Schlagwort: dallara gp2

Report Rennen 1 Monza

Entscheidung vertagt: Schon der Vorstart warf das Qualifying über den Haufen. Am Ende gewann FORMULA-Champion Marco Ghiotto sein Heimrennnen und sprach von einem „leichten“ Sieg.

Bei 22 Grad Außen- und 33 Grad Asphalttemperatur fanden die Piloten perfekte Rennbedingungen vor, um die Pirelli-Reifen ins ideale Temperaturfenster zu bekommen. Schon auf der Startaufstellung machte der Toro Rosso von Polesetter Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) Probleme. „Es dürfte ein Sensorproblem im Getriebe gewesen sein, es wäre schon gegangen, aus Sicherheitsgründen habe ich aber lieber nach dem Start abgestellt“, gab ein enttäuschter Gerstl zu Protokoll. In der Meisterschaft musste der Österreicher so einen herben Rückschlag hinnehmen, liegt er nun ein Rennen vor Schluss sieben Punkte hinter Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing).

Da der Benetton von Phil Stratford (USA, Penn Elcom Racing) wegen den Getriebeproblemen aus dem Zeittraining ganz in der Box verblieb, war es angesprochener Ehninger, der den Sieg in der OPEN-Klasse abstaubte. Im Gesamtklassement musste sich der Benetton-Pilot aber einem bestens aufgelegten Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) und Simone Colombo (ITA, MM International Motorsport) geschlagen geben. Die beiden Dallara-GP2-Piloten flogen zu Beginn im Paarflug um den Kurs, ehe sich Ghiotto mit knapp drei Sekunden Vorsprung durchsetzte.

„Am Anfang habe ich versucht, dass ich Colombo keinen Windschatten gebe, der Effekt ist in Monza besonders groß. Als ich ihn dann etwas abgeschüttelt hatte, war es ein leichter Sieg“, konstatierte der selbstbewusste Champion. Für Luca Martucci (ITA, MM International Motorsport) endete das Heimspiel jäh. Sicher auf Platz 3 liegend rollte sein GP2 eingangs der berühmten Ascari-Schikane aus.

Hinter Ehninger tobte der Kampf um Platz 4: Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) und Armando Mangini (ITA, MM International Motorsport) duellierten sich das gesamte Rennen. Mangini probierte es mehrmals aus dem Windschatten heraus, verbremste sich aber bei seinem vielversprechendsten Versuch in der ersten Schikane, musste weitgehen, und kam nicht mehr näher als sieben Zehntel an den Deutschen heran.

Das spannendste Duell ging hinter Paul O’Connell (IRL, HS Engineering) um Platz 7 vonstatten. Michael Aberer (AUT, MA Motorsport), der seinen Wagen in den legendären Gold-Leaf-Farben fährt, fuhr das gesamte Rennen dicht hinter Thomas Jakoubek (AUT, Top Speed), ehe er in der letzten Runde in der Parabolica-Kurve zuschlug: „Ich habe mir jemanden zum Kämpfen ausgesucht, auch damit ich weiß, wo ich eigentlich stehe. Es war mein erstes Rennen im Trockenen, dafür bin ich sehr, sehr zufrieden, es war ein geiles Match“, zog Aberer Bilanz.

Morgen Sonntag um 12:50 Uhr Ortszeit steigt in Monza das GlobeAir Grande Finale der BOSS-GP-Saison 2021.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen 2 Monza

Marco Ghiotto gewinnt erneut in der FORMULA und Ingo Gerstl schlägt in der OPEN zurück.

Es war der Konter des Rekord-Champions: Nachdem gestern Phil Stratford (USA, Penn Elcom) zum zweiten Mal in diesem Jahr Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) schlagen konnte, war heute für Stratford nichts zu holen. Ingo Gerstl holte mit einer dominanten Vorstellung in seinem Toro Rosso STR1 seinen vierten Saisonsieg und baut damit die Gesamtführung wieder aus.

Phil Stratford versuchte Gerstl zwar zu folgen, doch der Sieger von gestern blieb in Runde 9 plötzlich stehen. Ein technischer Defekt am Benetton B197 zwang Stratford zwischen den zwei Lesmo-Kurven zum Halt.

In der FORMULA-Klasse wiederholte Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) seinen Sieg von gestern. Nur eine Safety-Car-Phase kurz vor dem Ende brachte ihn ins Schwitzen, ansonsten hatte der Onkel von Formel-2-Fahrer Luca Ghiotto alles im Griff. Ghiotto ist nach seinem Doppelsieg an diesem Rennwochenende erstmals Tabellenführer in der BOSS GP FORMULA Kategorie.

Marco Ghiotto: „Heute war es leicht. Bei der Abstimmung bin ich auf Nummer sicher gegangen und habe den Heckflügel nicht so flach eingestellt wie gestern. Gleich wieder zu gewinnen ist beim Heimrennen hier in Monza für das Team und mich als Italiener ein sensationelles Erlebnis.“

Sonntags-Podium: v.l. Bracalente, M. Ghiotto, OPEN-Sieger Gerstl, Fiedler

Alessandro Bracalente (ITA, Speed Center) hatte gestern einen Tag zum Vergessen. Ohne Punkte und mit dickem Hals ging er gestern zu Bett. Im heutigen zweiten Rennen gelang ihm mit dem zweiten Klassenrang die Rückkehr aufs Podest. Zu danken hatte er das auch seinem deutschen Team Speed Center, die noch spätnachts an mehrere Autos parallel schraubten. Die Tabellenführung hat Bracalente zwar an Marco Ghiotto verloren, doch mit dem zweiten Platz im heutigen Sonntagsrennen bleibt er für die kommenden Rennen in Schlagdistanz.

Andreas Fiedler (DEU, Fiedler Racing) lieferte wie schon gestern eine Aufholjagd vom Feinsten. Vom letzten Platz gestartet überholte er Runde um Runde einen Konkurrenten nach dem anderen. Nach den Überholvorgängen an Walter Steding (DEU, Inter Europol) und Gianluca Ripoli (ITA, MM International) war er in Runde 4 schon Klassen-Fünfter. In Runde 6 waren dann Philippe Haezebrouck (FRA, Speed Center) und Luca Martucci (ITA, MM International) fällig. Auf Klassenrang 3 angelangt, war der Abstand zu Marco Ghiotto und Bracalente zu groß, um noch einen weiteren Angriff zu starten.

Martucci wurde letztlich Klassen-Vierter, und damit bester der italienischen MM International-Mannschaft. Teamkollege Ripoli fuhr auf Rang 5 ins Ziel, vor Salvatore de de Plano (ITA, Top Speed).

Deutlich schwerer tat sich heute Phillipe Haezebrouck. Nach dem starken vierten Platz gestern, wurde er heute im Rennen zurückgereicht und am Ende Siebenter der FORMULA.

Armando Mangini (ITA, MM International) war lange Zeit ebenfalls weit vorne dabei, bei ihm führte ein technischer Defekt zum vorzeitigen Ausfall.

Die BOSS GP fährt das nächste Mal in fünf Wochen. In Assen starten die Big Open Single Seater im Programm der DTM. Tickets fürs Wochenende gibt’s ab 49 Euro auf www.dtm.com/de/tickets/assen-2019

Report: Rennen 1 Spielberg

Start for Race 1 in Red Bull Ring

Ein ausfallreiches Rennen gewinnen Ingo Gerstl (OPEN) und Johann Ledermair (FORMULA). Erstes Podium für Bianca Steiner.

Ingo Gerstl (Top Speed) machte wie schon in Hockenheim die ersten Runden langsamer, bis Runde 10 folgte dem Österreicher Phil Stratford (Penn Elcom Racing) im Benetton B197. Dann drehte Gerstl auf und zeigte mit 1:13.4 min, was mit gebrauchten Reifen und nicht ganz leerem Tank möglich ist.

Good crowd for Johann Ledermair and BOSS GP in Austria

Viel Publikum für Johann Ledermair und die BOSS GP in Österreich

 

Gerstl einziger Gegner in der OPEN, Stratford, rollte mit Getriebedefekt drei Runden vor Schluss aus. Gesamtrang 2 gehörte damit dem FORMULA-Sieger, Johann Ledermair (Ledermair Motorsport). Der Tiroler fuhr ungefährdet zum Sieg beim Comeback. Florian Schnitzenbaumer (Top Speed), bei dem vor dem Rennen noch Elektronikprobleme seine Crew beschäftigten, wurde Zweiter und baute seine Gesamtführung in der FORMULA-Klasse aus.

Ihr erstes Podium holte Bianca Steiner (Top Speed), die damit auf ihre guten Ergebnisse in Hockenheim nachlegte. Rundenlang duellierte sie sich mit Peter Göllner, der eine gute Rennpace hinlegte. Der Speed-Center-Fahrer drehte sich zu Mitte des Rennens von der Bahn, kurz nachdem Steiner an ihm vorbeigegangen war. Bester Fahrer der Schweizer Mannschaft wurde Christian Eicke auf Rang 6. Siebenter wurde Thomas Jakoubek (Top Speed).

Andreas Fiedler wurde Fünfter, obwohl das Rennen nicht nach seinem Geschmack begann. Nach einem Dreher in der zweiten Runde musste er dem Feld hinterherfahren. Er profitierte u.a. von den technisch bedingten Ausfällen von Walter Steding, Hans Laub und Karl-Heinz Becker. Schon in der zweiten Runde war das Rennen für Armando Mangini vorüber, auch sein Dallara-GP2 rollte aus.

Rennen 2 geht morgen Sonntag um 10:40 Uhr über die Bühne, dann stehen 25 Minuten Rennaction am Programm.

Ingo Gerstl: „Die Konkurrenz war nicht der Burner, aber ich hab‘ immer Spaß, wenn ich mit dem Auto fahre. Qualifying, mit den 1:10, war mein Highlight des Wochenendes und damit hab‘ ich für mich selber eh gewonnen.“

Bianca Steiner: „Hab‘ gar nicht damit gerechnet, dass ich hier aufs Podest fahre. Start war nicht so gut. Ich musste hinter Phil Stratford bleiben, dann hab‘ ich gleich in der ersten Kurve ein paar Plätze verloren. Ich wusste gar nicht, dass ich Dritter bin, aber jetzt freut es mich natürlich umso mehr.“

Johann Ledermair: „Das war ein angenehmes Rennen, die Konkurrenz fehlte schon am Start oder schied später aus. Ich hoffe, ich kann auch das restliche Jahr dabei sein.“