Schlagwort: BOSS GP

Report: Red Bull Ring Spielberg Rennen 1

Nach der „Pole“ auch der Sieg: Gerstl gewinnt F1, Schlegelmilch OPEN, Chovanec-Lopez FORMULA und Hasler SUPER LIGHTS.

Bei bestem Wetter und zur besten Startzeit um kurz nach 14 Uhr ging das erste Rennen der BOSS GP Racing Series über die Bühne. Zum ersten Mal wurde in zwei Startgruppen gestartet, zunächst die Formel-1-Klasse und mit einem Abstand von ca. 20 Sekunden dahinter die Klassen OPEN, FORMULA und SUPER LIGHTS.

BOSS GP F1 Class

Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) setzte seine Siegesserie von Hockenheim fort. Der Salzburger mit seinem Toro Rosso STR1 gewann das erste BOSS GP-Rennen im Rahmen der Rundstreckentrophy. Sein Top-Speed-Teamkollege Thomas Jackermeier (GER) fuhr ein tadelloses Premierenrennen im Formel-1-Toro-Rosso und beendete den ersten Lauf hinter Gerstl auf Rang 2. Längere Zeit konnte er seinem weitaus erfahreneren Teamkollegen folgen. Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) fuhr ein ebenso fehlerfreies Rennen und holte sich damit verdient einen Pokal für Rang 3.

Die erfolgreichsten Piloten des ersten BOSS GP-Rennens in Spielberg 2022

BOSS GP OPEN Class

Nach einer Safety-Car-Phase heizte Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) gegen Rennende auch noch einmal den Formel-1-Fahrzeugen vor ihm ordentlich ein. Schlegelmlich gewann die OPEN-Klasse in seinem modifizierten World-Series-Boliden vor dem IndyCar (IRL-IR8) von Anton Werner (GER, Ryschka Motorsport).

Hartes, aber faires Racing bei den Positionskämpfen im Mittelfeld

BOSS GP FORMULA Class

Zdenek Chovanec-Lopez (PRT, MM International) war wie nach dem starken Qualifying erwartet nicht zu schlagen. Chovanec-Lopez holte sich mit seinem zweiten Saisonsieg die alleinige Tabellenführung in der FORMULA-Klasse zurück. Dahinter lieferten sich die beiden Italiener Simone Colombo (MM International) und Marco Ghiotto (Scuderia Palladio) ein wie erwartet heißes Duell. Während Ghiotto mit überhitzten Bremsen kämpfte, schoss auch Colombo das ein oder andere Mal übers Ziel hinaus. Letztlich setzte sich Colombo gegen Ghiotto durch. Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) wurde mit seiner besten Saisonleistung Vierter. Giancarlo Pedetti (ITA, Nannini Racing) landete auf Rang 5, knapp vor der im Rennen gut aufgelegten Bianca Steiner (Steiner Motorsport) als beste Österreicherin in dieser Klasse. Die Klasse der BOSS GP SUPER LIGHTS beendete der steirische Lokalmatador Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) am ersten Platz.

Das vierte Saisonrennen startet morgen Sonntag um 14 Uhr Ortszeit.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP, Henry Gasselich/VOLLGAS!

Report: Red Bull Ring Spielberg Qualifying

Poleposition für Ingo Gerstl beim Heimrennen in Österreich.

Mit einer Zeit von 1:12.076 min setzte Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) mit seinem Toro Rosso STR1 die Bestzeit im Zeittraining am Samstagvormittag. Vor gut besuchten Rängen quetschte der Salzburger aus seinem Formel 1 und den Pirelli P-Zero-Reifen eine schnelle Runde nach der anderen heraus und verbesserte sich bis zum Abwinken mehrfach. Zweitschnellster Formel-1-Pilot war Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) bei seinem allerersten Einsatz im Siegerwagen von Sebastian Vettel (Monza 2008), dem Toro Rosso STR3. Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) konnte seinen Benetton B197 nach einem Defekt des Frontflügels gestern in den Trainings heute problemlos auf Klassenrang 3 qualifizieren.

Schnellster OPEN-Pilot war wie zu erwarten Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering). Im modifizierten Dallara World-Series-Boliden fuhr er mit 1:15.644 min die klar schnellste Runde. Ein Eyecatcher ist auch Anton Werners (Ryschka Motorsport) IndyCar. Der Deutsche qualifizierte sich inmitten des FORMULA-Feldes.

Kein Blöße gab sich Zdenek Chovanec-Lopez (CZE, MM International) im FORMULA-Qualifying. Der Ex-Formel-3-Pilot dominierte die Klasse vor dem amtierenden Meister Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), Luca Martucci (ITA, MM International) und Simone Colombo (ITA, MM International). Die drei Italiener trennten nur drei Zehntelsekunden, hier sind enge Positionskämpfe in den Rennen zu erwarten. Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) und Michael Aberer (AUT, AM Motorsport) folgen auf den Rängen 5 und 6. Technische Probleme bremsten Bernd Herndlhofer (AUT, H&A Racing) bei seinem BOSS GP-Comeback, von Klassenrang 11 startet er in die Rennen.

Der steirische Lokalmatador und BOSS GP-Rookie Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) konnte sich gegenüber dem Training deutlich steigern und geht als bestplatzierter SUPER LIGHTS-Pilot in die Rennen heute Samstag (14:25) und morgen Sonntag (14:00 Uhr Ortszeit).

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

„Single Seater sind meine Welt“

Wir haben mit dem Österreicher Michael Aberer (50) vor seinem Heimrennen am Red Bull Ring (3.–5. Juni 2022) gesprochen und gelernt, warum er zwar Niki Lauda verehrt, aber sein GP2-Dallara in einem Retro-Design von Jochen Rindt am Start steht.

Was treibt dich an, einen GP2-Boliden zu fahren?

MICHAEL ABERER: „Das Auto passt vom Maß her zu mir. Ich habe 90 Kilo, in der Formel 3 braucht man 70, 75 Kilo – das ist einfach ein schmäleres Auto. Da passt der GP2 schon einmal rein körperlich besser zu mir. Und Single Seater sind sowieso meine Welt!“

Hast du einen besonderen Helden?

ABERER: „Niki Lauda, den habe ich schon als Kind als Poster an der Wand gehabt. Aber auch Gerhard Berger, ihm bin ich menschlich wohl am Nächsten. Ich habe mich gleich wie er um alles gekümmert: Rennauto, Firma … Disco und natürlich Mädels (lacht).”

Dein Auto ist aber wie der Weltmeister-Lotus von Jochen Rindt lackiert, warum das?

ABERER: „Das habe ich mir gemeinsam mit Ingo Gerstl ausgedacht. Er meinte, das wäre ein bisschen Historie und hat mir Bilder von prägnanten Motorsport-Designs gezeigt. Rot-weiß-rot sind wiederum meine Farben – da habe ich mir gedacht, ‚okay, es wird Jochen Rindt‘. Dann war auch der 50. Todestag (2020, Anm.) und so fügt sich das zusammen. Auch wenn Jochen Rindt vor meiner Zeit gefahren ist, seine Geschichte interessiert mich als Österreicher natürlich.“

Zuletzt in Hockenheim gehörte Michael Aberer zur Spitzengruppe der FORMULA-Klasse

Wie sieht deine bisherige Motorsport-Vergangenheit aus?

ABERER: „Ganz klassisch früher Kartsport und Autoslalom. Im Autoslalom war ich sehr erfolgreich, vor 30 Jahren mit einem Golf GTi in Vorarlberg. Jetzt ist das ja anders, aber früher waren das richtige Rennautos, mit einem Käfig drinnen und die Autoslalom-Community war auch groß. Dazwischen habe ich eine kleine Pause eingelegt. Dann habe ich wieder hobbymäßig mit Kartsport begonnen und bin anschließend in die Formel 3 gewechselt. 2006 bin ich Meister der so genannten B-Serie geworden.“

Dann hast du ja noch einmal eine Pause eingelegt …

ABERER: „Ja, 2012 habe ich ganz aufgehört und habe meinen Sohn Lukas fahren lassen. Vor zwei Jahren habe ich aber wieder angefangen. Jetzt würde ich gerne noch ein bisschen mit dem Auto fahren und dann lasse ich Lukas den Vortritt.“

Aberer in seiner BOSS GP-Debütsaison 2020 mit einem World Series by Renault (hier zu sehen in Spa)

Vor zwei Jahren bist du das erste Mal in der BOSS GP Racing Series gefahren. Wie setzt sich dein Team heute zusammen?

ABERER: „Aktuell habe ich das Asche Racing Team mit Flo Leitinger als Chefmechaniker engagiert. Die sind gut und für mich macht das vor allem Sinn, dass sie sich um das Auto kümmern, dann bin ich viel freier. Sie schrauben und ich fahre, wie ein Formel-1-Fahrer (lacht).“

Was gefällt dir an der BOSS GP besonders?

ABERER: „Mir gefällt die Community. Hier kommen viele Fahrer aus unterschiedlichen Nationen zusammen, alle ungefähr im gleichen Alter. Auf der Strecken haben wir unseren Spaß, am Abend sitzen wir zusammen beim Grillen. High Performance, aber auch gemütlich. Wir werden ja keine Formel-1-Weltmeister mehr, haben also andere Ziele. Sportlich gesehen ist mein Ziel heuer aufs Podest zu kommen und dann schauen wir weiter.“

Fotos: Angelo Poletto & Michael Kavena/BOSS GP

Formel 1 „just for fun“

Ulf Ehninger aus Tübingen in Deutschland holte sich 2021 überraschend den Titel in der BOSS GP OPEN Class. Wir haben mit dem Titelverteidiger vor dem Saisonstart in Hockenheim (6.–8. Mai 2022) über die Besonderheit, einen Formel-1-Wagen einzusetzen, gesprochen.

Blicken wir zurück auf 2021: Was sind die stärksten Erinnerungen an dein Meisterstück?

ULF EHNINGER: „Wahrscheinlich, dass wir es überhaupt geschafft haben! Bis Monza war uns das gar nicht bewusst, erst als Thomas Hummer von Pirelli bei der Siegerehrung zu mir gesagt hat, dass wir eine Chance haben, haben wir darüber nachgedacht. Zuvor wollten wir das völlig entspannt angehen – just for fun. Ich habe gelernt, wenn ich Druck rausnehme, klappt es besser. Ingo Gerstl hat mir geholfen, das Setup des Autos zu verstehen. Ich habe mich im Auto lange nicht wohlgefühlt, jetzt spüre ich das Auto und dessen Grenzbereich wesentlich besser.“

Was verbindet dich mit dem Benetton B197?

EHNINGER: „Das Auto ist toll, ich stehe oft schmachtend davor. Eigentlich ist der Wagen viel zu schade zum Fahren. Es ist wahrscheinlich auch das Formel-1-Auto mit den meisten Kilometern weltweit!“

Was muss man können, um so ein Auto zu bewegen?

EHNINGER: „James Hunt sagte einmal, ‚big balls‘. Bevor ich in so ein Auto einsteige, habe ich ganz schön Kopfkino. Wenn man drinsitzt, ist es allerdings weg. Aber es bleibt eine Riesen-Herausforderung, damit zu fahren. Nach dem ersten Freien Training bin ich komplett durch den Wind – und mit vielen Eindrücken konfrontiert – das kostet brutal viel Überwindung. Gerstl drückt ab, ich muss mich herantasten. Dabei hat mir auch Ingenieur Dario Pergolini mit seinen Analysetools viel geholfen. Ich kann das Gefühl, einen solchen Rennwagen zu fahren, gar nicht beschreiben. An die Beschleunigung gewöhnt man sich am schnellsten, an die Kurvengeschwindigkeiten werde ich mich aber nie gewöhnen können.“

Wie kam es überhaupt dazu? Ein Formel-1-Auto kauft man ja nicht im Supermarkt …

„Ich bin längere Zeit Langstreckenrennen gefahren. Der Traum war aber immer, einen Formel-1-Rennwagen zu fahren, was ich mir zu meinem 50. Geburtstag erfüllen wollte. Dass ich heute selber eines besitze und einsetze und schon fast 3.000 Kilometer damit gefahren bin – damit geht ein Traum in Erfüllung. Im Rahmen des Jim Clark Revivals am Hockenheimring 2018 habe ich einen Sportwagen eingesetzt. Uns ist die Antriebswelle gebrochen. Nach der Reparatur liefen wir spät abends durchs Fahrerlager. Als wir an der Box von Phil Stratford vorbeikamen, stand auf einem Aufkleber ‚Sale‘ drauf. Eher spaßeshalber haben wir dann die Nummer angerufen und landeten bei Kevin Mansell und Phil Stratford, die uns schon am nächsten Tag über das Auto informiert haben. Es ist dann noch einige Zeit vergangen, da das Auto in den USA stand, bis wir loslegen konnten. Unser Ziel ist aber immer gewesen, das Auto selber einzusetzen und nicht von einem anderen Team betreuen zu lassen.“

Das klingt gut, aber nicht einfach.

EHNINGER: „Ich schraube viel selbst und fahre auch selber mit dem Lkw. Sehr ermüdend kann die Suche nach Teilen sein, da kann es schon einmal drei Monate dauern, bis man etwas findet. Im Winter wird alles geprüft – jeder Dichtring, das komplette Chassis auf mögliche Risse usw., die Ersatzteile muss man nachbauen lassen. Gerade arbeiten wir an einer Lösung, die kurzen Laufzeiten des Getriebes zu erhöhen. Nach dem Rennen am Red Bull Ring (3.–5. Juni 2022, Anm.) kommt der Motor dann zur Revision.“

Warum kannst du trotzdem nicht genug davon bekommen?

EHNINGER: „Ich finde es schön, ein Rennwochenende gemeinsam mit anderen zu verbringen. Ich bin supergut in die BOSS GP aufgenommen worden. Es hieß immer, da fahren nur die reichen ‚Schnösel‘ – aber so war es nicht. Wir genießen es also, so ein Wochenende als Gemeinschaft zu verbringen anstatt irgendwo anonym an Track Days teilzunehmen. Letztes Jahr haben uns die Italiener zum Essen eingeladen, und obwohl wir kein Italienisch konnten und sie kein Deutsch, haben wir uns köstlich einen Abend lang unterhalten.“

Dein Team ESBA Racing kommt ja ursprünglich vom Langstrecken-Rennsport, wie seid ihr aufgestellt?

EHNINGER: „ESBA gab’s wie du richtig sagst schon vor dem Benetton, ungefähr seit 2016. Dafür hatten wir uns auch schon einen Lkw zugelegt, in dem wir auch heute noch an den Rennstrecken übernachten. Seit Anfang an mit dabei ist Jochen, mit dem ich schon über 30 Jahre befreundet bin. Wenn ich fahre, ist er mit. Wenn er fährt, bin ich dabei. Jens habe ich über einen Freund kennengelernt. Der hat sich bei uns zu einem wertvollen Teammitglied entwickelt und ist jetzt auch bei Glickenhaus engagiert. Seine ganze Leidenschaft gilt dem Benetton, ohne ihn, würde das gar nicht laufen. Dazu kommt Dario, der die Professionalität ins Team gebracht hat.“

Kannst du uns deine bisherige Rennkarriere kurz zusammenfassen?

EHNINGER: „Karriere ist vielleicht ein wenig übertrieben (lacht). Vor mittlerweile über 20 Jahren wollte ich unbedingt auf der Nordschleife fahren. Zusammen mit Freunden haben wir einen BMW E36 M3 aufgebaut – ohne viel Zeit und Geld. Später bin ich dann auch mit einem Audi und einem Porsche gefahren – sogar zweimal die 24 Stunden am Nürburgring. Die Nordschleife ist als Strecke sicherlich das Größte, was es gibt.

An der BOSS GP Racing Series gefällt mir , wie die Leute ticken, dass man zusammen Spaß haben kann und die Politik im Hintergrund steht. Mit Pirelli hat man einen starken Partner und ist sicherlich auf einem guten Weg. Ich würde mir wünschen, dass für den Nachwuchs noch mehr getan wird.“

Was sind die Pläne für die neue Saison?

EHNINGER: „Neben einigen Rennen in der BOSS GP werde ich auch versuchen, ein anderes historisches Rennauto einige Male einsetzen zu können, nämlich einen V8-Star-Boliden (deutsche Silhouetten-Formel aus den frühen 2000er-Jahren, Anm.) – das Orginial-Hasseröder-Auto von Harald Grohs.“

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Jetzt oder nie!

Nur noch bis Freitag (18. Februar 2022) können sich Teams und Fahrer zum Vorteilspreis für diese Saison einschreiben.

Das Nennformular (als PDF und als Word-Dokument abrufbar) finden Interessierte unter diesem Link. Im Vergleich zu Einzelnennungen ist die Einschreibung für die ganze Saison günstiger und die Planung für die Organisation deutlich einfacher.

Die BOSS GP Racing Series bietet Teilnehmern und Fans auch 2022 ein Spektakel für alle Sinne. Sieben Rennevents auf den besten und sichersten Rennstrecken Europas sind für die Big Open Single Seater geplant. Die schnellsten Monopostos der vergangenen 25 Jahre werden in dieser Serie zum Leben erweckt und zweckmäßig bewegt. Darunter Formel-1-Autos, IndyCars, Formel-2- bzw. GP2-Rennwagen und Autos der World Series by Renault. Zugelassen sind aber auch Monopostos wie der Rodin FZED oder Lotus T125, die speziell für den Einsatz bei Track Days und für Gentleman-Fahrer ausgelegt sind. Mit der noch jungen Klasse der SUPER LIGHTS bekommen auch Formel-3000-Wagen und Autos der World Series by Nissan mit den Sechszylinder-Motoren eine neue Heimat.

Nähere Informationen zur Registrierung und zum Reglement können bei BOSS GP General Manager Dario Pergolini angefordert werden: office@bossgp.com oder +41 78 670 15 00

BOSS GP Racing Series Termine 2022:

  • 6.–8. Mai | Jim Clark Revival Hockenheim (Deutschland)
  • 3.–5. Juni | Red Bull Ring Spielberg (Österreich)
  • 17.–19. Juni | French Historic Grand Prix Le Castellet (Frankreich)
  • TBA | Rennen wird noch bekanntgegeben
  • 9.–11. September | Masaryk Racing Days Brünn (Tschechien)
  • 14.–16. Oktober | Forza Fanatec Mugello (Italien)
  • 4.–6. November | Pirelli Grande Finale Misano (Italien)

Foto: Angelo Poletto

Jetzt für 2022 einschreiben!

Ab sofort können sich Teams und Fahrer für die BOSS GP Racing Series 2022 anmelden.

Die Einschreibung für die Saison 2022 ist ab sofort möglich und läuft noch bis zum 18. Februar 2022. Im Vergleich zu Einzelnennungen ist die Registrierung günstiger. Das Anmeldeformular (als PDF und als Word-Dokument abrufbar) finden Interessierte unter diesem Link.

Die BOSS GP Racing Series bietet Teilnehmern und Fans auch 2022 ein Spektakel für alle Sinne. Sieben Rennevents auf den besten und sichersten Rennstrecken Europas sind für die Big Open Single Seater geplant. Die schnellsten Monopostos der vergangenen 25 Jahre werden in dieser Serie zum Leben erweckt und zweckmäßig bewegt.

Nähere Informationen zur Registrierung und zum Reglement können bei BOSS GP General Manager Dario Pergolini angefordert werden: office@bossgp.com oder +41 78 670 15 00

BOSS GP Racing Series Termine 2022:

  • 6.–8. Mai | Jim Clark Revival Hockenheim (Deutschland)
  • 3.–5. Juni | Red Bull Ring Spielberg (Österreich)
  • 17.–19. Juni | French Historic Grand Prix Le Castellet (Frankreich)
  • TBA | Rennen wird noch bekanntgegeben
  • 9.–11. September | Masaryk Racing Days Brünn (Tschechien)
  • 14.–16. Oktober | Forza Fanatec Mugello (Italien)
  • 4.–6. November | Pirelli Grande Finale Misano (Italien)

Foto: Robert Lösch

Eine Klasse für sich: SUPER LIGHTS

Große Nachfrage: Formel 3000 und V6 World Series by Renault/Nissan bekommen auch 2022 eine eigene Wertung innerhalb der BOSS GP Racing Series.

Europas schnellste Rennserie erweitert ihr Angebot für Fahrer und Teams: Neben der OPEN- und FORMULA-Wertung bekommen Formel 3000 ab dem Baujahr 2002 und Fahrzeuge der World Series by Renault bzw. Nissan mit dem Sechszylinder-Motor eine Aufwertung in Form einer eigenen Klasse.

Wie in den beiden anderen Klassen OPEN und FORMULA wird es auch für die SUPER LIGHTS eine eigene Siegerehrung mit Pokalen nach jedem Rennen geben und am Ende des Jahres einen offiziellen BOSS GP-Meister. 2021 debütierten die SUPER LIGHTS bereits bei einigen BOSS GP-Rennen. Klassensiege feierten dabei die beiden Italiener Maurizio Copetti und Walter Colacino.

Für Fans ist die neue Klasse auch an den Startnummern zwischen 100 und 999 erkennbar.

Die Saisoneinschreibung (bis 18. Februar 2022) für die SUPER LIGHTS-Klasse kostet 1.450 Euro netto. Die Teilnahmegebühren pro Event werden ebenfalls zum Vorteilspreis von 1.500 Euro netto angeboten. Näheres dazu finden Teams unter diesem Link.

Interessierte Teams und Piloten können sich bei Fragen an BOSS GP General Manager Dario Pergolini wenden: office@bossgp.com oder +41 78 670 15 00

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Erster Blick auf 2022

Sieben Rennveranstaltungen für die BOSS GP Racing Series im Jahr 2022 geplant. Darunter die Rückkehr nach Frankreich.

Die 28. Saison der einzig wahren Big Open Single Seater-Serie startet Anfang Mai und endet erst im November 2022. Damit sollte eine weitgehend problemlose Saison auch unter den Umständen der COVID-Pandemie gewährleistet sein. Der vorläufige Rennkalender beinhaltet ausschließlich Rennstrecken auf Formel-1- und MotoGP-Niveau. Das garantiert den Teams eine moderne Infrastruktur am Rennplatz und den Fahrern hohe Sicherheitsstandards.

Die ersten zwei von 14 Rennen 2022 finden beim Jim Clark Revival am Hockenheimring (6. bis 8. Mai) statt. Es folgt am 4. und 5. Juni das Heimevent der in Österreich gemeldeten Rennserie am Red Bull Ring. Eines der Saisonhighlights ist die Rückkehr nach „Paul Ricard“ zum French Historic Grand Prix (17.–19. Juni) zwei Wochen später.

Start of race 2 at Paul Ricard 2017.
Rückblick: BOSS GP 2017 in Le Castellet

Ein weiteres Rennen ist für Juli eingetragen, eine Bestätigung steht aber noch aus. Dieses Rennen ist als Ersatz für das 2021 gestrichene Event am Nürburgring (aufgrund der Flutkatastrophe im nahegelegenen Ahrtal) vorgesehen.

Von 9. bis 11. September fährt die BOSS GP Racing Series erneut als Hauptact bei den Masaryk Racing Days in Brünn. Die Saison endet mit einem Italien-Doppel: zunächst wird am 14., 15. und 16. Oktober bei „Forza Fanatec“ in Mugello um die Wette gefahren, beim „Pirelli Grande Finale“ in Misano (4.–6. November) fällt dann die Entscheidung, wer die Meistertitel 2022 gewinnt.

Mehr Neuigkeiten zur Saison 2022 demnächst auf www.bossgp.com und auf unseren Social-Media-Kanälen Facebook und Instagram.

Fotos: Michael Jurtin/BOSS GP, Michael Kavena/BOSS GP

Report Rennen 2 Monza

Grande Finale in Monza. Die schnellste Rennserie Europas wurde ihrem Namen mehr als gerecht, unter schwierigsten Bedingungen krönte sich Ulf Ehninger zum neuen Meister der BOSS GP Racing Series.

Schon am Morgen präsentierte sich der königliche Park von Monza grau in grau. Auch der Pirelli-Verantwortliche Thomas Hummer blickte gespannt in den Himmel: „Das ist wirklich schwierig, wenn’s so bleibt, würde ich die Slicks nehmen.“ Kurz vor dem Start wurde der Regen stärker, die meisten Piloten entschieden sich für die Pirelli-Cinturato-Regenreifen.

Nicht aus der Ruhe bringen ließ sich Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing), in der Manier eines Zen-Meisters brachte der Benetton-Pilot seinen ersten OPEN-Titel ins Trockene. „Ich habe rein gar nichts riskiert, früh geschalten und mich aus allem rausgehalten. Ich kann es gar nicht glauben, mit so etwas hätte ich nie gerechnet“, konnte Ehninger seinen Triumph kaum fassen. Für Titelfavorit Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) war es ein durchwachsenes Wochenende. „Ich möchte Ulf gratulieren, er war immer zur Stelle und hat sich den Titel verdient“, zollte der alte Champion dem neuen Respekt.

Den Tagessieg holte sich erneut Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio). Diesmal musste der FORMULA-Pilot aber deutlich mehr kämpfen als am Vortag: „Ich bin auf Regenreifen gestartet, in der Safety-Car-Phase habe ich auf Slicks umstecken lassen. Der Dank geht an meine Mechaniker.“ Mit den frischen Slicks konnte der Italiener den lange führenden Paul O‘Connell (IRL, HS Engineering), der selbst durch ein sehenswertes Manöver in der ersten Lesmo-Kurve in Front ging, noch einholen und kurz vor Schluss überholen. O‘Connell war trotzdem sehr zufrieden: „Ich habe gepokert, bei uns auf der Insel haben wir oft solche Bedingungen, ich habe die Slicks riskiert, am Ende hat es sich ausgezahlt“, gab der sympathische Ire zu Protokoll.

Podium Rennen 2 v.li.: Paul O’Connell (2.), Sieger Marco Ghiotto und Thomas Jackermeier (3.)

Zum ersten Mal aufs Podium durfte auch Thomas Jackermeier (GER, Top Speed). Der Rookie zeigte eine hervorragende Leistung und war durch diverse Reifenwechsel der Konkurrenten plötzlich in Führung gegangen: „Am Freitag bin ich den Toro Rosso gefahren, mit dem Sebastian Vettel hier zum ersten Mal gewonnen hat, jetzt stehe ich selber, auch im Regen, auf demselben Podium. Das ist wirklich mega cool“, war der Fanatec-CEO komplett aus dem Häuschen.

In der ersten Rennhälfte war Michael Aberer (AUT, MA Motorsport) einer der Schnellsten. Der Regenspezialist konnte seine Erfahrung am rutschigen Geläuf ausspielen und war bald im Spitzenfeld zu finden. Letztlich wäre der Wechsel auf Trockenreifen wohl die bessere Wahl gewesen, so blieb nur Rang 8.

Auch Serienkoordinator Willie Beck war nach dem GlobeAir Grande Finale entsprechend zufrieden: „Wir haben eine fantastische Saison ohne Unfälle gesehen, als BOSS GP-Familie sind wir in diesem Jahr noch weiter zusammengewachsen, das macht Mut für die neue Saison.“

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP, Robert Lösch

Report Rennen 1 Monza

Entscheidung vertagt: Schon der Vorstart warf das Qualifying über den Haufen. Am Ende gewann FORMULA-Champion Marco Ghiotto sein Heimrennnen und sprach von einem „leichten“ Sieg.

Bei 22 Grad Außen- und 33 Grad Asphalttemperatur fanden die Piloten perfekte Rennbedingungen vor, um die Pirelli-Reifen ins ideale Temperaturfenster zu bekommen. Schon auf der Startaufstellung machte der Toro Rosso von Polesetter Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) Probleme. „Es dürfte ein Sensorproblem im Getriebe gewesen sein, es wäre schon gegangen, aus Sicherheitsgründen habe ich aber lieber nach dem Start abgestellt“, gab ein enttäuschter Gerstl zu Protokoll. In der Meisterschaft musste der Österreicher so einen herben Rückschlag hinnehmen, liegt er nun ein Rennen vor Schluss sieben Punkte hinter Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing).

Da der Benetton von Phil Stratford (USA, Penn Elcom Racing) wegen den Getriebeproblemen aus dem Zeittraining ganz in der Box verblieb, war es angesprochener Ehninger, der den Sieg in der OPEN-Klasse abstaubte. Im Gesamtklassement musste sich der Benetton-Pilot aber einem bestens aufgelegten Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) und Simone Colombo (ITA, MM International Motorsport) geschlagen geben. Die beiden Dallara-GP2-Piloten flogen zu Beginn im Paarflug um den Kurs, ehe sich Ghiotto mit knapp drei Sekunden Vorsprung durchsetzte.

„Am Anfang habe ich versucht, dass ich Colombo keinen Windschatten gebe, der Effekt ist in Monza besonders groß. Als ich ihn dann etwas abgeschüttelt hatte, war es ein leichter Sieg“, konstatierte der selbstbewusste Champion. Für Luca Martucci (ITA, MM International Motorsport) endete das Heimspiel jäh. Sicher auf Platz 3 liegend rollte sein GP2 eingangs der berühmten Ascari-Schikane aus.

Hinter Ehninger tobte der Kampf um Platz 4: Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) und Armando Mangini (ITA, MM International Motorsport) duellierten sich das gesamte Rennen. Mangini probierte es mehrmals aus dem Windschatten heraus, verbremste sich aber bei seinem vielversprechendsten Versuch in der ersten Schikane, musste weitgehen, und kam nicht mehr näher als sieben Zehntel an den Deutschen heran.

Das spannendste Duell ging hinter Paul O’Connell (IRL, HS Engineering) um Platz 7 vonstatten. Michael Aberer (AUT, MA Motorsport), der seinen Wagen in den legendären Gold-Leaf-Farben fährt, fuhr das gesamte Rennen dicht hinter Thomas Jakoubek (AUT, Top Speed), ehe er in der letzten Runde in der Parabolica-Kurve zuschlug: „Ich habe mir jemanden zum Kämpfen ausgesucht, auch damit ich weiß, wo ich eigentlich stehe. Es war mein erstes Rennen im Trockenen, dafür bin ich sehr, sehr zufrieden, es war ein geiles Match“, zog Aberer Bilanz.

Morgen Sonntag um 12:50 Uhr Ortszeit steigt in Monza das GlobeAir Grande Finale der BOSS-GP-Saison 2021.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP