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Zurück im neuen Zuhause: BOSS GP in Spielberg

Das Wahrzeichen des Red Bull Ring: der Bulle

Die Traditionsveranstaltung Leeb Rundstreckentrophy ist nach einjähriger Pause zurück im Rennkalender der Big Open Single Seater.

Zweite Station: Mammutprogramm
Im Vorjahr musste die BOSS GP das beliebte Rennen in Spielberg aussetzen. Aufgrund des einmaligen Gastspiels beim Jumbo Race Festival in Zandvoort trat die BOSS GP nicht auf der Grand-Prix-Strecke am Red Bull Ring an. Das Rennen in den Niederlanden war genau am selben Termin angesetzt wie das Stammrennen der Serie in Österreich. Da man 2018 nur einmal in den Niederlanden antreten wird, und zwar von 17. bis. 19. August in Assen, steht einem Heimrennen für die in Österreich angemeldete Rennserie diesmal nichts im Wege.

Die BOSS GP ist der Hauptprogrammpunkt, der von Gerhard Leeb organisierten Rundstreckentrophy. Die österreichischen Rennfans haben an diesem Wochenende das einzige Mal die Gelegenheit, Formel-1-Autos aus der Zehnzylinder-Ära in Rennaction zu sehen. Durch den Wegfall des Truck Grand Prix ist die Rundstreckentrophy in diesem Jahr zudem die erste Großveranstaltung am Red Bull Ring. Neben der schnellsten Rennserie Europas starten der GT4 Central European Cup, die GT-, Tourenwagen- und Formelrennen der FIA-Zentraleuropazone, der Škoda Octavia Cup, der Kia Platinum Cup und die DMV Sportwagen-Serie.

Ingo Gerstl (Toro Rosso STR1) und Klaas Zwart (Jaguar R5)

Ein episches Duell lieferten sich Ingo Gerstl (vorne) und Klaas Zwart (hinten) beim letzten Auftritt der BOSS GP in Spielberg 2016


Red Bull Ring: ein Naturschauspiel
Hermann Tilke, der weltweit renommierteste Streckenarchitekt, hat sich der Gestaltung des neuen Red Bull Ring angenommen. Entstanden ist eine Rennstrecke wie ein Erlebnispark, die von der FIA mit dem höchsten Standard, als „Grade A“, homologiert wurde. Die Länge von 4,318 km entspricht der Grand-Prix-Streckenführung von 1996 bis 2003. Seit 2011 ist die Strecke, rund 75 Kilometer nordwestlich von Graz, wieder geöffnet, seit 2014 gastiert die Formel-1-Weltmeisterschaft wieder in Spielberg, seit 2016 der Motorrad-Grand-Prix. Eine Besonderheit der Rennstrecke sind die Höhenunterschiede (maximale Steigung 12 %, maximales Gefälle 9,3 %) und die prachtvolle Einbettung in die Alpen-Landschaft.

Teilnehmer: BOSS GP
Ein Hubraumlimit für die Motoren gibt es in der OPEN-Klasse nicht – „anything goes – alles geht“ ist hier die Devise. Vier Formel-1-Fahrer hatten sich angekündigt, zwei treten den Weg nach Spielberg an: Ingo Gerstl, BOSS-GP-Meister und Gewinner der letzten beiden Rennen in Spielberg 2016, und der US-Amerikaner Phil Stratford im Berger-Benetton aus dem Jahr 1997.

Start-Nr.
Name Team Nat. Auto
1 Ingo Gerstl Top Speed AUT Toro Rosso STR1
7 Phil Stratford Penn Elcom Racing USA Benetton B197

 

Johann Ledermair gibt Autogramme

Mit Johann Ledermair kommt in Spielberg ein Ex-Champion zurück

 

12 Starter und eine Starterin sind in der kleineren FORMULA-Klasse gemeldet, darunter der Gewinner der ersten beiden Rennen in Hockenheim: Florian Schnitzenbaumer. Kurzfristig vom Arrows-Formel-1 auf einen GP2 umgestiegen ist Bernd Herndlhofer, der anstatt der Tschechin Veronika Cicha fährt, die gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Wolfgang Jaksch ab dem nächsten Rennen wieder dabei ist. Nach seinem Unfall im ersten Rennen in Hockenheim befindet sich Salvatore de Plano auf dem Weg der Besserung, die zwei Rennen in Spielberg lässt der Italiener aber aus. Sein Comeback gibt Johann Ledermair aus Tirol, der 2012 und 2015 den Titel in der zweiten Klasse holte.

Start-Nr. Name Team Nat. Auto
100 Thomas Jakoubek Top Speed AUT Dallara GP2
101 Peter Göllner Speed Center SUI Dallara GP2
110 Bianca Steiner Top Speed AUT Dallara GP2
121 TBA Top Speed Dallara GP2
221 Bernd Herndlhofer H&A Racing AUT Dallara GP2
321 Andreas Fiedler Fiedler Racing DEU Dallara GP2
323 Armando Mangini MM International ITA Dallara GP2
411 Karl-Heinz Becker Becker Motorsport DEU Dallara WSbR
444 Johann Ledermair Ledermair Motorsport AUT Dallara GP2
505 Walter Steding Inter Europol Competition DEU Dallara GP2
555 Christian Eicke Speed Center DEU Dallara GP2
565 Hans Laub Speed Center DEU Dallara GP2
888 Florian Schnitzenbaumer Speed Center SUI Dallara GP2


Zeitplan: BOSS GP bei der Leeb Rundstreckentrophy
Am Donnerstag gibt es bereits Testfahrten am Ring, die Veranstaltung selbst beginnt am Freitag, ab 8 Uhr. Bis 19 Uhr gibt es sowohl Freitag als auch Samstag jede Menge Rennaction, am Sonntag ist um 16 Uhr Schluss.

Freitag, 18. Mai 2018

9:30 Uhr–9:55 Uhr: Freies Training 1
18:00 Uhr–18:25 Uhr: Freies Training 2

Samstag, 19. Mai 2018

9:40 Uhr–10:10 Uhr: Qualifying
15:05 Uhr–15:40 Uhr: Rennen 1

Sonntag, 20. Mai 2018

10:40 Uhr–11:15 Uhr: Rennen 2

Auf der Startaufstellung

Die Wettervorhersage fürs Wochenende ist gemischt: Sonne und Regen sollen sich abwechseln


Freier Eintritt und offenes Fahrerlager

Freunde des Formel- und Tourenwagensportes kommen bei der Leeb Rundstreckentrophy sicher auf ihre Rechnung: An allen drei Tagen gibt es freien Eintritt, inkludiert ist dabei der Besuch des Fahrerlagers. Die Fahrzeuge der BOSS GP befinden sich in den Garagen mit den Nummern 12 bis 20, seine Zelte im Fahrerlager hat Andreas Fiedler (Dallara-GP2) aufgeschlagen – auf Höhe Box-Nummer 18.

Report: 2. Freies Training Hockenheim

John Reaks and "Piter" in their World Series cars

Ingo Gerstl (Top Speed) war in seinem V10-Toro-Rosso zum zweiten Mal Trainingsschnellster; Florian Schnitzenbaumer am Nachmittag Erster in der FORMULA.

Der Sieg in der OPEN-Klasse führt – das ist vorauszusehen – über BOSS-GP-Meister Ingo Gerstl. Der Österreicher ist auch aufgrund der abhandengekommenen Konkurrenz Favorit auf die Pole.

  • Bernd Herndlhofer musste seinen Arrows A22 bereits einpacken, nachdem gestern am Testtag noch alles rund lief, ging heute gar nichts mehr. Die Fehlersuche wird zuhause weitergeführt, beim zweiten Rennen am Red Bull Ring (18.–20. Mai) soll dann ein weiterer Versuch gestartet werden.
  • Wolfgang Jaksch ist doch noch guter Hoffnung, morgen im Qualifying (10:35 Uhr Ortszeit) ins Geschehen einzugreifen. Der Super-Aguri-Cosworth krankt am Herz, zumindest die Benzinpumpe konnte mittlerweile zum Laufen gebracht werden.
  • Der vierte Genannte in der OPEN, Phil Stratford (Penn Elcom Racing), konnte zwar mit 1:30.621 min gerade so vor dem ersten FORMULA-Fahrer bleiben, mit nur fünf Runden ist er in der Rundentabelle aber hinten angereiht. Nachdem er schon Vormittag stehenblieb, suchen die Mechaniker auch am Nachmittag weiter nach der Ursache.
Ingo Gerstl fastest in his Toro Rosso

Ingo Gerstl zweimal Trainingsschnellster am Freitag in Hockenheim

 

  • Mit nur einer Unterbrechung kam die BOSS GP durch die Nachmittagssitzung. Bianca Steiner (Top Speed) drehte sich am Abzweig der neuen Strecke, mithilfe der Streckenposten konnte sie aber weiterfahren.
  • Der Franzose „Piter“ konnte seine Zeit im Vergleich zum Vormittag um drei Sekunden verbessern (1:34.5 min) – trotz Leistungsdefizit im Vergleich zu den GP2-Mecachrome hält er mit seinem World-Series-Renault gut mit.
  • Andreas Fiedler (Fiedler Racing) beklagte, dass die Strecke im Vergleich zum Vorjahr „weniger hergibt“. Mit Platz 7 ist er aber mittendrin im engen FORMULA-Feld. Zwischen Rang 4 und 9 liegen nur zweieinhalb Sekunden. Wenn man bedenkt, dass einige heute noch mit alten Reifen unterwegs waren, ist hier die meiste Spannung zu erwarten.
  • Das zweite Training auslassen musste der schnellste FORMULA-Pilot vom Vormittag: Salvatore de Plano (MM International). Erhöhte Motoröltemperatur verhinderte das Ausfahren aus der Box. Schnellster stattdessen war Florian Schnitzenbaumer im Dallara-GP2, mit 1:30.922 lag er damit knapp sieben Sekunden hinter dem Formel 1 von Teamkollege Gerstl.
  • Letzter, aber glücklich war John Reaks bei Speed Center. Der Brite ist mit 68 der Zweitälteste im Starterfeld und zum ersten Mal in Hockenheim: „Man lernt Runde für Runde“, gab er nach dem Training zu Protokoll. Schnellster Mann der Mannschaft aus Deutschland war Peter Göllner auf Klassenrang 7.
  • Gelernt hätte auch gerne Karl-Heinz Becker aus Deutschland, doch bei ihm zickte der Motor. Kurzerhand wurde sein Ingenieur in Japan kontaktiert – bislang konnte dieser aber auch per Fernsteuerung nicht helfen.

Hockenheim Historic 2018