Report: Freies Training Brünn
Volle Dröhnung zum Start der Masaryk Racing Days.
Freitag ist wie gewohnt Trainingstag – das bedeutet mit zweimal 30 Minuten jede Menge Fahrzeit für die Highspeed-Monster der BOSS GP. Schnellster Pilot am ersten Veranstaltungstag bei den Masaryk Racing Days in Brünn war Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im Toro Rosso Formel 1 von 2006.Gerstl fuhr gleich in seiner ersten schnellen Runde des Tages mit 1:36.368 eine überlegene Bestzeit, die nur knapp eine Sekunde über dem Rundenrekord (1:35.155) aus dem Vorjahr lag. Ein neuer Streckenrekord ist anvisiert, könnte aber morgen vom prognostizierten Regenwetter verhindert werden.
Auch in der FORMULA-Kategorie war ein Österreicher am schnellsten: Christopher Höher (AUT, Top Speed) gibt an diesem Wochenende sein BOSS GP-Comeback. Der 22-Jährige ist kein Unbekannter im Rennsport, er fuhr schon im ADAC GT Masters und ist mehrfacher österreichischer Rennwagen-Meister. Auch in der BOSS GP hat er mit Erfolgen schon seinen Spuren hinterlassen. Im Training knallte Höher mit 1:43.906 eine Runde hin, die mehr als eineinhalb Sekunden schneller war als jene des zweitschnellsten Formel 2. Für Bracalente, Fiedler & Co. wird er an diesem Wochenende schwer zu knacken sein. Höher fährt auch in Gedenken an seinen kürzlich verstorbenen Vater. Ein spezielles Design am Dallara-Mecachrome erinnert an den größten Förderer seiner Motorsportkarriere.
Tabellenführer Alessandro Bracalente (ITA, Speed Center) erlebte nichtsdestotrotz einen guten Trainingstag, auch weil er im Unterschied zu Titelkontrahent Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) ohne Dreher blieb. Während sich Bracalente für Q1 qualifizierte, muss Ghiotto in Q2. Ob Vor- oder Nachteil, wird sich morgen Samstag im Qualifying ab 10 Uhr weisen.
Drittschnellster FORMULA-Fahrer war in den Freien Trainings Marc Faggionato (MCO, Zig-Zag). Der Vorjahressieger zählt mit seinem Art-Car ganz sicher auch heuer zu den aussichtsreichen Kandidaten auf einen Pokal. Luca Martucci (ITA, MM International) rollte im zweiten Training auf Start-Ziel aus, dennoch qualifizierte auch er sich mit der viertschnellsten FORMULA-Zeit für Q1. Zurück in der BOSS GP ist Florian Schnitzenbaumer (DEU, Top Speed). Der FORMULA-Champion von 2018 ist heuer nur sporadisch am Start, mit der sechstschnellsten Zeit bewies er, dass er nicht eingerostet ist und ein Wörtchen um die Podestplätze mitreden möchte.
Die meisten BOSS GP-Fahrer nutzten schon den Testtag am Donnerstag, um fürs Wochenende zu proben. Für Salvatore de Plano (ITA, Top Speed) war da der Renneinsatz schon wieder vorbei. Probleme am Motor waren vor Ort nicht mehr zu beheben. Armando Mangini (ITA, MM International) fehlt ebenfalls. Er erholt sich von einer Operation und unterstützt vor Ort seine Teamkollegen. Dennoch gehen morgen 15 Fahrern motiviert in den ersten Renntag. Los geht’s mit dem Qualifying um 10 Uhr, um 14:50 Uhr folgt dann das erste Rennen.