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Großartiger Herbstbeginn in Mugello

Nach dem Rennen in Assen / Niederlande und der anschließenden Sommerpause zog es die Teams der BOSS GP Racing Serie Anfang Oktober in den Süden. Bereits bei Nennschluss stand fest, dass es in der Toskana mit 24 Boliden wieder ein sehr großes Starterfeld geben wird. HS-Engineering aus Österreich hatte in Assen pausiert, doch für Mugello waren wieder beide Dallara World Series V8 T12 genannt. Der brasilianische Ex-Formel 1 Pilot Antonio Pizzonia mit dem stärkeren 4,5 Liter Gibson-Aggregat in der Open-Class und der Ire Paul O´Connell mit dem 3,5 Liter V8. Das französische ZIG-ZAG-Team brachte mit dem Monegassen Nicolas Matile und dem Franzosen Jean-Christope Peyre wieder zwei altbekannte Auto-GP-Racer in der Formula-Class an den Start.


Jean-Christope Peyre (FRA), ZIG-ZAG Motorsport, Lola Auto-GP.

Ein Wiedersehen gab es auch mit Giancarlo Pedetti (ITA), der diesmal einen GP 2 der Scuderia Palladio pilotierte. Erstmals in dieser Formula-Class mit dabei der Tscheche Vladimir Netušil. Er wagte den Umstieg von einem Formel 3 in den GP2 des italienischen Teams MM International Motorsport. Zu dem großen Starterfeld gesellte sich auch der BOSS GP Super-Lights-Champion aus dem Jahr 2022, Andreas Hasler aus Österreich, der nach längerer, technisch bedingter Abstinenz wiederum seinem Dallara World Series V6 T08 in die Toskana brachte.
In den beiden freien Trainings, die bei wechselnden Bedingungen gefahren wurden, duellierten sich Ingo Gerstl (AUT) vom Team Top-Speed im Toro Rosso STR1 F1 und Antonio Pizzonia. Gerstl fuhr in FP1 mit 1:30.422 die schnellste Zeit, Pizzonia konterte als Schnellster in FP2, kam jedoch mit 1:31.513 nicht an die Zeit des Österreichers heran. Dahinter ein italienisches GP 2 Trio mit Simone Colombo, Massimiliano Cuccarese (beide MM International Motorsport) und Marco Ghiotto (Scuderia Palladio). Überraschend stark Neueinsteiger Vladimir Netušil, der sich nach den beiden freien Trainings hinter diesem Trio und somit im vorderen Feld der Formula-Class bemerkbar machte. Ein spannendes Qualifying war zu erwarten – und das gab es dann auch, allerdings mit erheblicher Verzögerung, denn der Morgennebel hielt sich hartnäckig und war so dicht, dass ein rechtzeitiger Beginn für keine der an diesem Wochenende in Mugello anwesenden Rennklassen möglich war. Erst zwei Stunden später als geplant gingen mit dem Alfa Romeo Revival Cup die ersten Piloten auf die Strecke.


Die durch den starken Nebel verursachten Verspätungen im Zeitplan trübte keineswegs die Stimmung bei den Teilnehmern der Boss GP Racing Series (im Bild: Paul O´Connell / HS-Engineering, Ingo Gerst / Top-Speed und Andreas Hasler / Hasler Motorsport).

Der Nebel verzog sich dann schnell und die Wetterlage verbesserte sich. Somit waren im Qualifying der BOSS GP wesentlich bessere Rundenzeiten möglich. Aufgrund des großen Starterfeldes wurden diesmal das 30-min. Qualifying wieder in zwei Gruppen aufgeteilt. Zuerst 10 Minuten für die schnellsten aus den freien Trainings und nach eine Wechselphase dann 18 Minuten für das restliche Feld.
Die Besten in der jeweiligen Klasse im Qualifying:

F1 Class:Ingo Gerstl (AUT), Team Top-Speed, Toro Rosso STR 1 F1
Open ClassAntonio Pizzonia (BRA), HS-Engineering, Dallara WS V8 T12 4,5
Formula Class:Simone Colombo (ITA), MM International Motorsport, Dallara GP2
Super Lights Class:Stephan Glaser (SUI), Jo Zeller Racing, Dallara WS V6 T08

Dominiert in diesem Jahr in der BOSS GP Super-Lights-Class: Stephan Glaser (SUI), Jo Zeller Racing, Dallara WS V6 T8.

Aufgrund der nebelbedingten Verzögerungen musste PNK als Veranstalter unter Absprache der Rennleitung und der BOSS GP Organisation den Zeitplan enorm straffen. Alle Serienveranstalter halfen sehr engagiert mit, um sämtliche geplanten Rennläufe durchzubringen. Für das Rennen 1 der BOSS GP, das mit knapp einer Stunde Verspätung gestartet wurde, musste dadurch die Renndauer um zwei Minuten gekürzt werden.
Klassenergebnisse BOSS GP Rennen 1:

Das Rennen 2 am Sonntag ging wie ursprünglich geplant über die Bühne.
In der Formation-Lap vorne weg die beiden Formel 1 mit Ingo Gerstl und Ulf Ehninger (GER), ESBA Racing, Benetton B197 F1. Hinter dem zweiten Leading Car das restliche Feld, angeführt von Antonip Pizzonia und gefolgt von einer Armada an GP2 Piloten der Formula Class. Da in den einzelnen Klassen einige Vorentscheidungen in Hinblick auf den Gesamtsieg fallen konnten, waren spannende Zweikämpfe und interessante Fights um die einzelnen Platzierungen in den Punkterängen zu erwarten. Und so kam es dann auch. Rundenlang wurden Positionen gewechselt.


Mit zwei Laufsiegen in Mugello rückt Simone Colombo (ITA, MM International Motorsport, Dallara GP2, im Bild vorne), dem bisher Führenden der BOSS GP Formula-Class, Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio, Dallara GP2) in der Punktewertung immer näher. Die Entscheidung um den Gesamtsieg dieser Klasse wird wohl am Misano-Wochenende Anfang November fallen.

Klassenergebnisse BOSS GP Rennen 2:

Da die F 1 Class der BOSS GP Anfang November beim Finale in Misano nicht am Start ist, steht Ulf Ehninger zum zweiten Mal als Gesamtsieger fest. Ebenso Antonio Pizzonia in der Open Class der BOSS GP. Keine Titelentscheidung gibt es in den restlichen zwei Klassen der BOSS GP. Hier sind sowohl Gesamtsieg und auch die Platzierungen dahinter noch offen. Es ist somit vom 1. Bis 3. November ein spannendes BOSS GP Finale in Misano zu erwarten.


Nach 2022 zum zweiten Mal Gesamtsieger der BOSS GP F1-Class: Ulf Ehninger (GER), ESBA Racing, Benetton B197 F1.


Konnte seinen BOSS GP Gesamtsieg in der Open-Class aus dem Vorjahr wiederholen: Ex-Formel 1 Pilot Antonio Pizzonia (BRA), HS-Engineering, Dallara World Series V8 T12 4,5.

Tabellenstand BOSS GP Racing Series – alle Klassen
Galerie PNK Racing Weekend Mugello

Bericht: Black/SMW MEDIA
Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Rückblick: Assen 2024

95.000 Fans sahen drei Tage Rennaction auf dem TT Circuit und Donnerstag den City Show Run als Appetitmacher im Stadtzentrum von Assen. Die Meisterschaft bleibt auch nach Runde 4 in den Niederlanden spannend.

Neben Formel-1-Star David Coulthard zog vor allem BOSS GP-Pilot Ingo Gerstl (AUT, Team Top Speed) die Blicke auf sich, als er neben dem Kanal zur Beschleunigung seines Toro Rosso STR1 ansetzte und anschließend noch gekonnt einige Pirouetten zeigte. Ähnlich viel Aufmerksamkeit bekam Gerstls Stallgefährte Erich Zech (GER), der seinen Ferrari-Formel-1, Baujahr 1997, im Rahmen der Demofahrten lautstark um die 4,555 Kilometer lange Rennstrecke bewegte.

Der City Show Run lockte zahlreiche Schaulustige an den Innenstadtkanal von Assen

F1

Gerstl war es auch, der beide Rennen der F1-Klasse gewann und mit einer Rundenzeit von 1:16.791 im Qualifying am Rundenrekord auf der legendären MotoGP-Strecke kratzte. Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) fuhr zweimal auf Rang 2, was genügte, um die Tabellenführung zu behalten. Mit 44 Punkten Vorsprung geht der Benetton-Pilot in das Rennen in Mugello, was gleichzeitig auch die letzte Chance für die Formel-1-Boliden ist, in diesem Jahr Punkte zu sammeln. Beim Grande Finale in Misano sind aufgrund der Streckenlizenz ausschließlich die Klassen OPEN, FORMULA und SUPER LIGHTS startberechtigt.

Ulf Ehninger feiert zweimal Rang 2 in der F1-Wertung

FORMULA

Nachdem sich Juju Noda (MM International) zuletzt am Red Bull Ring nicht nur ihre erste Poleposition sicherte, sondern erstmals auch ein BOSS GP-Rennen gewann, legte die 18-jährige Japanerin nun in Assen mit einer weiteren Poleposition nach. Doch Noda reihte sich bereits am Weg in Richtung Kurve 1 hinter ihrem Teamkollegen ein. Knapp wurde es anschließend mit Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), der sich an der Innenseite von Kurve 1 an Noda vorbeidrückte. Während Noda am Start also Plätze verlor, machte Michael Fischer (AUT, Red Rosa Racing by LRT) im hinteren Teil des Feldes Positionen gut. Nach einem Defekt im Qualifying macht er im Rennen im Vergleich zur Startaufstellung 13 Ränge gut und landete schließlich auf Rang 4 der FORMULA-Wertung.

Simone Colombo gewinnt Rennen 1

Während Colombo vorne das Tempo kontrollierte und seinen fünften Saisonsieg einfuhr, überraschte Newcomer Max Cuccarese (ITA, MM International) mit einer souveränen Fahrt und Rang 2 bei seinem allerersten Rennen in einem GP2-Auto. Der jüngste Teilnehmer im Feld bestätigte diese Leistung am Sonntag mit einem weiteren Podestplatz (3.). Gleich viele Punkte wie Cuccarese sammelte Marco Ghiotto mit den Rängen 3 und 2.

Zwei BOSS GP-Youngsters: Rennsiegerin Juju Noda (18 Jahre) mit Max Cuccarese (17 Jahre)

Im zweiten Lauf gelang Noda ein weitaus besserer Start, womit sie ihre Führung gegenüber Colombo verteidigen konnte. Als es zum wiederholten Male in dieser Saison nach einem Duell der beiden MM-Piloten in ihren GP2 Dallara aussah, rollte Colombo aus. Weil das in der ersten Hälfte des Rennens geschah, gab’s für den Titelverteidiger auch nur halbe anstatt voller Punkte. Der dritte Ausfall in dieser Saison war für den schnellen Italiener ein weiterer Rückschlag im Kampf um den Meistertitel. Mit einem riesigen Vorsprung von über 20 Sekunden gewann Noda das Rennen. In Führung liegt aber weiterhin Marco Ghiotto. Der Meister der Jahre 2019 bis 2021 punktet in der bisherigen Saison mit Konstanz und liegt nun 22 Punkte vor seinem Landsmann Colombo.

Marco Ghiotto fährt vorbei an den Fans auf der Haupttribüne

Mit einem Lächeln reiste auch Martin Kindler (SUI) aus Assen ab. Der Schweizer Rückkehrer in die Serie konnte sich nicht nur für Q1 (Top-5 der Freien Trainings) qualifizieren, sondern mit den Rängen 6 und 5 zwei starke Ergebnisse einfahren. Andreas Fiedler (GER) konnte die Probleme der letzten Rennen hinter sich lassen und punktete zweimal mit den Rängen 7 und 6. Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) konnte nach durchwachsenem Training in den Rennen zurück zu alter Form finden und in der sportlich umkämpften FORMULA-Klasse zweimal Rang 8 einfahren. Nach einem Unfall im ersten Rennen schaffte es Phil Stratfords (Scuderia Palladio) Team den Wagen für das zweite Rennen zu reparieren und der US-Amerikaner beendete den zweiten Lauf auf Platz 7.

Stephan Glaser überquerte den Zielstreich zweimal als Erster

SUPER LIGHTS

Stephan Glaser (SUI, Jo Zeller Racing) war mit seinem World Series V6 für seine Kontrahenten erneut nicht zu biegen. Mit den Saisonsiegen 5 und 6 baute der BOSS GP-Rookie seinen Vorsprung in der Meisterschaft auf nunmehr 34 Punkte aus. Während Rennen 1 in dieser Klasse ruhig über die Bühne ging, war vor allem Rennen 2 bemerkenswert. Zunächst parkte Glaser seinen Wagen in der letzten Runde am Streckenrand. Der Zweitplatzierte Stefan Scho (GER) im Formel 3000 konnte davon allerdings nicht profitieren, da auch er mit technischen Problemen in der letzten Runde stoppte. Henry Clausnitzer (GER, WF Racing) mit dem in Formel-1-Farben lackierten Formel Renault lag nach einem Ausrutscher ins Kiesbett in Runde 1 bereits zwei Runden zurück und konnte daraus ebenso keinen Vorteil ziehen. Damit lautete die Reihenfolge am Podium Samstag und Sonntag gleichermaßen Glaser vor Scho und Clausnitzer. Neben Stephan Glaser und Henry Clausnitzer ist in der Meisterschaftswertung mit Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) trotz eines für ihn herausfordernden Wochenendes noch ein dritter Fahrer in der Lage, den Meistertitel zu holen.

Podium in der SUPER LIGHTS-Kategorie: v. li. Scho, Glaser und Clausnitzer umrahmt von den Grid Girls am Jack’s Racing Day

Die Saisonläufe 9 und 10 gibt es am 12. und 13. Oktober 2024 in Mugello. Im Rahmen des PNK Racing Weekends gibt es letztmals in dieser Saison alle vier Klassen der BOSS GP Racing Series zu sehen und zu hören.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Rückblick FORMULA: Hockenheimring 2024

Alexander Seibold und Simone Colombo siegen in den Rennen, Tabellenführer nach dem ersten Rennwochenende ist aber Felix Große-Aschhof.

Im ersten Rennen über eine Distanz von 22 Minuten gab es ein überraschendes Ergebnis. Eine frühe Kollision der beiden favorisierten Teamkollegen Simone Colombo (ITA) und Juju Noda (JPN, beide MM International) machte den Weg für andere Piloten frei. Zunächst war noch Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) derjenige, der den 25 Punkten für den Rennsieg am nächsten war. Technische Probleme zwangen den Meister der Jahre 2019 bis 2021 allerdings zur Aufgabe.

Tabellenführer Felix Große-Aschhoff vor Vater Michael

Damit übernahm Alexander Seibold (GER, Seibold auto + sport) das Kommando. Der erfahrene Deutsche erkämpfte sich in einem packenden Duell mit Martin Kindler (SUI, Jenzer Motorsport) aus der Schweiz seinen ersten vielumjubelten Klassensieg. Kindler freute sich bei seiner BOSS GP-Rückkehr ebenso über den zweiten Rang und einen großen Pokal. Ein sensationelles Rennen lieferte Paul O’Connell (IRE) aus dem Rennstall von HS Engineering. Im einzigen World Series 3.5 im FORMULA-Feld blieb er am Start zur Aufwärmrunde stehen, weshalb er das Rennen aus der Boxengasse und damit als Letzter aufnehmen musste. 13 Runden und zahlreiche Überholmanöver später fuhr er als Dritter seiner Klasse über die Ziellinie.

Podium Rennen 1 v. li. O’Connell, Seibold und Kindler

Das zweite Rennen begann turbulent, als es am Weg in die Startaufstellung plötzlich zu regnen begann. Der Regen ließ aber schnell wieder nach, so konnten alle Piloten auf den P-Zero-Trockenreifen von BOSS GP-Ausrüster Pirelli starten. Ein tolles Duell zwischen Simone Colombo und Juju Noda begeisterte über die volle Distanz der 22 Minuten. Colombo, der amtierende Meister, setzte sich schließlich um nur eine halbe Sekunde gegen seine neue Teamkollegin Juju Noda durch. Als Dritter beendete Marco Ghiotto das zweite Rennen. Rang 4 holte sich beim Heimrennen Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing).

Zwar ohne Podestplatz, aber mit den meisten Punkten verließ Felix Große-Aschhoff (GER, Asche-Racing) den Hockenheimring. Mit den Rängen 4 und 5 war der Student der große Gewinner des ersten Rennwochenendes. Vater Michael Große-Aschhoff (GER, Asche-Racing) landete zweimal auf Rang 6. Auch Stallgefährte Roland Rupprechter (AUT, R&B Research and Wealth Management) zeigte sich über einen fünften Rang im ersten Rennen erfreut.

Juju Noda bei ihrem ersten Auftritt in einem GP2-Auto

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen 2 Mugello

Die letzten Siegerpokale der Saison 2023 gehen an Antonio Pizzonia, Simone Colombo und Walter Colacino.

Bei bestem Wetter waren die Piloten der BOSS GP Racing Series Sonntagmittag noch einmal gefordert: Es galt, das längere 25-Minuten-Rennen zu bestreiten und an zahlreichen Positionen wurde um eine bessere Platzierung gekämpft.

Davon unbeeindruckt fuhr Antonio Pizzonia (BRA) heute einen weiteren Gesamtsieg ein. Der Pilot des österreichischen Teams HS Engineering konnte damit auch das letzten Rennen der OPEN-Klasse als Erster beenden. Mit einer Zeit von 1:31.120 min unterbot Pizzonia auch noch einmal seine Bestzeit von gestern. Damit ist Pizzonia im World Series 4.5 jetzt ein neuer Rekord gelungen, denn nur Formel-1-Autos waren auf dieser Bahn bislang schneller unterwegs. Der bisherige Rekordhalter war übrigens Harald Schlegelmilch (LVA), OPEN-Meister des Jahres 2022, ebenfalls in diesem Wagen.

Simone Colombo (ITA, MM International) war es, der auch dem 14. Saisonrennen seinen Stempel in der FORMULA-Klasse aufdrückte. Nachdem Pizzonia wegen abbauender Reifen zwischenzeitlich an Boden verlor, war Colombo sogar kurz an die Spitze gerückt. Dahinter baute in der Anfangsphase Marc Faggionato (MCO, MM International) Druck auf, dem wiederum Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) auf den Fersen war. Teilweise am Rande der Curbs unterwegs, schenkten sich die Toppiloten der FORMULA-Klasse auch im letzten Saisonrennen nichts. In Runde 11 von 16 überholte Ghiotto seinen Vordermann Faggionato. Der Abstand zu Colombo war da aber schon auf mehrere Sekunden angewachsen. Damit war es noch einmal Colombo, der den Champagner öffnen durfte. Ghiotto erkämpfte sich Rang zwei, Faggionato wurde Dritter.

Dahinter klassierte sich Salvatore de Plano (ITA, MM International), Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) wurde Fünfter. In einem schönen Triell begegneten sich die beiden Zig-Zag-Fahrer Jean-Christophe Peyre (FRA) und Nicolas Matile (MCO) sowie der von der Scuderia Palladio betreute Bruno Jarach (ITA, Eesti Motorsport). Nahezu 15 Runden lang war die Gruppe zusammen um den Kurs unterwegs, schließlich setzte sich Jarach vor den beiden Auto-GP-Wagen durch. Bei den SUPER LIGHTS gewann Walter Colacino (ITA, Walter Colacino Racing) auch das heutige Rennen.

Nach sieben Veranstaltungen in Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien und den Niederlanden lauten die Meister der Saison 2023 Ingo Gerstl (BOSS GP F1 Class), Antonio Pizzonia (OPEN), Simone Colombo (FORMULA) und Henry Clausnitzer (SUPER LIGHTS). Geehrt werden sie bei der Jahresabschlussfeier Ende November in der Stadt Salzburg.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen 1 Mugello

Simone Colombo setzt mit dem zehnten Sieg in dieser Saison seinen Erfolgslauf fort. Colacino und Pizzonia gewinnen ihre Klassen.

Nach dem zuletzt in Monza sichergestellten Meistertitel lässt Simone Colombo (ITA, MM International) auch im ersten Mugello-Rennen nicht nach. Der nun zweifache BOSS GP-Meister konnte Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) abermals in Schach halten. Das italienische Dauerduell in der FORMULA-Klasse nahm auch in Mugello eine Fortsetzung, wenngleich es dieses Mal zwischen den beiden GP2-Piloten weit weniger hitzig zur Sache ging. Auch Ghiotto fuhr immerhin schon zehn Mal in dieser Saison unter den Top-3.

Im Kampf um Platz 3 hatte sich Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) bereits einen kleinen Vorsprung auf die Dahinterfahrenden herausgearbeitet, ehe eine Safety-Car-Phase das Feld wieder zusammenführte. Zunächst verteidigte Fiedler noch hart, aber fair gegen Marc Faggionato (MCO, MM International), ehe dieser im dritten Streckensektor Fiedler überholen konnte. Ein kleiner Fahrfehler wenig später ermöglichte auch Salvatore de Plano (ITA, MM International) am Deutschen vorbeizufahren. Faggionato ärgerte sich trotz Rang 3, denn nicht zum ersten Mal in diesem Jahr vermasselte dem schnellen Allrounder ein schlechter Start die Chance, um den Sieg zu kämpfen.

Rang 6 gab es für Nicolas Matile (MCO) vom französischen Team Zig-Zag. Bruno Jarach (ITA, Eesti Motorsport) erkämpfte sich Rang 7 vor Jean-Christophe Peyre (FRA, Zig-Zag), der nur knapp dahinter die Ziellinie überquerte. Roland Rupprechter (AUT, Rupprechter Motorsport) freute sich über eine weitere Zielankunft.

Am bestem Weg zum Gesamtsieg war Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering), doch in Runde 5 stoppte der ehemalige Formel-1-Pilot in Kurve 3, weil die Schaltung des World-Series-Dallara nicht mehr richtig funktionierte. Walter Colacino (ITA, Walter Colacino Racing) holte die vollen Punkte in der Wertung der SUPER LIGHTS und kletterte mit auf das Podest. Die letzte Möglichkeit in dieser Saison das Podest zu erklimmen, gibt es morgen Sonntag: Rennstart für das längere, 25-minütige Rennen ist um 11:00 Uhr MESZ.

Foto: Angelo Poletto

Vorschau: Grande Finale Mugello

Noch einmal werden die Motoren der BOSS GP Racing Series gezündet: Zum Grande Finale der Saison 2023 geht es in die Toskana.

Für die Saisonrennen 13 und 14 reisen die Teams und Fahrer an einen der schönsten Rennplätze des Kontinents. Die 5,245 Kilometer lange Strecke in Mugello bildet das Finale einer großartigen Saison 2023, die u.a. mit neuen Zuschauerrekorden glänzte.

Der Mugello Circuit ist im Besitz von Ferrari und ist traditionell Gastgeber der MotoGP. 2020 war die Bahn in der Toskana auch Austragungsort eines Formel-1-Rennens. Die Kurvenabfolgen sind meist flüssig und schnell, die Topografie hügelig. Damit zählt die 1974 erbaute Strecke zu den Lieblingsstrecken vieler Piloten. Für kommendes Wochenende sind noch dazu Temperaturen rund um 30 Grad Celsius prognostiziert.

Nennungen

In Abwesenheit der Formel-1-Autos geht Antonio Pizzonia (HS Engineering) als Favorit auf den Gesamtsieg in das Finale. Für den Brasilianer ist es abermals eine gute Gelegenheit, einen Angriff auf den Rundenrekord eines Nicht-F1 zu starten. Sollte er auch dieses Mal in beiden Rennen die Zielflagge sehen, könnte er die Saison ohne einen Ausfall und mit einer Siegquote von 100 Prozent in der Klasse OPEN beenden.

In der am härtesten umkämpften Klasse FORMULA, wo u.a. Formel-2- und World-Series-Autos zusammentreffen, bringt MM Motorsport das interessanteste Line-up an den Start: Mit Simone Colombo (ITA), Marc Faggionato (MCO) und Salvatore de Plano (ITA) gehen gleich drei vormalige Rennsieger an den Start. Sie nehmen es mit Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) auf, der die letzte Chance auf einen Saisonsieg nützen will. Im Team von Ghiotto startet mit Bruno Jarach ein weiterer Italiener.

Für das französische Team von Zig-Zag Motorsport gehen Nicolas Matile (MCO) und Jean-Christophe Peyre (FRA) an den Start. Beide pilotieren einen der spektakulären Auto-GP-Wagen. Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) ist nach einigen Pausen in dieser Saison nun wieder voll und ganz zurück und hat gute Chancen, in der Gesamtwertung noch einige Plätze nach vorne zu springen.

Und bei den SUPER LIGHTS? Walter Colacino (ITA, Colacino Racing) kommt mit seinem Formel 3000 ebenso in die Toskana. Er teilt sich den Lola, Baujahr 1996, mit seinem Kollegen Roberto Vanni (ITA).

Zeitplan

Freitag, 6. Oktober
11:30–12:00          Freies Training 1
16:00–16:30          Freies Training 2

Samstag, 7. Oktober
10:00–10:30          Qualifying (geteilt in zwei Gruppen)
14:10–14:30          Rennen 1 (20 Minuten)

Sonntag, 8. Oktober
11:00–11:25          Rennen 2 (25 Minuten)

alle Zeiten MESZ

Tickets

Am Freitag ist der Eintritt frei, 5 Euro kostet der Eintritt ins Gelände am Samstag und Sonntag. Zutritt zum Fahrerlager und der Haupttribüne gibt es um 15 Euro. Für Frauen, 14-17 Jährige und ACI-Mitglieder gibt es einen reduzierten Preis von 10 Euro. Freien Eintritt bekommen Bewohner der anliegenden Gemeinde Scarperia e San Piero und Kinder bis 14 Jahren.

Rahmenprogramm

Weitere Rennserien im Programm des PNK Racing Weekend in Mugello sind die F2000 Trophy mit dem Drexler Formel Cup (Formel 3, Formel Renault 2.0 etc.), die Lurani Trophy für Formel-Junior-Autos, die Sportprotoypen von Sports Car Challenge und Master Tricolore Prototipi sowie GT- und Tourenwagenrennen mit modernen und historischen Boliden.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen 2 Red Bull Ring

Sechstes Saisonrennen der BOSS GP Racing Series: Gerstl, Pizzonia, Colombo und Eisinger-Sewald feiern Doppelsiege. Vettel auch heute am Podium.

15 Minuten für die BOSS GP F1 Class und 25 Minuten für die weiteren Piloten standen am Sonntagsprogramm. Den Vatertag in Österreich nutzten viele Besucher, um an den Red Bull Ring zu pilgern. Ingo Gerstl im Formel-1-Toro-Rosso ließ es sich nicht nehmen, mit seinem F1 (reglementskonform) länger auf der Strecke zu bleiben und sich mit Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) im getunten World Series 4.5 um den Gesamtsieg zu duellieren – zur Freude der Zuschauer. Gerstl gewann letzten Endes auch das sechste Saisonrennen der F1-Klasse vor Ulf Ehninger (GER) im 1997er-Benetton.

Wie schon gestern übernahm auch heute Sonntag OPEN-Teilnehmer Antonio Pizzonia zwischenzeitlich die Gesamtführung. Nach einer Gelbphase konnte sich der Brasilianer noch einige Runden an der Spitze halten und mit Rundenzeiten knapp über 1:15 min seine Zeiten von gestern weiter steigern, was locker zum Klassensieg reichte. Rang 2 ging an Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) im 3,3-Liter-World-Series, der sich heute im Gesamtklassement weit vorne einreihte.

Turbulent ging es zeitweise in der FORMULA-Klasse zur Sache. Überrundungen, viele Positionswechsel und letztlich doch wieder derselbe Sieger: Simone Colombo (ITA, MM International) blieb heute unangetastet, auch wenn es zeitweise eng herging. In der Anfangsphase war zunächst Fabian Vettel (Top Speed) am Drücker. Der 24-jährige Deutsche überholte schon in der ersten Kurve Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) und blieb anschließend lange an Colombo dran. Doch wie schon gestern verlor Vettel am Ende des Rennens an Tempo. Damit bekam Marco Ghiotto noch einmal die Chance, den Fanatec-GP2 von Vettel zu überholen. Colombo nützte diese Phase, um sich entscheidend abzusetzen. Mit Saisonsieg Nr. 5 entflieht der Italiener nun auch in der Meisterschaftswertung seinen Gegnern. Hinter Marco Ghiotto holte sich Fabian Vettel auch heute den dritten Rang. Mit zwei dritten Plätzen bewies Vettel seine fahrerischen Qualitäten auch im Formel-Rennwagen, eine Fortsetzung folgt womöglich schon in Misano.

„Checco“ Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) blieb heute fehlerfrei und bis zum Schluss an den Top-3 dran. Mit Rang 4 sammelte der ehrgeizige Italiener dicke Punkte für die Gesamtwertung. Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) konnte sich trotz gebrauchter Reifen gegen die Kontrahenten im Mittelfeld durchsetzen. Bruno Jarach (ITA, Scuderia Palladio) folgte auf Klassenplatz 6 vor Thomas Jakoubek (Top Speed) als bestem Österreicher auf Rang 7. Und auch Teamboss Armando Mangini (ITA, MM International) fand mit Rang 8 einen versöhnlichen Abschluss seines Comeback-Wochenendes als Fahrer.

Ein bitteres Ende seines Rennens erlebte hingegen Alexander Geier (GER, Geier Racing). Der Salzburger lag zwischenzeitlich bereits auf Rang 2 vor Fabian Vettel. Mit einem Getriebeproblem beendete er das Rennen wenige Runden vor dem Ende enttäuscht in der Box.

SUPER LIGHTS-Fahrer Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) war froh, dass das heutige Rennen um fünf Minuten länger war. Nach einem Dreher in Kurve 3 und einem zweiten beim Zurückkommen auf die Strecke war er bereits weit hinter Henry Clausnitzer (GER, WF Racing) zurückgefallen. Zwei Runden vor Schluss schaffte Eisinger-Sewald im Ralt-Formel-3000 aber doch noch den Anschluss und überholte schließlich den leistungsschwächeren World-Series-Boliden von Clausnitzer. Für Eisinger-Sewald war es ein gefeierter Doppelsieg, Tabellenführer bleibt dennoch Clausnitzer. Rang 3 ging an Walter Colacino (ITA), der sich an diesem Wochenende das Auto mit seinem Kollegen Sebastiano Sibani (ITA) teilte.

Die BOSS GP setzt die Europa-Tournee schon Mitte Juli fort. Am 22./23. Juli werden in Misano Adriatico Punkte in den Klassen OPEN, FORMULA und SUPER LIGHTS vergeben.

Fotos: Erwin Strassnigg/BOSS GP

Report: Rennen 1 Red Bull Ring

Die BOSS GP Racing Series war der Höhepunkt des ersten Renntages beim Red Bull Ring Classics 2023. Gerstl und Pizzonia mit nächsten Siegen, Colombo erkämpft sich FORMULA-Sieg und Premierenerfolg für Eisinger-Sewald.

Vor einer tollen Zuschauerkulisse und bei bestem Frühlingswetter lieferten die schnellsten Formelboliden der Welt eine großartige Show in Spielberg. In der ersten Rennhälfte des 20-minütigen Samstagsrennen blieben Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im Toro-Rosso-F1, Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) im Benetton-F1 und Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) im modifizierten World-Series-Dallara eng beisammen. Pizzonia zog schnell an Ehninger vorbei und machte sich auf den Weg in Richtung Gerstl. Dieser spielte mit und die beiden erfahrenen Piloten tauschten Positionen. Pizzonia führte das Feld nach einer Safety-Car-Phase an, doch Gerstl schaltete einen Gang höher und übernahm mit Rundenzeiten unter 1 Minute und 15 Sekunden erneut die Führung und gewann zum fünften Mal in diesem Jahr. Während sich Antonio Pizzonia in der OPEN-Klasse die vollen Punkte sicherte, holte Ulf Ehninger den zweiten Rang bei den Formel-1-Wagen. Zweitplatzierter der OPEN-Klasse wurde Paul O’Connell (IRE, HS Engineering), der mit einem Bremsplatten an einem der Vorderreifen eine weit bessere Gesamtplatzierung vergab.

Die Spitzenplätze in der FORMULA-Klasse waren abermals hart umkämpft: Auch wenn Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) und Fabian Vettel (GER, Top Speed) mehrere Versuche starteten, Simone Colombo (ITA, MM International) den Sieg streitig zu machen, blieb dieser auch bei den Überrundungen geduldig und gewann erneut knapp vor Ghiotto. Fabian Vettel konnte das italienische Duo zwischenzeitlich trennen, nach der Safety-Car-Phase kam Ghiotto aber besser in der Gänge und überholte den Deutschen wieder. Vettel war mit Rang 3 beim Debüt im Formel-Rennwagen aber überaus zufrieden.

Podest am Samstag: v.li. Ghiotto, Clausnitzer, O’Connell, Ehninger, Pizzonia, Colombo, Gerstl, Eisinger-Sewald, Vettel

Ein ebenso sensationelles FORMULA-Debüt absolvierte Alexander Geier (AUT, Geier Racing). Dem jungen Österreicher gelang im Dallara-GP2 die zweitbeste Rundenzeit in der Klasse, im Klassement kam er hinter Vettel als Vierter ins Ziel. Auf Rang 5 folgte Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing), auf Rang 6 Thomas Jackermeier (GER, Top Speed). Der siebentplatzierte„Checco“ Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) vergab eine bessere Platzierung kurz vor Schluss mit einem Dreher. Pech hatte auch Marco Minelli (ITA, AM Sport System) bei seinem Debüt. Er drehte sich am Ende der zweiten Runde ausgangs der letzten Kurve und musste das Rennen schon früh aufgeben.

Überragend fuhr der Österreicher Stefan Eisinger-Sewald (Red Rose Racing) zum Heimsieg in der SUPER LIGHTS-Klasse. Nach einem Problem mit dem Schaltgestänge im Qualifying lief der Formel-3000-Wagen des BOSS GP-Rookies fehlerfrei. Damit setzte er sich bei seinem zweiten Rennwochenende in der BOSS GP Racing Series gegenüber dem Deutschen Henry Clausnitzer (WF Racing) durch.

Das zweite Rennen startet am Sonntag um 10:40 Uhr Ortszeit.

Fotos: Erwin Strassnigg/BOSS GP, Michael Jurtin

Report: Qualifying Red Bull Ring

Viele neue Pirelli-Reifen wurden auf der Jagd nach der Bestzeit im Zeittraining beim Red Bull Ring Classics aufgezogen. Beste Ausgangslagen für Gerstl, Pizzonia, Colombo und Clausnitzer.

Das Dröhnen der Formel-1-Motoren lockte viele Zuschauer noch schneller vom Parkplatz zu den Tribünen. Die vollen Ränge verfolgten Samstagfrüh 19 Autos der BOSS GP Racing Series im Qualifying. Mit einer flotten Zeit von 1:11.524 min zeigte Ingo Gerstl (AUT, Top Speed), dass weder er noch sein Zehnzylinder-Toro-Rosso aus dem Jahr 2006 zum alten Eisen gehören. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 220 km/h ließ der Salzburger zahlreiche Besucher erstaunen. Pech hatte Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) im Berger-Benetton von 1997. Der Meister von 2021 drehte sich in seiner ersten schnellen Runde in Kurve 3 und konnte das Auto anschließend nicht mehr neu starten.

Weiterhin ohne Traktionskontrolle, aber mit viel Freude am Fahren gibt Antonio Pizzonia (BRA) im von HS Engineering betreuten World-Series-Dallara mit 4,5-Liter-Gibson-Motor den Ton in der OPEN-Klasse an. Teamkollege Paul O’Connell (IRE) plagten am Freitag Motorenprobleme, im Qualifying konnte er aber teilnehmen und sich auf Gesamtrang 11 qualifizieren.

Simone Colombo (ITA, MM International) ließ sich im dritten Qualifying 2023 nicht lumpen. Der Italiener sicherte sich die FORMULA-Poleposition in der ersten Qualifikationseinheit und startet damit mit der besten Ausgangslage der FORMULA-Klasse in die Rennen am Red Bull Ring. Doch es war erneut knapp, nur eine Zehntelsekunde ließ Langzeit-Rivale Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) auf seiner schnellsten Runde im Vergleich zu Colombo liegen. Ghiotto ging taktisch klug in Q2 spät auf die Strecke, blieb somit dem Verkehr fern, steigerte sich Runde für Runde und kam in seiner letzten schnellen Runde knapp an die Bestzeit von Colombo heran.

Den Kampf um die Poleposition nahm auch Fabian Vettel (GER, Top Speed) im zweiten Fanatec-GP2 an. Der Deutsche brillierte bei seiner Premiere in einem Formelboliden. Auch er ging kurz vor Schluss noch einmal auf die Strecke und umrundete den 4,318-Kilometer-langen Kurs nach Bestzeit im ersten Sektor in 1:19.411 – das brachte ihm mit dem knappen Abstand von nicht einmal zwei Zehntelsekunden Rang 3 ein. „Checco“ Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) bestätigte mit Klassenrang 4 die konstanten Leistungen knapp hinter der Spitze und geht mit Podestchancen in die Rennen. Dahinter klassierte sich Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing), der nach der Rückkehr auf das Podest zuletzt in Hockenheim erneut in einer aussichtsreichen Position liegt. Hinter den beiden Top-Speed-Piloten Florian Schnitzenbaumer (GER) und Thomas Jakoubek (AUT) legte Alexander Geier (AUT, Geier Racing) ein gutes Debüt im GP2-Auto hin.

Bei den SUPER LIGHTS konnte sich erneut nur ein Pilot schadlos halten: Henry Clausnitzer (GER, WF Racing) sicherte sich die Poleposition im V6-World-Series-Auto, während sowohl Sebastiano Sibani (ITA, Colacino) und Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) in ihren Formel-3000-Autos frühzeitig die Box ansteuern mussten.

Das erste von zwei Rennen startet heute Samstag um 15:50 Uhr Ortszeit und geht über eine Distanz von 20 Minuten (F1 Class 15 Minuten). Tickets sind noch an der Tageskasse erhältlich. Die Rennen können auch über das Livetiming verfolgt werden.

Fotos: Erwin Strassnigg/BOSS GP

Report: Rennen 2 Hockenheim

Beim Hockenheim Historic wurde den Zuschauern auch am Sonntag viel geboten. Doppelsiege für Gerstl, Pizzonia, Colombo und Clausnitzer.

Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) hatte sichtlich Spaß, als er sich eine Zeit lang mit dem World Series V8 gegenüber dem Formel 1 von Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) behaupten konnte. Mehrere Runden lang tauschten die beiden die Führung im Rennen, bis Gerstl schließlich das Tempo anzog und die schwarz-weiß-karierte Flagge für die BOSS GP F1 Class als Erstes sah. Das Rennen für die Königsklasse endet bereits nach 15 Minuten, um die Laufzeit der wertvollen Fahrzeuge zu schonen. Für Pizzonia ging es noch zehn Minuten weiter, die er mit weiteren Rundenzeiten knapp an der 1:30er-Schallmauer füllte. Pizzonia, gestern mit ausgefallener Traktionskontrolle zum Klassensieg gefahren, sicherte sich auch heute die volle Punktezahl in der OPEN-Klasse. Mit ihm auf das Klassenpodest kletterte Teamkollege Paul O’Connell (IRE) in einem ebenfalls modifizierten Dallara-World-Series-Wagen.

Duell in der SUPER-LIGHTS-Kategorie: Jody Stadelmann (li.) und Henry Clausnitzer (re.)

Abermals trafen Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) in der FORMULA-Klasse auf der Strecke aufeinander. Das „ewige Duell“ fand zumindest in der Anfangsphase eine Fortsetzung, bis Colombo nach einer Safety-Car-Unterbrechung mit starken Rundenzeiten seinen Konkurrenten abschütteln konnte. Colombo konnte sich mit dem dritten Sieg in vier Saisonrennen bereits einen Polster auf seine schärfsten Konkurrenten aufbauen. Hinter Ghiotto hatte Alexander Seibold (GER, Seibold Auto + Sport) bis kurz vor Schluss den dritten Platz inne. Marc Faggionato (ITA, MM International) blieb am Vorstart stehen und hetzte dem Feld anschließend hinterher. Kurz vor Rennende schloss er auf Seibold auf und probierte mehrmals, den Deutschen zu überholen. Seibold behauptete sich lange, musste dann aber vor der Mercedes-Tribüne nachgeben. Mit Rang 4 holte sich Seibold aber seine bislang beste BOSS GP-Platzierung. Als bester Deutscher blieb er auch vor Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing), der mit gebrauchten Reifen angetreten war und deshalb am Schluss keinen Angriff mehr nach vorne starten konnte. Eine Kollision zwischen Florian Schnitzenbaumer (GER, Top Speed) und „Checco“ Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) beendete deren Rennen. Auch Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) drehte sich in aussichtsreicher Position ausgangs der Bernie-Ecclestone-Kurve von der Strecke.

In der SUPER LIGHTS-Klasse war diesmal Durchkommen das Gebot der Stunde. Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) machte sich nach einem Getriebeschaden bereits Samstagabend auf den Weg nach Hause in die Werkstatt, dafür konnte Jody Stadelmann (SUI) im Formel Nippon nach einem Lenkdefekt gestern am heutigen Rennen teilnehmen. Den Sieg allerdings sicherte sich Henry Clausnitzer (GER, WF Racing), der mit dem vierten Sieg im vierten Rennen zum Seriensieger avanciert.

v.li. Stadelmann, Ghiotto, O’Connell, Ehninger, Pizzonia, Colombo, Clausnitzer, Gerstl und Faggionato

Fünf Wochen sind es nun bis zur dritten Saisonveranstaltung. Erstmals tritt BOSS GP von 9. bis 11. Juni im Programm der Red Bull Ring Classics auf.

Fotos: Angelo Poletto