Schlagwort: GAMMA Race Day

Report: Rennen 1 Assen

f.l. Veronika Cicha and FORMULA winner Andreas Fiedler

Ingo Gerstl fährt mit Rundenrekord zum siebenten Saisonsieg. Andreas Fiedler gewinnt zum ersten Mal die FORMULA-Wertung und macht in der Meisterschaft Boden gut.

Der GAMMA Racing Day lockte schon am ersten Renntag Zehntausende Zuschauer auf die wunderschöne Rennanlage nach Assen. Das Highlight für viele von ihnen sind seit Jahren die Rennen der BOSS GP. So wohl auch heuer, denn die Tribünen waren pünktlich zum ersten Rennen um 16:30 Uhr – bei leichtem Wind und bewölktem Himmel (22 Grad Außentemperatur) – gut gefüllt.

Schon im Qualifying hatte es sich angekündigt, im Rennen machte Ingo Gerstl (Top Speed) es offiziell: Der Österreicher gewann nicht nur zum siebenten Mal in dieser Saison ein Rennen und die OPEN-Klasse, sondern fuhr mit 1:18.298 min auch einen neuen Rundenrekord auf dem TT Circuit von Assen. Nachdem Gerstl schon im Qualifying die überhaupt schnellste Runde (1:17.157) gefahren war, wurde der Rekord erst im Rennen offiziell. Der alte Rekord von Gerstl lag bei 1:19.371 aus dem Jahr 2016.

Phil Stratford (Penn Elcom Racing) wurde hinter Ingo Gerstl Zweiter. Der US-Amerikaner klagte zwar über abbauende Reifen an seinem Benetton B197, wurde aber von den Verfolgern nie bedrängt – alles in allem ein problemloses Rennen.

Im Unterschied zu Wolfgang Jaksch (F Xtreme Racing), der das ganze Rennen über alle Hände voll zu tun hatte. Mit Andreas Fiedler, Wolfgang Jaksch und Lebensgefährtin Veronika Cicha sowie Peter Göllner und gegen Rennende auch noch Roy Glaser bildete sich eine spannende Kampfgruppe. Jaksch war nicht nur an allerhand Aktion beteiligt, sondern legte im Super Aguri in der ersten Rennrunde einen sehenswerten Drift hin, um auf der Strecke zu bleiben. Trotz all dem Chaos wurde er Gesamt-Dritter.

Schon vor dem Rennstart kam es zu einem Unfall: Florian Schnitzenbaumer (Top Speed) drehte sich beim Reifenaufwärmen derart heftig in die Reifenstapel, dass das kaputte Auto geborgen werden musste. Der Deutsche konnte das Auto aus eigener Kraft verlassen, verlor aber wertvolle Punkte in der Meisterschaft. Dafür machte Rückkehrer Andreas Fiedler (Fiedler Racing) einen gehörigen Sprung nach vorne. Nach dem verletzungsbedingten Nichtstart in Hockenheim im Juli, gewann er beim Comeback die Klasse FORMULA. Jetzt liegt er nur mehr 14 Punkte hinter Schnitzenbaumer.

Mit Fiedler aufs Stockerl kletterte Veronika Cicha (H&A Racing). Die Tschechin stand damit zum ersten Mal in diesem Jahr auf dem Podest. Ein fehlerfreies Rennen ermöglichte ihr, ebenso wie Peter Göllner (Speed Center), die Champagnerdusche. Göllner startete nach einem Trainingsunfall im Ersatzauto, und musste sich erst einmal an die Umstände gewöhnen – Chapeau vor dieser Leistung.

Die überlegen schnellste Runde bei den FORMULA-Fahrern ging an Roy Glaser (Speed Center), doch dafür kann sich der Schweizer Polesetter nichts kaufen. Glaser drehte sich beim Neustart des Rennens, und wurde erst einmal vom restlichen Feld abgehängt. Nach einer furiosen Aufholjagd übertrieb es Glaser beim Versuch, den Drittplatzierten Jaksch anzugreifen. Bitter: Ein Dreher beendete sein Rennen kurz vor Schluss.

Christian Eicke (Speed Center) startete aus der Box, er wurde unauffälliger Siebenter. Ebenfalls unglücklich dürfte Walter Steding (Inter Europol Competition) sein, der beim Neustart nicht wegkam. Auch er hetzte erst verspätet dem Feld hinterher. Schade, denn der Deutsche hatte bis dato eine gute Pace an diesem Wochenende gezeigt.

Das morgige zweite Rennen startet um 16:06 CET +1. Einen Livestream gibt es auf www.podium.tv

 

Stimmen nach dem Rennen:

FORMULA-Sieger Andreas Fiedler (DEU, Fiedler Racing): „Mein Mechaniker meinte, am Anfang soll ich langsamer machen, und erst am Ende pushen – aber das ging dann nicht mehr so. Ich war mir fast sicher, dass Roy noch einen Fehler macht, der wollte unbedingt den Jaksch noch kriegen. Ich wollte bloß keinen Fehler machen, die Punkte mit heimnehmen. Ich hatte die ganze Zeit die Meisterschaft im Kopf.“

Zweiter OPEN Phil Stratford (USA, Penn Elcom Racing): „Das Rennen war schwierig, weil die Strecke so fordernd ist. Ich war zuvor noch nie hier, sechs Runden im Training und dann gleich ins Qualifiying. Ich bin sicher noch nicht am Limit angelangt.“

Zweiter FORMULA Peter Göllner (SUI, Speed Center): „Eine Sensation! Dieses Podium war nach dem Unfall am Vormittag teuer erkauft.“

 

Fotos: Michael Kavena/BOSS GP

Publikumsmagnet: BOSS GP in Assen

Kostenlos, aber nicht umsonst: Beim GAMMA Racing Day treffen Formel-1-Star Carlos Sainz Jr., Superbike-Ass Michael van der Mark und die BOSS GP aufeinander – all das bei freiem Eintritt.

Schon seit einigen Jahren begeistert der GAMMA Racing Day die niederländischen Motorsportfans: Jährlich im Sommer bietet die Veranstaltung auf dem TT Circuit in Assen ein Monsterprogramm, das seinesgleichen sucht. Den Mix aus Kart, Motorrad, Tourenwagen und Formelautos gibt es sonst nirgends. Daher verwundert es kaum, dass bis zu 100.000 Fans in den Nordosten der Niederlande pilgern.

Assen, eine Motorradstrecke
Die erste Dutch Tourist Trophy (TT) für Motorräder fand 1925 statt, allerdings noch auf öffentlichen Straßen. Erst 1955 wurde dafür eigens eine Rennstrecke gebaut, die teilweise aber immer noch für den öffentlichen Verkehr freigegeben war. Die 7,7 Kilometer lange Piste wurde 1984 komplett renoviert und auf 6,1 Kilometer Länge verkürzt. 1992 wurde der heutige TT Circuit Assen zum ersten Mal dauerhaft vom öffentlichen Verkehr getrennt. 2006 gab es abermals eine weitere Änderung am Layout: Die Strecke wurde auf 4,5 Kilometer verkürzt, und die Sicherheit deutlich verbessert.

Assen ist die einzige Strecke, auf der seit 1949 jedes Jahr ein Motorrad-WM-Rennen ausgetragen wurde. Doch auch was den Automobilsport angeht, ist Assen auf der Landkarte vertreten: So startete in der Vergangenheit etwa die ChampCar World Series und die A1 GP auf dem TT Circuit. Auch die BOSS GP fährt seit 2015 wieder regelmäßig in Assen, und sorgt Jahr für Jahr für eine Megashow. Rekordsieger ist der Österreicher Ingo Gerstl (Top Speed), der fünf der letzten sechs Rennen gewann.

Full grandstands are expected for the GAMMA Racing Day 2018

Volle Tribünen werden auch für den GAMMA Racing Day 2018 erwartet

 

GAMMA Racing Day: Event der Superlative
Drei Tage begeistert ein dicht gedrängtes Programm die Zuschauer vor Ort und live im niederländischen Fernsehen. Der Eintritt ist kostenlos, der Zugang zum Fahrerlager ist begrenzt und kostet 15 Euro pro Tag oder 25 Euro für alle drei Renntage. Tickets können entweder vor Ort an den Kassen gekauft werden oder vorab online.

Die BOSS GP fährt aufgrund des dichtgedrängten Programms nur ein Freies Training. Sowohl Samstag als auch Sonntag gibt es ein Rennen der Big Open Single Seater zu bestaunen. Die Fahrzeuge und Teams der BOSS GP befinden sich im Boxengebäude, von Box 11 bis 20.

Weitere Serien im Programm: Supercar Challenge, TCR Europe, Ford Fiesta Cup, historische Sport- und Tourenwagen, FIA Superkart-EM, FIM Seitenwagen-WM, Yamaha R3 Cup.

Außerdem: Formel-1-Demorunden von Carlos Sainz Jr. im Renault, Superbike-Demorunden von Michael van der Mark auf der Yamaha, Formel-1-Zweisitzer und vieles mehr.

One of the highlights: Demo laps from Carlos Sainz Jr. in his Renault Formula 1 car

Eines der Highlights: Demorunden des Formel-1-Renault von Carlos Sainz Jr.

 

Zeitplan: BOSS GP beim GAMMA Racing Day

Samstag, 18. August 2018

10:08–10:38: Freies Training
13:12–13:42: Qualifying
16:30–16:50: Rennen 1 (Distanz: 20 Minuten)

Sonntag, 19. August 2018

16:06–16:31: Rennen 2 (Distanz: 25 Minuten)

BOSS GP is close racing, with fast and loud cars

BOSS GP ist enges Racing mit schnellen und lauten Rennautos

 

Teilnehmer: BOSS GP

In der OPEN gehen Fahrzeuge vom Typ Formel-1-Auto ab Baujahr 1997, Champ Car und IndyCar ab Baujahr 1997 an den Start. Der Motor ist frei; Startnummern von 1 bis 99.

Start-Nr.
Name Team Nat. Auto
1 Ingo Gerstl Top Speed AUT Toro Rosso STR1
7 Phil Stratford Penn Elcom Racing USA Benetton B197
26 Wolfgang Jaksch F Xtreme Racing Team DEU Super Aguri SA06

 

In der FORMULA sind Typ GP2/Formel 2, GP3 (13/16), Auto GP, A1GP, Formula Acceleration 1, Superleague Formula, World Series by Renault, World Series by Nissan, F3000 ab Baujahr 2002 zugelassen. Nur Originalmotoren sind erlaubt, die Organisatoren können aufgrund der Leistungsdaten eine andere Einteilung vornehmen; Startnummern von 100 bis 999.

Start-Nr. Name Team Nat. Auto
101 Peter Göllner Speed Center SUI Dallara GP2
221 Bernd Herndlhofer Top Speed AUT Dallara GP2
222 Veronika Cicha H&A Racing CZE Dallara GP2
321 Andreas Fiedler Fiedler Racing DEU Dallara GP2
505 Walter Steding Inter Europol Competition DEU Dallara GP2
555 Christian Eicke Speed Center SUI Dallara GP2
666 Roy Glaser Speed Center SUI Dallara GP2
888 Florian Schnitzenbaumer Top Speed DEU Dallara GP2