monoposto gefahren bin, als ich mit Zele-Racing in der AutoGP antrat, und ich kann es kaum erwarten, wieder das Gefühl zu haben, ein Formelauto bis ans Limit zu treiben.

Michael Hascic (Teambesitzer HS Engineering): „Ich freue mich, Antonio in unserem Team begrüßen zu dürfen. Ich hoffe, dass die Aufnahme eines prominenten Fahrers seines Kalibers in das BOSS-GP-Starterfeld nicht nur den Gesamtstatus der Meisterschaft weiter verbessern wird, sondern auch dazu beiträgt, dass wir allgemein mehr Aufmerksamkeit auf das lenken, was wir tun und wer wir sind. Natürlich wollen wir dort weitermachen, wo wir im letzten Jahr in Misano aufgehört haben, und wir wollen ab Hockenheim mindestens ein oder zwei weitere Autos an den Start bringen. Wir haben noch ein paar Plätze frei.

Foto: Zele-Racing

Report: Hockenheim Rennen 1

Zehntausende Fans hörten aufmerksam hin, als die BOSS GP ihr Comeback auf dem Hockenheimring gab.

Der Lette Harald Schlegelmilch (HS Engineering) vollbrachte im ersten Saisonrennen 2022 das seltene Kunststück, vom letzten Startplatz aus noch den FORMULA-Klassensieg einzufahren. Schon nach der ersten Runde lag der ehemalige Trophysieger der deutschen Formel 3 in den Top-3 der Klasse, in der sechsten Runde schließlich überholte er auch den bis dahin führenden FORMULA-Piloten Zdenek Chovanec-Lopez (CZE, MM International). Schlegelmilch siegte damit nach Spielberg und Brünn 2021 zum vierten Mal in der BOSS GP Racing Series. Chovanec-Lopez freute sich ebenfalls über den zweiten Rang in seinem BOSS GP-Debütrennen.

Dahinter bildete sich längere Zeit über ein Dreikampf zwischen den Italienern Marco Ghiotto (Scuderia Palladio), Simone Colombo und Luca Martucci (beide MM International) – stehende Räder und Ausbremsversuche inklusive. In der vorletzten Runde gelang Colombo gegen Ghiotto das entscheidende Ausbremsmanöver in der Spitzkehre. Damit sprang Colombo „last minute“ noch aufs Podest.

Hinter Ghiotto und Martucci kam der Ire Paul O’Connell („Ich lebe meinen Traum“) von HS Engineering mit etwas Abstand als Sechster ins Ziel. Um Klassenrang 7 wurde noch bis zur Ziellinie gekämpft: Bianca Steiner (AUT, Steiner Motorsport), die zwischenzeitlich schon an Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) vorbei war, klagte über plötzlichen Leistungsverlust. Schließlich reichte es knapp nicht mehr, Steding den siebenten Platz streitig zu machen. Als Neunter beendete Giancarlo Pedetti (ITA, Nannini Racing) sein Debütrennen in der BOSS GP Racing Series ebenfalls in den Top-Ten.

OPEN-Rennsieger Ingo Gerstl von Team Top Speed

Zur OPEN-Klasse: Diese war erneut sichere Beute für Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im Toro-Rosso-F1. Der Tübinger Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) im Benetton-F1 hielt sich dahinter aus allen Streitereien der FORMULA-Klasse geschickt heraus und sicherte sich so Rang 2. Sein Benetton-Zwilling Phil Stratford (USA, Penn Elcom) war nur kurz zu sehen, mit technischen Problemen musste er das Rennen schon frühzeitig aufgeben.

Zu den Geschlagenen aus Lauf 1 zählte u.a. auch Michael Aberer (MA Motorsport): Der Österreicher machte es wie Sebastien Vettel und versenkte seine Chancen auf eine Topplatzierung im Kiesbett der Sachs-Kurve – der Schaden am GP2-Wagen sollte aber bis zum zweiten Rennen behoben sein. Startzeit für Lauf 2 ist morgen Sonntag um 15:55 Uhr (CEST), davor läuft um 11:05 Uhr das Warm-up. Auch wieder zu sehen im Livestream auf www.hockenheim-historic.de/live

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report Rennen Brünn

Doppelsiege für Ingo Gerstl und Harald Schlegelmilch bei den Masaryk Racing Days.

Das vierte Saisonevent führte die BOSS GP Racing Series am ersten September-Wochenende des Jahres auf Tschechiens größte Rennstrecke nach Brünn. Am schon traditionellen Termin der Masaryk Racing Days versammelten sich im bunten Rennprogramm auch einige der schnellsten Rennwagen der Welt, um gegeneinander Rennen zu fahren.

OPEN-Klasse
Unschlagbar war erneut Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im kreischenden Toro Rosso STR1 mit V10-Cosworth-Motor aus dem Jahr 2006. Die Konkurrenz lässt weiter auf sich warten, so fährt Gerstl dem nächsten Titel entgegen. Es wäre sein sechster Meistertitel in der OPEN-Klasse der Formel-1- und IndyCar-Boliden. Damit würde er mit seinem ehemaligen Konkurrenten und BOSS GP-Rekordhalter Klaas Zwart (NLD) gleichziehen. Sein Debüt auf der Rennstrecke von Brünn absolvierte Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) im beliebten 1997er-Benetton. Gegen Gerstls deutlich moderneren Boliden hat dieser zwar keine Chance, aber Ehninger präsentierte sich auf der tschechischen Achterbahn mit zwei zweiten Plätzen bestmöglich – damit hält Ehninger die Meisterschaft weiter offen.

FORMULA-Klasse
Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) zeigte früh an diesem Wochenende, dass er der Favorit auf den Klassensieg ist. Der Ex-Formel-3-Profi zeigte nach seinem erfolgreichen Auftritt am Red Bull Ring früher in diesem Jahr der etablierteren Konkurrenz erneut, was er draufhat. Auch wenn der Meisterschaftsführende Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) im ersten Rennen ordentlich Druck machte, behielt Schlegelmilch im World-Series-Wagen der letzten Generation die Nerven und gewann knapp aber doch Rennen 1. Tags darauf im zweiten Lauf startete Ghiotto besser und übernahm gleich beim Fliegenden Start die Führung. Doch Schlegelmilch, der auf den Geraden etwas langsamer war, konnte sich in den Kurven immer wieder heranbremsen und vor Rennhalbzeit dann auch die Führung übernehmen und in Richtung Sieg düsen.

Rang 3 in beiden Rennen sicherte sich ungefährdet Luca Martucci, der damit seinem Teamkollegen Simone Colombo (beide ITA, MM International) in der Gesamtwertung bis auf einen Punkt näher gerückt ist. Rookie Colombo holte mit zwei vierten Rängen das beste aus einem Wochenende, welches mit einem Unfall im Training begann. Ebenfalls satte Punkte holten Walter Steding (GER, Scuderia Palladio; zweimal 5.) und Bruno Jarach (EST, Eesti Motorsport; 6. und 7.). Im Unterschied zu Andreas Fiedler (GER) und Christian Ferstl (AUT), die von technischen Problemen geplagt waren.

Das nächsten beiden Läufe zur BOSS GP Racing Series 2021 stehen auf dem Autodromo Nazionale Monza am 2. und 3. Oktober auf dem Plan.

Fotos: Angelo Poletto und Erwin Strassnig/BOSS GP