Schlagwort: Hasler

Großartiger Herbstbeginn in Mugello

Nach dem Rennen in Assen / Niederlande und der anschließenden Sommerpause zog es die Teams der BOSS GP Racing Serie Anfang Oktober in den Süden. Bereits bei Nennschluss stand fest, dass es in der Toskana mit 24 Boliden wieder ein sehr großes Starterfeld geben wird. HS-Engineering aus Österreich hatte in Assen pausiert, doch für Mugello waren wieder beide Dallara World Series V8 T12 genannt. Der brasilianische Ex-Formel 1 Pilot Antonio Pizzonia mit dem stärkeren 4,5 Liter Gibson-Aggregat in der Open-Class und der Ire Paul O´Connell mit dem 3,5 Liter V8. Das französische ZIG-ZAG-Team brachte mit dem Monegassen Nicolas Matile und dem Franzosen Jean-Christope Peyre wieder zwei altbekannte Auto-GP-Racer in der Formula-Class an den Start.


Jean-Christope Peyre (FRA), ZIG-ZAG Motorsport, Lola Auto-GP.

Ein Wiedersehen gab es auch mit Giancarlo Pedetti (ITA), der diesmal einen GP 2 der Scuderia Palladio pilotierte. Erstmals in dieser Formula-Class mit dabei der Tscheche Vladimir Netušil. Er wagte den Umstieg von einem Formel 3 in den GP2 des italienischen Teams MM International Motorsport. Zu dem großen Starterfeld gesellte sich auch der BOSS GP Super-Lights-Champion aus dem Jahr 2022, Andreas Hasler aus Österreich, der nach längerer, technisch bedingter Abstinenz wiederum seinem Dallara World Series V6 T08 in die Toskana brachte.
In den beiden freien Trainings, die bei wechselnden Bedingungen gefahren wurden, duellierten sich Ingo Gerstl (AUT) vom Team Top-Speed im Toro Rosso STR1 F1 und Antonio Pizzonia. Gerstl fuhr in FP1 mit 1:30.422 die schnellste Zeit, Pizzonia konterte als Schnellster in FP2, kam jedoch mit 1:31.513 nicht an die Zeit des Österreichers heran. Dahinter ein italienisches GP 2 Trio mit Simone Colombo, Massimiliano Cuccarese (beide MM International Motorsport) und Marco Ghiotto (Scuderia Palladio). Überraschend stark Neueinsteiger Vladimir Netušil, der sich nach den beiden freien Trainings hinter diesem Trio und somit im vorderen Feld der Formula-Class bemerkbar machte. Ein spannendes Qualifying war zu erwarten – und das gab es dann auch, allerdings mit erheblicher Verzögerung, denn der Morgennebel hielt sich hartnäckig und war so dicht, dass ein rechtzeitiger Beginn für keine der an diesem Wochenende in Mugello anwesenden Rennklassen möglich war. Erst zwei Stunden später als geplant gingen mit dem Alfa Romeo Revival Cup die ersten Piloten auf die Strecke.


Die durch den starken Nebel verursachten Verspätungen im Zeitplan trübte keineswegs die Stimmung bei den Teilnehmern der Boss GP Racing Series (im Bild: Paul O´Connell / HS-Engineering, Ingo Gerst / Top-Speed und Andreas Hasler / Hasler Motorsport).

Der Nebel verzog sich dann schnell und die Wetterlage verbesserte sich. Somit waren im Qualifying der BOSS GP wesentlich bessere Rundenzeiten möglich. Aufgrund des großen Starterfeldes wurden diesmal das 30-min. Qualifying wieder in zwei Gruppen aufgeteilt. Zuerst 10 Minuten für die schnellsten aus den freien Trainings und nach eine Wechselphase dann 18 Minuten für das restliche Feld.
Die Besten in der jeweiligen Klasse im Qualifying:

F1 Class:Ingo Gerstl (AUT), Team Top-Speed, Toro Rosso STR 1 F1
Open ClassAntonio Pizzonia (BRA), HS-Engineering, Dallara WS V8 T12 4,5
Formula Class:Simone Colombo (ITA), MM International Motorsport, Dallara GP2
Super Lights Class:Stephan Glaser (SUI), Jo Zeller Racing, Dallara WS V6 T08

Dominiert in diesem Jahr in der BOSS GP Super-Lights-Class: Stephan Glaser (SUI), Jo Zeller Racing, Dallara WS V6 T8.

Aufgrund der nebelbedingten Verzögerungen musste PNK als Veranstalter unter Absprache der Rennleitung und der BOSS GP Organisation den Zeitplan enorm straffen. Alle Serienveranstalter halfen sehr engagiert mit, um sämtliche geplanten Rennläufe durchzubringen. Für das Rennen 1 der BOSS GP, das mit knapp einer Stunde Verspätung gestartet wurde, musste dadurch die Renndauer um zwei Minuten gekürzt werden.
Klassenergebnisse BOSS GP Rennen 1:

Das Rennen 2 am Sonntag ging wie ursprünglich geplant über die Bühne.
In der Formation-Lap vorne weg die beiden Formel 1 mit Ingo Gerstl und Ulf Ehninger (GER), ESBA Racing, Benetton B197 F1. Hinter dem zweiten Leading Car das restliche Feld, angeführt von Antonip Pizzonia und gefolgt von einer Armada an GP2 Piloten der Formula Class. Da in den einzelnen Klassen einige Vorentscheidungen in Hinblick auf den Gesamtsieg fallen konnten, waren spannende Zweikämpfe und interessante Fights um die einzelnen Platzierungen in den Punkterängen zu erwarten. Und so kam es dann auch. Rundenlang wurden Positionen gewechselt.


Mit zwei Laufsiegen in Mugello rückt Simone Colombo (ITA, MM International Motorsport, Dallara GP2, im Bild vorne), dem bisher Führenden der BOSS GP Formula-Class, Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio, Dallara GP2) in der Punktewertung immer näher. Die Entscheidung um den Gesamtsieg dieser Klasse wird wohl am Misano-Wochenende Anfang November fallen.

Klassenergebnisse BOSS GP Rennen 2:

Da die F 1 Class der BOSS GP Anfang November beim Finale in Misano nicht am Start ist, steht Ulf Ehninger zum zweiten Mal als Gesamtsieger fest. Ebenso Antonio Pizzonia in der Open Class der BOSS GP. Keine Titelentscheidung gibt es in den restlichen zwei Klassen der BOSS GP. Hier sind sowohl Gesamtsieg und auch die Platzierungen dahinter noch offen. Es ist somit vom 1. Bis 3. November ein spannendes BOSS GP Finale in Misano zu erwarten.


Nach 2022 zum zweiten Mal Gesamtsieger der BOSS GP F1-Class: Ulf Ehninger (GER), ESBA Racing, Benetton B197 F1.


Konnte seinen BOSS GP Gesamtsieg in der Open-Class aus dem Vorjahr wiederholen: Ex-Formel 1 Pilot Antonio Pizzonia (BRA), HS-Engineering, Dallara World Series V8 T12 4,5.

Tabellenstand BOSS GP Racing Series – alle Klassen
Galerie PNK Racing Weekend Mugello

Bericht: Black/SMW MEDIA
Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen 1 Mugello

Andreas Hasler holt sich den Titel bei den BOSS GP SUPER LIGHTS. Favoritensiege für Gerstl (F1) und Schlegelmilch (OPEN) sowie ein vorentscheidender Sieg für Simone Colombo in der FORMULA-Wertung.

Die Pirelli Cinturato-Regenreifen blieben diesmal in den Garagen. Bei leichter Bewölkung und besten klimatischen Bedingungen ging das neunte von zwölf Saisonrennen in der Toskana über die Bühne. 20 Minuten mussten wie gewohnt im Samstagsrennen beim „Forza Fanatec“ in Mugello absolviert werden. Die Gruppe der Formel-1-Autos wurde in bewährter Manier mit Abstand zu den anderen drei Klassen gestartet.

BOSS GP F1 Class

Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) kontrollierte von der Poleposition aus das erste Rennen des Wochenendes. Im Toro Rosso STR 1 aus dem Jahr 2006 gab der 7-fache BOSS GP-Meister das Tempo vor, nur phasenweise konnte Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) bei seinem F1-Debüt am Mugello Circuit mithalten. Jackermeier behauptete sich dafür gegenüber dem schnellsten Piloten aus der OPEN-Wertung, Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering), der nach einem frühen Restart nahe am Heck des Toro Rosso STR 3 hing. Für Jackermeier gab’s für den zweiten Rang 22 Punkte, die ihn nun ex-aequo mit Ulf Ehninger auf den zweiten Tabellenrang hinter Gerstl bringen.

BOSS GP OPEN Class

Harald Schlegelmilch brachte den verbesserten World-Series-Boliden erneut als Erster und ohne technische Probleme ins Ziel, wodurch dessen Team HS Engineering den siebenten Saisonsieg beim siebenten Antreten feierte.

BOSS GP FORMULA Class

Was die Meisterschaft angeht, unterlief Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) bereits in der ersten Runde ein folgenschwerer Fehler. Der amtierende Meister rutschte noch in Runde 1 mit kalten Reifen von der Strecke und musste das Rennen vorzeitig beenden. Damit war die Bahn frei für Simone Colombo (ITA, MM International), der das Rennen an der Spitze kontrollierte. Der Abstand auf den Nächsten im Ziel betrug allerdings nicht einmal eine Sekunde. Salvatore de Plano (ITA, MM International) fuhr bei seinem dritten Start in diesem Jahr zum ersten Mal auf das Podest. Mit 1:37.701 legte De Plano auch die schnellste Runde in seiner Klasse hin. Dem hatte auch Francesco Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) nichts entgegenzusetzen. Er holte mit Rang 3 sein bereits drittes Top-3-Ergebnis in Folge. Bei drei Italienern ganz vorne, wurde zurecht die „Fratelli d’Italia“ (italienische Nationalhymne) gespielt. Colombo geht morgen mit 58 Punkten Vorsprung auf Ghiotto ins Rennen. Hält er im Rennen einen Vorsprung von 50 Punkten oder mehr, könnte sich Colombo bereits am Sonntag als Nachfolger von Ghiotto feiern lassen.

Dahinter kämpfte sich Marc Faggionato (MCO, Zig-Zag) nach seinem verpatzten Qualifying wie erwartet durch das Feld. Ähnlich wie Alexander Seibold (GER, Seibold Auto + Sport) gelangen ihm einige sehenswerte Überholmanöver. Nach einem Fahrwerksumbau konnte Seibold mit schnellen Rundenzeiten bis auf Rang 5 hinter Faggionato nach vorne fahren. Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) im einzigen World Series 3,5 V8 hielt sich lange Zeit vor den beiden GP2-Autos, am Ende wurde es Rang 6 vor Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) und Bruno Jarach (ITA, Eesti Motorsport). Pech hatte Luca Martucci (ITA, MM International), der mit Elektronikproblemen verspätet ins Rennen ging und das Rennen mit einer Runde Rückstand beendete.

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

Harald Schlegelmilch hatte bereits nach dem Rennwochenende in Brünn den Titel in der OPEN-Klasse sicher , nun war Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) bei den SUPER LIGHTS an der Reihe. Der ehemalige Bergrennfahrer gewann zum vierten Mal in diesem Jahr seine Klasse. Weil Alexander Geier (AUT, Geier Racing) die Getriebeprobleme aus dem Qualifying auch fürs Rennen nicht beheben konnte, blieb Haslers wichtigster Gegner diesmal ohne Punkte. Damit kann Hasler vor den letzten drei Saisonrennen nicht mehr von der Spitze verdrängt werden. Den zweiten Platz in Mugello holte sich Walter Colacino (ITA, Colacino Motorsport) im Formel 3000, Baujahr 1998.

Das zehnte Saisonrennen folgt morgen Sonntag um 13:15 Uhr Ortszeit. Zuvor gibt es um 10:00 Uhr ein zehnminütiges Warm-up der BOSS GP Racing Series. Tickets sind noch an der Tageskasse erhältlich.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Brünn Rennen 2

Jackermeier feiert den Doppelsieg in der BOSS GP F1-Klasse, Ghiotto triumphiert in der umkämpften FORMULA-Klasse, Geier in der SUPER LIGHTS auch am Sonntag eine Klasse für sich.

Nachdem der Wettergott es am Samstag regnen ließ, blieb das Rennen am Sonntag trotz dunkler Wolken trocken. Bei idealen Bedingungen gab es jede Menge Rad-an-Rad-Duelle für die Fans bei den Masaryk Racing Days zu bestaunen. 

BOSS GP F1 Class

Nach seinem samstägigen Premierenerfolg legte Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) mit einem weiteren Sieg am Sonntag nach. Bereits beim Start zog der Deutsche mit seinem Toro Rosso STR3 unaufhaltsam davon und ließ sich die Führung nicht mehr abnehmen. Mit hohem und konstantem Tempo kontrollierte Jackermeier die Führung und ließ nichts anbrennen. Seine Verfolger hatten dem Deutschen nichts entgegenzusetzen. In der Meisterschaft macht Jackermeier damit weiter Boden auf Seriendominator Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) gut. Gerstl war beim zweiten Rennen nicht am Start. Der Meisterschaftskampf nimmt somit zwei Rennwochenenden vor Schluss noch einmal Fahrt auf. Jackermeier bewies in Brünn, dass er den Formel-1-Boliden voll im Griff hat.

BOSS GP FORMULA Class

Das Duell des Rennens lieferten sich Samstagssieger Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio). Rundenlang duellierten sich die beiden Kontrahenten der FORMULA-Klasse Rad an Rad. Ghiotto folgte Colombo wie schon in Spielberg und Le Castellet wie ein Schatten. Die Fans waren von dem harten, aber fairen Duell mehr als nur begeistert. Knapp zehn Minuten vor Schluss des Rennens setzte Ghiotto eingangs der letzten Kurve das entscheidende Manöver und übernahm die Spitze. Mit freier Fahrt konnte Ghiotto Luft zwischen sich und Colombo bringen. Colombo versuchte gegen Rennende noch einmal zu kontern, konnte dem schnellen Tempo von Ghiotto am heutigen Tag aber nichts mehr entgegensetzen. Wenige Minuten vor Schluss musste Colombo auch noch Ghiottos Teamkollegen Francesco Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) passieren lassen. Malavasi sicherte sich damit nach dem dritten Platz am Samstag sein zweites Podium an diesem Wochenende. Zu einem Schlussangriff auf den Sieg kam es von Seiten Malavasis dann aber nicht mehr. Salvatore de Plano (ITA, MM International) kam gegen Ende des Rennens auf Platz 4 liegend noch Colombo nahe, konnte seinen Landsmann aber nicht mehr einholen. Luca Martucci (ITA, MM International) rundete den perfekten italienischen Tag ab. Mit seinem gestrigen Sieg und seinem heutigen zweiten Platz übernimmt Colombo vor den beiden finalen Rennwochenenden in Mugello und Misano auch die Gesamtführung von Zdenek Chovanec Lopez in der FORMULA Klasse.

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

In der Startaufstellung hatte noch Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) die Nase vorne. Doch bereits nach wenigen Metern nahm Rookie Alexander Geier (AUT, Geier Racing) Hasler die Führung ab. Hasler konnte dem hohen Tempo von Geier nicht folgen. Geier kontrollierte bei den SUPER LIGHTS anschließend das Geschehen und machte sich am Rennwochenende in Brünn somit zum Doppelsieger. Auch in der Meisterschaft macht der Salzburger damit weiter Boden gut. Hasler versuchte seinen zweiten Platz in der SUPER LIGHTS-Klasse sicher ins Ziel zu bringen, was ihm auch gelang. Auf eine Hetzjagd um den Führenden Geier doch noch abzufangen, ließ sich Hasler aber nicht ein.

Die BOSS GP wird eine kleine Pause einlegen und Mitte Oktober (14.–16.) in Mugello die Saison fortsetzen.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Brünn Rennen 1

Jackermeier feiert bei trickreichen Bedingungen souverän seinen Premierensieg, Colombo verwandelt „Pole“ in der FORMULA-Klasse zum Sieg, SUPER LIGHTS-Triumph für Geier

Der Wettergott hatten mit den Piloten der BOSS GP Racing Series kein Einsehen. Wenige Minuten vor dem Start des ersten Rennens öffnete der Himmel seine Schleusen. Das Rennen auf der teils nassen Fahrbahn wurde so zur Herausforderung für die Piloten in ihren Big Open Single Seaters.

BOSS GP F1 Class

Polesetter Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) stand in der Klasse der Formel-1-Wagen ebenso wie sein Teamkollege Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) wegen des Regenschauers vor Rennbeginn vor einer schwierigen Entscheidung: Trockenreifen drauf behalten oder die Pirelli Cinturato-Profilreifen aufziehen? Teile der Strecke waren feucht, andere wiederum trocken. Jackermeier und Gerstl entschieden sich beide für die Trockenreifen auf ihren Boliden. Jackermeier mit seinem Toro Rosso STR3 mit Ferrari-V8 nutzte die Poleposition ideal und startete furios ins Rennen. Ingo Gerstl kam nach der Aufwärmrunde in die Box und musste seinen Toro Rosso STR1 vorübergehend parken. Wenige Minuten vor dem Ende des Rennens fuhr Gerstl wieder auf die Strecke, kehrte aber prompt wieder in die Box zurück. Jackermeier verwaltete den Vorsprung ideal, machte keine Fehler bei den tückischen Bedingungen und feierte seinen ersten Sieg im Rahmen der BOSS GP. 

Ingo Gerstl (li.) musste sich diesmal mit Platz 2 hinter Premieren-Sieger Thomas Jackermeier (re.) begnügen

BOSS GP FORMULA Class

Alle Starter der FORMULA-Klasse entschieden sich beim Start des Rennens für die Pirelli P Zero Trockenreifen. Das Fahrgeschick der Lenkrad-Akrobaten wurde damit noch einmal mehr auf die Probe gestellt. Simone Colombo (ITA, MM International) setzte die erste Startposition ideal um und konnte sich bei den abtrocknenden Bedingungen zunächst absetzen. Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) hielt sich bei den zunächst feuchten Bedingungen noch zurück. Nach und nach legte sich der erfahrene Italiener aber Gegner für Gegner zurecht und arbeitete sich bis auf Platz 2 vor. In den Schlussminuten folgte ein spannendes Duell zwischen Colombo und Ghiotto um den Sieg, Colombo konnte den Sieg aber über die Ziellinie retten. Francesco Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) fuhr lange Zeit auf Platz 2, musste nach harten Kampf auf der Start-Ziel-Geraden aber seinen Teamchef und -kollegen Ghiotto passieren lassen. Salvatore de Plano (ITA, MM International) und Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) rundeten die Top-5 dieses spektakulären Rennes der FORMULA-Klasse ab. Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing), im Qualifying noch im Vorderfeld klassiert, kam knapp vor Ende des Rennens an die Box und musste seinen GP2-Boliden vorzeitig abstellen.

Enges Finish zwischen Colombo (v.) und Ghiotto

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

In der SUPER LIGHTS-Kategorie der 6-Zylinder-Autos konnte sich Alexander Geier (AUT, Geier Racing) den nächsten Sieg vor Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) sichern. Geier, auf Slicks ins Rennen gegangen, übernahm kurz nach dem Start die Führung von Hasler und kontrollierte schließlich das Tempo an der Spitze. Im Schlussspurt versuchte Hasler noch einmal den Rückstand auf Geier zu verkürzen. Letztlich vergebens, Hasler fuhr bei abtrocknenden Bedingungen einen sicheren zweiten Platz nach Hause.

Geier schlug sich bei schwierigen Verhältnissen ausgezeichnet

Nach dem Spektakel am heutigen Tag dürfen sich die Fans am Sonntag auf Teil 2 der Rennaction freuen. Das zweite und finale Rennen der BOSS GP in Brünn geht morgen ab 12:50 Uhr Ortstzeit (Livestream) über die Bühne.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Brünn Qualifying

Colombo mit überraschender Trainingsbestzeit, Jackermeier auf Poleposition in der BOSS GP F1 Class, Hasler dominiert SUPER LIGHTS in Brünn.

Formel-1-Rookie Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) wird zum ersten Mal in seiner Karriere die BOSS GP F1 Class zur Grünen Flagge bringen. Der Deutsche markierte mit seinem Toro Rosso STR3, dem legendären Siegerfahrzeug von Sebastian Vettel in Monza aus dem Jahr 2008, die Bestzeit von 1:47:271. Seriendominator Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) nahm mit seinem Toro Rosso STR1 nicht am Qualifikationstraining teil, wird aber versuchen, am Rennen teilnehmen zu können.

Die absolute Bestzeit im Zeittraining für beide BOSS GP-Wertungsläufe legte der Italiener Simone Colombo (ITA, MM International) hin. Colombo spielte die aerodynamischen Stärken seines Formel-2-Boliden aus und sicherte sich die Poleposition in der FORMULA-Klasse. Die Zeit von 1:43:879 konnte von keinem Konkurrenten mehr unterboten werden. Mit mehr als zwei Sekunden Vorsprung reihte sich Titelverteidiger Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) mit 1:46:733 auf dem zweiten Platz ein. Die Top-3 komplettierte Francesco Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) mit einer Zeit von 1:46:776. Das ist Malavasis bislang beste Qualifying-Leistung. Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) wird nach einer Zeit von 1:47:192 die Rennen vom vierten Platz in Angriff nehmen. Für ihn ist es nach zahlreichen technischen Problemen ein gutes Ergebnis beim Comeback.

Bei den BOSS GP SUPER LIGHTS konnte sich Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) die Bestzeit mit 2:01:679 sichern. Damit distanzierte er seinen wichtigsten Kontrahenten Alexander Geier (AUT, Geier Motorsport) um mehr als eine Sekunde.

Die Rennen starten heute Samstag um 14:00 Uhr und morgen Sonntag um 12:50 Uhr. Vor den Rennen wird es einen Grid Walk für die Zuschauer vor Ort geben, von zuhause aus kann man via Livestream bei den Rennen dabei sein.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Red Bull Ring Spielberg Rennen 2

Zahlreiche Fans lauschten auch heute den Klängen der BOSS GP Racing Series. Viele Duelle prägten den zweiten Lauf im Rahmen der Rundstreckentrophy in Österreich.

BOSS GP F1 Class

In der Anfangsphase des Sonntagsrennens waren die beiden Top-Speed-Teamkollegen Ingo Gerstl (AUT) und Thomas Jackermeier (DEU) in ihren Toro Rossos im Synchronflug um die 4,3 Kilometer lange Formel-1-Strecke unterwegs. Jackermeier sammelte zwischenzeitlich sogar erste Führungskilometer. Das war bemerkenswert, war es doch erst sein zweites Rennen in einem Formel-1-Wagen. In der zweiten Rennhälfte schaltete Gerstl aber doch noch einen Gang höher und setzte sich in seinem Toro Rosso STR1 wieder in Führung. Der Österreicher fuhr nicht nur zum Heimsieg, sondern auch zum vierten Saisonsieg 2022. Jackermeier beendete das Rennen wie auch gestern auf Rang 2 und kann damit auf ein höchst erfolgreiches Debüt-Wochenende im Toro Rosso STR3 zurückblicken. Rang 3 ging an den Meister des Vorjahres, Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) im 1997er-Benetton.

BOSS GP OPEN Class

Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) war als Polesetter der zweiten Startgruppe erneut bemüht, die Formel-1-Autos vor ihm einzuholen. Schlegelmilch fuhr in seinem modifizierten World-Series-Boliden zu einem sicheren Start-Ziel-Sieg in der OPEN-Klasse. Anton Werner (GER, Ryschka Motorsport) im einzigen IndyCar-Boliden wurde als Zweiter gewertet.

BOSS GP FORMULA Class

Chovanec-Lopez (Dallara GP2 Mecachrome) holte sich beide FORMULA-Siege in Spielberg

Mit einer halben Minute Vorsprung im Endklassement dominierte Zdenek Chovanec-Lopez (PRT, MM International) die mit hauptsächlich Formel-2-Autos bestückte Klasse. Im Unterschied zu gestern versuchte er bereits in der Anfangsphase mit schnellen Rundenzeiten einen größeren Vorsprung herauszufahren, was ihm auch gelang. Mit Saisonsieg Nummer 3 baute Chovanec-Lopez auch seine Tabellenführung aus. Hinter dem Sieger waren die Konkurrenten zunehmend miteinander beschäftigt: Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) duellierten sich lange Zeit um Rang 2. Weil Ghiotto wie schon gestern mit überhitzten Bremsen gegen Rennende an Boden verlor, blieb dem amtierenden Champion nur Rang 3 hinter Hockenheim-Rennsieger Colombo. Luca Martucci (ITA, MM International) im grün funkelnden GP2-Dallara fuhr dahinter ungefährdet auf den vierten Platz.

Die schönsten Positionskämpfe lieferte erneut die Gruppe rund um Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) im World-Series-V8, Michael Aberer (AUT, MA Motorsport), Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) und Bianca Steiner (AUT, Steiner Motorsport) in ihren GP2-Autos. Mehrfach wechselten die Positionen, sehenswerte Ausbremsmanöver inklusive. Letztlich setzte sich Steiner durch, die sich zwar über Rang 5 und ein tadelloses Rennen freute, aber über ein verpatztes Qualifying ärgerte. Hinter O’Connell und Aberer konnte sich auch Giancarlo Pedetti (ITA, Nannini Racing) im Rennen nach vorne arbeiten. Steding wurde Neunter, Thomas Jakoubek (AUT, Top Speed) erfreut über eine Zielankunft Zehnter.

Andreas Hasler nahm die vollen Punkte von Spielberg mit nach Hause

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

Die Klasse der Sechszylinder-Autos war für den Steirer Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) reserviert, der mit zwei Siegerpokalen die kurze Heimreise antrat. Für die nächsten Rennen plant der BOSS GP-Rookie, endlich die volle Motorleistung seines älteren World-Series-Autos abrufen zu können.

Bereits in zwei Wochen hat Hasler die nächste Gelegenheit dazu, und zwar bei den BOSS GP-Rennen im Rahmen des French Historic Grand Prix in Le Castellet (17.–19. Juni 2022).