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„Im Motorsport hört man nie auf zu träumen”

Der Österreicher Andreas Hasler (49) ist der SUPER LIGHTS-Champion der Saison 2022. Im Interview gibt er Einblicke in seinen Werdegang und wie er sich den Weg vom Bergrennsport zu den Formelboliden der BOSS GP Racing Series ebnete.

Wie bist du zum Motorsport gekommen?
ANDREAS HASLER: „Leider viel zu spät, erst mit 23 auf einer Kartstrecke im Urlaub und so ist das dann weitergegangen. Ich war zunächst Vize-Staatsmeister im Kartsport, steirischer Meister und bin auch in der Europameisterschaft gefahren. Nach zehn Jahren sind wir dann in den Autocross-Sport gewechselt. Für uns hat das gut gepasst, weil für den Formelsport zunächst noch zu wenig Geld vorhanden war. Dort sind wir mit einem Allradbuggy angetreten, das war richtig cool. Ich war dann zehn Jahre lang dort unterwegs, schon im zweiten Jahr bin ich Staatsmeister geworden. Ich habe alles erlebt, was man erleben kann. Doch dann war es Zeit für eine neue Herausforderung. Durch Kollegen sind wir zu einem Radical mit einem Hayabusa-Motor gekommen und sind dann das erste Mal am Rechberg ein Bergrennen gefahren. Ich bin dann aber relativ schnell wieder auf die Rundstrecke gegangen, das ist doch eher meins.“

Wann ist der Funke zur BOSS GP übergesprungen?
HASLER: „Mit der Sports Car Challenge waren wir immer in Brünn und sind im Rahmen der BOSS GP gefahren ist. Von der BOSS GP Racing Series habe ich immer geträumt. Es war immer etwas Besonderes, in die Garagen hineinzuschauen und die Motoren zu hören. Ich hätte mir nie träumen lassen, selbst einmal so ein Fahrzeug zu lenken. Es ist ein Erfolg, dass wir hier überhaupt dabei sein können.“

Was gefällt dir an der Rundstrecke besser?
HASLER: „Man kommt einfach mehr zu fahren. Auch für meine Mechaniker war es besser, weil sie mich bei der Bergrallye nur beim Start gesehen haben, auf der Rundstrecke sind sie jedoch ein ganzes Rennen live dabei und können auf den Tribünen mitfiebern. Es ist auch nicht so gefährlich wie bei Bergrennen. Wobei am Berg hatte ich einen schlechten Start, weil wie ich das erste Mal am Rechberg unterwegs war, gab es einen tödlichen Unfall. Da war die Familie natürlich schockiert, die vor Ort war. Dann habe ich ehrlich gesagt auch ein wenig Druck von der Ehefrau bekommen … mir ist die Rundstrecke aber sowieso lieber, weil da kommt man mehr zu fahren, es ist auch lustiger, das Fahrerlager ist schöner, gute Duschen und alles … das macht mir mehr Spaß.“

Andi Hasler geht mit einem Tatuus-World-Series mit 6-Zylinder-Motor an den Start

Was war dein größter Erfolg im Motorsport? An welchen Moment erinnerst du dich am liebsten zurück?
HASLER: „Puhhh… da gibt es so viele, da möchte ich keinen hervorheben. Klar die Staatsmeisterschaft im Autocross und die Siege vor heimischen Publikum waren schon besonders. Geschichten gibt es so viele, da könnte ich schon Bücher schreiben. Der Tiefpunkt war ein Buggy-Brand in Ungarn, da ist es um den Europameister-Titel gegangen. Mir ist nichts passiert, aber das Auto war fast ein Totalschaden und ich wurde nur noch Dritter, der Titel war dahin. Der Höhepunkt ist natürlich, dass ich in der BOSS GP angekommen bin.“

Du hast ein eigenes Team, das dich betreut. Wie ist es dazu gekommen?
HASLER: „Das war schon immer so, ich habe immer schon Leute gehabt, die mir geholfen haben. Es hat sich über die Jahre zwar ein wenig verändert, mit der Zeit wurde es auch immer professioneller. Sonst ginge es nicht, ich bin da irrsinnig dankbar, weil bei mir macht das hier jeder freiwillig, da muss daheim auch die Familie mitspielen. Es war früher leichter, aber man merkt, die Zeit wird überall knapper im Berufsleben, aber die Eingefleischten gibt es immer noch, die helfen immer. Wir sind zwar ein kleines Team, es macht aber richtig Spaß, ich muss mich an dieser Stelle bei meinem ganzen Team bedanken und auch bei meinen Sponsoren. Wenn man was angeht, kann man auch als ‚Kleiner‘ was erreichen. Ich bin aber immer hartnäckig und zielstrebig geblieben. So ist das gewachsen in den letzten 26 Jahren.“

Vier Saisonsiege reichten für Hasler zum Meistertitel in der Klasse der SUPER LIGHTS 2022

Wie bist du zu deinem Fahrzeug gekommen?
HASLER: „Übers Internet und über Kollegen. Ingo Gerstl, hat mir viel geholfen, viele Tipps gegeben und sich das Auto in Italien angesehen. Weil als Laie kennt man sich in dem Sektor dann doch nicht so gut aus. Ich finde das klasse in der BOSS GP, denn hier wird einem weitergeholfen, wenn es ein Problem gibt, man ist in einem professionellem Umfeld und dennoch ist es familiär, hier ist es cool. Bei einem Problem helfen einem auch die anderen Teams, hier gibt es einen großen Zusammenhalt. Das ist schon besonders und schätze ich sehr.“

Dir ist also ein professionelles Umfeld im Rennsport sehr wichtig?
HASLER: „Auf alle Fälle, in der BOSS GP gibt es das und so eine Serie mit Formel-1-Autos ist schon etwas ganz Besonderes. Das man hier selbst am Start ist mit den Toro Rossos oder dem Benetton, da verneigt sich jeder. Jeder ist voll begeistert. Bei der BOSS GP finde ich auch super, dass hier sofort die Website aktualisiert wird, jeder Fahrer wird vorgestellt. Das kann ich dann auch verlinken und es den Sponsoren zeigen. Für alle, die Sponsoren suchen und haben, ist das super.“

Wie sehen für die Zukunftspläne aus?
HASLER: „Ziel ist es, weiterzukommen. Jetzt einmal zwei bis drei Jahre mit dem aktuellen Fahrzeug und dann eventuell einen GP2 in der FORMULA Class oder einen World-Series-Boliden mit V8-Motor. Wenn ich die Toro Rossos sehe, ist es aber natürlich schon einmal das Ziel, dass ich da drinnen sitzen und ein paar Runden drehen kann. Man hört nie auf zu träumen, wenn man im Motorsport ist. Auf jeden Fall hoffe ich, dass wir noch einige Jahre in der BOSS GP mit dabei sein können.“

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Formel 1 „just for fun“

Ulf Ehninger aus Tübingen in Deutschland holte sich 2021 überraschend den Titel in der BOSS GP OPEN Class. Wir haben mit dem Titelverteidiger vor dem Saisonstart in Hockenheim (6.–8. Mai 2022) über die Besonderheit, einen Formel-1-Wagen einzusetzen, gesprochen.

Blicken wir zurück auf 2021: Was sind die stärksten Erinnerungen an dein Meisterstück?

ULF EHNINGER: „Wahrscheinlich, dass wir es überhaupt geschafft haben! Bis Monza war uns das gar nicht bewusst, erst als Thomas Hummer von Pirelli bei der Siegerehrung zu mir gesagt hat, dass wir eine Chance haben, haben wir darüber nachgedacht. Zuvor wollten wir das völlig entspannt angehen – just for fun. Ich habe gelernt, wenn ich Druck rausnehme, klappt es besser. Ingo Gerstl hat mir geholfen, das Setup des Autos zu verstehen. Ich habe mich im Auto lange nicht wohlgefühlt, jetzt spüre ich das Auto und dessen Grenzbereich wesentlich besser.“

Was verbindet dich mit dem Benetton B197?

EHNINGER: „Das Auto ist toll, ich stehe oft schmachtend davor. Eigentlich ist der Wagen viel zu schade zum Fahren. Es ist wahrscheinlich auch das Formel-1-Auto mit den meisten Kilometern weltweit!“

Was muss man können, um so ein Auto zu bewegen?

EHNINGER: „James Hunt sagte einmal, ‚big balls‘. Bevor ich in so ein Auto einsteige, habe ich ganz schön Kopfkino. Wenn man drinsitzt, ist es allerdings weg. Aber es bleibt eine Riesen-Herausforderung, damit zu fahren. Nach dem ersten Freien Training bin ich komplett durch den Wind – und mit vielen Eindrücken konfrontiert – das kostet brutal viel Überwindung. Gerstl drückt ab, ich muss mich herantasten. Dabei hat mir auch Ingenieur Dario Pergolini mit seinen Analysetools viel geholfen. Ich kann das Gefühl, einen solchen Rennwagen zu fahren, gar nicht beschreiben. An die Beschleunigung gewöhnt man sich am schnellsten, an die Kurvengeschwindigkeiten werde ich mich aber nie gewöhnen können.“

Wie kam es überhaupt dazu? Ein Formel-1-Auto kauft man ja nicht im Supermarkt …

„Ich bin längere Zeit Langstreckenrennen gefahren. Der Traum war aber immer, einen Formel-1-Rennwagen zu fahren, was ich mir zu meinem 50. Geburtstag erfüllen wollte. Dass ich heute selber eines besitze und einsetze und schon fast 3.000 Kilometer damit gefahren bin – damit geht ein Traum in Erfüllung. Im Rahmen des Jim Clark Revivals am Hockenheimring 2018 habe ich einen Sportwagen eingesetzt. Uns ist die Antriebswelle gebrochen. Nach der Reparatur liefen wir spät abends durchs Fahrerlager. Als wir an der Box von Phil Stratford vorbeikamen, stand auf einem Aufkleber ‚Sale‘ drauf. Eher spaßeshalber haben wir dann die Nummer angerufen und landeten bei Kevin Mansell und Phil Stratford, die uns schon am nächsten Tag über das Auto informiert haben. Es ist dann noch einige Zeit vergangen, da das Auto in den USA stand, bis wir loslegen konnten. Unser Ziel ist aber immer gewesen, das Auto selber einzusetzen und nicht von einem anderen Team betreuen zu lassen.“

Das klingt gut, aber nicht einfach.

EHNINGER: „Ich schraube viel selbst und fahre auch selber mit dem Lkw. Sehr ermüdend kann die Suche nach Teilen sein, da kann es schon einmal drei Monate dauern, bis man etwas findet. Im Winter wird alles geprüft – jeder Dichtring, das komplette Chassis auf mögliche Risse usw., die Ersatzteile muss man nachbauen lassen. Gerade arbeiten wir an einer Lösung, die kurzen Laufzeiten des Getriebes zu erhöhen. Nach dem Rennen am Red Bull Ring (3.–5. Juni 2022, Anm.) kommt der Motor dann zur Revision.“

Warum kannst du trotzdem nicht genug davon bekommen?

EHNINGER: „Ich finde es schön, ein Rennwochenende gemeinsam mit anderen zu verbringen. Ich bin supergut in die BOSS GP aufgenommen worden. Es hieß immer, da fahren nur die reichen ‚Schnösel‘ – aber so war es nicht. Wir genießen es also, so ein Wochenende als Gemeinschaft zu verbringen anstatt irgendwo anonym an Track Days teilzunehmen. Letztes Jahr haben uns die Italiener zum Essen eingeladen, und obwohl wir kein Italienisch konnten und sie kein Deutsch, haben wir uns köstlich einen Abend lang unterhalten.“

Dein Team ESBA Racing kommt ja ursprünglich vom Langstrecken-Rennsport, wie seid ihr aufgestellt?

EHNINGER: „ESBA gab’s wie du richtig sagst schon vor dem Benetton, ungefähr seit 2016. Dafür hatten wir uns auch schon einen Lkw zugelegt, in dem wir auch heute noch an den Rennstrecken übernachten. Seit Anfang an mit dabei ist Jochen, mit dem ich schon über 30 Jahre befreundet bin. Wenn ich fahre, ist er mit. Wenn er fährt, bin ich dabei. Jens habe ich über einen Freund kennengelernt. Der hat sich bei uns zu einem wertvollen Teammitglied entwickelt und ist jetzt auch bei Glickenhaus engagiert. Seine ganze Leidenschaft gilt dem Benetton, ohne ihn, würde das gar nicht laufen. Dazu kommt Dario, der die Professionalität ins Team gebracht hat.“

Kannst du uns deine bisherige Rennkarriere kurz zusammenfassen?

EHNINGER: „Karriere ist vielleicht ein wenig übertrieben (lacht). Vor mittlerweile über 20 Jahren wollte ich unbedingt auf der Nordschleife fahren. Zusammen mit Freunden haben wir einen BMW E36 M3 aufgebaut – ohne viel Zeit und Geld. Später bin ich dann auch mit einem Audi und einem Porsche gefahren – sogar zweimal die 24 Stunden am Nürburgring. Die Nordschleife ist als Strecke sicherlich das Größte, was es gibt.

An der BOSS GP Racing Series gefällt mir , wie die Leute ticken, dass man zusammen Spaß haben kann und die Politik im Hintergrund steht. Mit Pirelli hat man einen starken Partner und ist sicherlich auf einem guten Weg. Ich würde mir wünschen, dass für den Nachwuchs noch mehr getan wird.“

Was sind die Pläne für die neue Saison?

EHNINGER: „Neben einigen Rennen in der BOSS GP werde ich auch versuchen, ein anderes historisches Rennauto einige Male einsetzen zu können, nämlich einen V8-Star-Boliden (deutsche Silhouetten-Formel aus den frühen 2000er-Jahren, Anm.) – das Orginial-Hasseröder-Auto von Harald Grohs.“

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Zukunftsweisend: BOSS GP mit der DTM in Spielberg

Alles Wissenswerte zum großen Saisonfinale der BOSS GP im Rahmen des Deutschen Tourenwagen Masters am Red Bull Ring.

Was bedeutet ein Start der BOSS GP im Rahmen der DTM?
Zum zweiten Mal in ihrer Geschichte fährt die BOSS GP im Programm der größten Tourenwagenserie der Welt. Fahrer und Mitinitiator des gemeinsamen Events von BOSS GP und DTM in Spielberg ist Ingo Gerstl. Er sieht das Rennen als große Chance für die gesamte Serie: „Dieses Rennen hat den höchsten Stellenwert für uns. Das DTM-Paket ist attraktiv und viele Fans werden zum ersten Mal auf die BOSS GP aufmerksam. Mit einer so professionellen Rennserie zusammenzuarbeiten, ist unheimlich bereichernd.“ Eine mögliche Wiederholung oder gar Erweiterung der Zusammenarbeit mit der DTM ist für die Zukunft nicht ausgeschlossen.

Wer fährt in Spielberg?
Die Stars sind sicher jene Boliden, die den meisten Lärm machen. Was sie alle in der OPEN eint: 10 Zylinder! Ingo Gerstl kommt im ersten Toro Rosso aus dem Jahr 2006. Phil Stratford fährt im 1997er-Benetton von Jean Alesi. Dessen damaliger Teamkollege ist heute DTM-Chef: Gerhard Berger. Ein seltenes Stück Motorsportgeschichte ist auch der Forti von Hans Laub aus den späten 1990ern.

Gleich sechs Starter in der FORMULA kommen aus Italien. U.a. starten mit Sergio und Marco Ghiotto (Monza-Gewinner) die Onkel von Formel-2-Fahrer Luca zum ersten Mal gemeinsam in der BOSS GP. Landsmann Salvatore De Plano geht zum ersten Mal bei Top Speed an den Start. Da alle Autos bei MM International besetzt sind, bekam De Plano die Möglichkeit, bei Top Speed für ein Rennen unterzukommen. Aus österreichischer Sicht sind die Augen auf Thomas Jakoubek gerichtet. Jakoubek fuhr unter anderem Langstreckenrennen mit dem Neo-Rallyestaatsmeister Niki Mayr-Melnhof. Dass Jakoubek ebenfalls schnell Autofahren kann, zeigte er heuer schon mehrfach in der BOSS GP. Ein Debütant greift ebenfalls ins Geschehen ein: Der Schweizer GT4- und Lamborghini Super Trofeo-Fahrer Alain Valente gibt sein BOSS GP-Debüt bei Speed Center.

Die Nennliste ist nun online: http://bossgp.com/de/nennliste-alle-starter-fuer-spielberg/

For the second time this season the BOSS GP heroes will climb up the Austrian mountains

Zum zweiten Mal in diesem Jahr bezwingen die BOSS GP-Piloten die steilen Hügel der österreichischen Alpenrennbahn

 

Wie steht’s in der Meisterschaft?
Ingo Gerstl (AUT, Top Speed, Toro Rosso STR1) hat sich bereits beim vorletzten Rennwochenende in Brünn zum Meister der großen Klasse gemacht. Der zehnte Saisonsieg bedeutete auch den vierten BOSS-GP-Titel in der OPEN-Klasse, seinen dritten in Serie.

Während also in der OPEN bereits eine Entscheidung gefallen ist, geht es in der FORMULA-Wertung noch ums Eingemachte: Florian Schnitzenbaumer (DEU, Top Speed, Dallara-GP2) liegt seit dem ersten Rennen des Jahres in Führung. Zwei Ausfälle in Monza bzw. Assen haben seinen schärfsten Konkurrenten Andreas Fiedler (DEU, Fiedler Racing, Dallara-GP2) wieder näher herangebracht: Fiedler liegt vor dem Finale in Spielberg 38 Punkte hinter Schnitzenbaumer; 25 Punkte gibt es für einen Laufsieg.

Für Florian Schnitzenbaumer wäre es der erste Titel in der BOSS GP, und damit auch der größte Erfolg seiner bisherigen Motorsportlaufbahn. Der aus dem Berg- und Sportwagenrennsport umgestiegene Fiedler kämpft bereits in seiner allerersten BOSS GP-Saison um die Meisterschaft, ein möglicher Vizetitel ist ihm kaum mehr zu nehmen. Würdige Champions wären auf jeden Fall beide.

Noch enger geht es auf den weiteren Positionen zu, Platz 3 ist vakant: Armando Mangini (ITA, MM International, GP2-Dallara) kämpft mit Christian Eicke (SUI, Speed Center, GP2-Dallara) und Walter Steding (DEU, Inter Europol, GP2-Dallara), die sich vor allem mit Konstanz auf die vorderen Ränge der Wertung geschoben haben.

Vor den Finalrennen in Spielberg haben bereits 31 Fahrer in der BOSS GP-Saison 2018 Punkte gesammelt.

Wann fährt die BOSS GP in Spielberg?
Die BOSS GP eröffnet das Event-Programm am Freitag, dem 21. September mit dem 1. Freien Training um 11:25 Uhr, das 2. Freie Training steht um 15:30 Uhr Ortszeit am Plan.

Tags darauf, dem 22. September folgt um 9:45 Uhr das Qualifying. Das Zeittraining ist in zwei Einheiten aufgeteilt: Q1 geht über 8 Minuten und ist den 5 schnellsten Fahrern aus den zusammengezählten Freien Trainings vorbehalten. Nach einer Pause von 2 Minuten dürfen alle anderen Fahrer auf die Strecken, ihnen stehen 20 Minuten zur Verfügung. Das Endklassement dieses Zeittrainings ist die Startaufstellung für beide BOSS GP-Rennen.

Die zwei Rennen gehen jeweils über die Distanz von 20 Minuten und werden fliegend gestartet. Das erste Rennen geht am Samstag um 16:00 Uhr über die Bühne, das zweite Rennen direkt im Anschluss (15:10 Uhr) an das DTM-Rennen am Sonntagnachmittag.

Florian Schnitzenbaumer is protecting is championship lead

Florian Schnitzenbaumer (vorne) behauptet die Klassenführung seit dem ersten Saisonrennen

 

Gibt es noch Tickets?
Ja, auf allen Tribünen (Haupt, Süd-West und West) sind noch Plätze zu haben – buchen kann man diese vorab entweder über das Ticketportal der DTM, oeticket.com oder über GPTicketshop. Wochenendtickets gibt es bereits ab 30 Euro. Ermäßigungen von bis zu 50 Prozent gibt es für Jugendliche und Rollstuhl-Begleitpersonen. Für Kinder bis 7 Jahren und Rollstuhlfahrer ist der Eintritt kostenlos.

Am Freitag besteht freie Platzwahl auf allen geöffneten Tribünen und freier Zutritt zum Fahrerlager für Inhaber einer gültigen Eintrittskarte (bei Gold-Tickets dabei, ansonsten vor Ort zu erwerben). Am Samstag und Sonntag gelten die gebuchten Plätze.

Wie nah kommen Fans ran?
Die DTM hat sich für ihre vorletzte Station in Spielberg etwas Besonderes ausgedacht, und zwar den Public Grid Walk. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag haben Fans mit Fahrerlager-Ticket Zugang zur Startaufstellung der DTM, die zu diesem Zweck von 15 auf 40 Minuten ausgedehnt wird. Die Zugangsberechtigungen zur Startaufstellung werden im Fahrerlager ausgegeben – so lange der Vorrat reicht.

Wie in den Jahren zuvor gibt es auch wieder den Pit Walk, also die Besichtigungstour durch die Boxenstraße. Dabei kann man sowohl den DTM-Teams als auch den BOSS GP-Teams bei der Arbeit an ihren Rennwagen zusehen. Samstag von 16:35 bis 17:25 Uhr, Sonntag von 9:20 bis 10:15 Uhr.

Die BOSS GP-Autos parken zum überwiegenden Teil in den Boxen 24 bis 32. Für Autogramme und Fragen stehen die BOSS GP-Fahrer und -Teams wie immer gerne zur Verfügung – freundlich fragen reicht zumeist.

Gibt es einen Livestream?
Zum ersten Mal in der Geschichte der BOSS GP wird es einen offiziellen Livestream geben. Zuschauen kann man entweder über die Webseite www.bossgp.com, auf der Facebook-Seite (@bossgpofficial) oder über den YouTube-Kanal der Rennserie.

Übertragungszeiten:

Samstag, 22. September 2018
09:40–10:20: Qualifying
15:40–16:35: Rennen 1 (Rennstart: 16:00 Uhr)

Sonntag, 23. September 2018
14:50–15:45: Rennen 2 (Rennstart: 15:10 Uhr)

*Ortszeit

 

Bilder: Michael Jurtin/BOSS GP

Report: Rennen 2 Brünn

Start for race 2 in Brno

Ingo Gerstl fixierte im drittletzten Rennen der Saison seinen vierten BOSS GP-Titel, der Fahrer des Rennens war auch in Lauf 2 Marc Faggionato.

Der Höhepunkt der Masaryk Racing Days in Brünn war am Sonntag zur Mittagszeit angesetzt. Pünktlich heulten die Motoren dann auch auf, und Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) und Phil Stratford (USA, Penn Elcom Racing) rasten beim fliegenden Start aus der ersten Reihe los. Das ganze Rennen über blieben Gerstl, Stratford und Wolfgang Jaksch (DEU, F Xtreme Racing) in Sichtweite. In Gefahr war der zehnte Saisonsieg Gerstl aber nie. Der Toro-Rosso-Pilot fixierte damit auch die dritte Meisterschaft in drei Jahren, insgesamt gewann Gerstl damit heute zum fünften Mal einen BOSS GP-Titel nach 2008, 2011 (FORMULA), 2016 und 2017.

Ein Wörtchen um das Gesamtpodest hätte vielleicht auch der Mann des Rennens mitreden können: Marc Faggionato (MCO, ZIG-ZAG Motorsport Service) hatte wie schon gestern die schwierige Aufgabe, von ganz hinten loszufahren. Ein Kupplungsproblem verhinderte den Start im Zeittraining, damit wurde er in der Startaufstellung ganz hinten angereiht. Von dort aus setzte er sich in der ersten Runde schon auf Rang 8, zu Mitte des Rennens dann auf Gesamtrang 4. Mit Rundenzeiten schneller als Stratford und Jaksch holte er zwar wie gestern auch Zehntel um Zehntel auf, ein Einholen war zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr möglich. Dennoch schaffte es Faggionato, beim zweiten Start des Jahres zum zweiten Mal zu gewinnen.

OPEN podium f.l. Stratford, Gerstl and Jaksch

OPEN-Podium v.l.: Stratford, Gerstl and Jaksch

FORMULA podium f.l. Göllner, Faggionato and Schnitzenbaumer

FORMULA-Podium v.l.: Göllner, Faggionato and Schnitzenbaumer

 

Hocherfreut am Podest war auch Peter Göllner (SUI, Speed Center). Göllner stand nach dem Assen-Doppel zum dritten Mal in diesem Jahr verdient am Podium. Tabellenführer Florian Schnitzenbaumer (DEU, Top Speed) durfte ebenfalls noch mit zur Siegerehrung, und baute damit die Führung auf Andreas Fiedler (DEU, Fiedler Racing) weiter aus, der Vierter in der FORMULA wurde. Fiedler liegt vor dem Finale in Spielberg (21.–23. September 2018) 38 Punkte hinter Schnitzenbaumer; 25 Punkte gibt es für einen Sieg in der BOSS GP.

Nicolas Matile (MCO, ZIG-ZAG Motorsport Service) fuhr im einzigen Auto-GP-Boliden ungefährdet auf Klassenrang 5. Wie schon in Rennen 1 lieferten sich Walter Steding (DEU, Inter Europol), Thomas Jakoubek (AUT, Top Speed) und Christian Eicke (SUI, Speed Center) einen beinharten Kampf im Mittelfeld. Steding konnte sich in der allerletzten Kurve gegen Jakoubek behaupten und wurde damit Sechster in der FORMULA.

Einen Doppelausfall musste H&A Racing beklagen: Veronika Cicha (CZE) konnte ihr Heimrennen ebenso wenig beenden wie Bernd Herndlhofer (AUT), der zeitweise auf Podestkurs lag.

Auf einen Start verzichtete MM International mit den Fahrern Salvatore De Plano und Armando Mangini (beide ITA). Einer ihrer Mechaniker verletzte sich am Vortag schwer. Im Namen der BOSS GP-Organisationen und allen Teams und Fahrern wünschen wir ihm und seinen Angehörigen das Allerbeste für seine Genesung.

Get well soon!

 

Fotos: Michael Jurtin/BOSS GP