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Rennreport Assen
11.08.2025

Fanatische Fans, bestes Wetter und ein tolles Rennprogramm bot wieder einmal Jack’s Casino Racing Day in Assen. Europas schnellste Rennserie revanchierte sich auf dem legendären TT Circuit mit packenden Zweikämpfen, rekordverdächtigen Rundenzeiten und strahlenden Siegern.

BOSS GP F1 Class
Ingo Gerstl (AUT, Team Top Speed) kratzte auf einer seiner Lieblingsstrecken im Qualifying am Rundenrekord. Im ersten Rennen siegte er souverän mit seinem Toro Rosso STR1 Cosworth und bot den zahlreichen Zuschauern an der Strecke bis zum Ende des Rennen eine tolle Show. Mit Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) und seinem 1997er-Benetton sowie Thomas Jakoubek (AUT, Team Top Speed) im Lotus-F1 von 2012 waren wie beim Auftakt in Hockenheim wieder drei Formel-1-Wagen am Start. Ehninger sammelte mit Rang 2 im ersten Rennen und einem Sieg im zweiten Lauf vielleicht schon entscheidende Punkte im Titelrennen. Für Gerstl gab es hingegen am Sonntag einen Rückschlag, nachdem sein Wagen wegen technischen Problem kurz vor dem Rennstart in der Box blieb. Dafür freute sich Gerstls Teamkollege Jakoubek im zweiten Lauf über Platz 2 und eine erneute Steigerung im für ihn noch neuen Formel-1-Wagen.

FORMULA PRO
In den beiden FORMULA-Klassen gab es gleich mehrere Premieren an diesem Wochenende. Mit einem Doppelsieg in der Pro-Wertung übernahm GP2-Pilot Simone Colombo (MM International) aus Italien die Tabellenführung. Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) wurde im ersten Rennen Zweiter, wobei er sich nur mit 0,7 Sekunden vor Michael Fischer (AUT, Red Rose Racing by LRT) im World Series V8 durchsetzte. Max Cuccarese (ITA, MM International) im modernen F2 verpasste nach einem erneut harten Duell mit Landsmann Ghiotto als Vierter schließlich das Podium.

Im zweiten Rennen war Colombo erneut nicht zu schlagen. Auch eine Rennunterbrechung konnte den ehemaligen BOSS GP-Meister nicht wirklich gefährden. Fischer sicherte sich zum zweiten Mal an diesem Wochenende den zweiten Platz und macht damit auch in der Tabelle einiges an Boden gut. Eine Premiere feierte der Schweizer BOSS GP-Rookie Thomas Zeltner im Dallara-GP2 von der Scuderia Palladio. Mit dem dritten Platz im zweiten Lauf stand er zum ersten Mal auf einem BOSS GP-Podium. Beeinflusst wurde das Renngeschehen auch von einer Kollision zwischen Cuccarese und Ghiotto zu Rennmitte, die beide aus dem Kampf um das Podium nahm.

FORMULA
Im ersten Rennen sah man von den Tribünen aus oder im Livestream das gewohnte Bild in dieser Saison: Zum siebenten Mal in dieser Saison gewann Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) seine Klasse. Im Gesamtergebnis war der schnelle Ire als Vierter ebenso weit vorne zu finden. Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing by LRT) konnte nach dem Rennen am Nürburgring im Frühjahr wieder einmal auf das Podium fahren. Der Umsteiger aus der FORMULA-Klasse hielt sich vor Walter Steding (GER, Scuderia Palladio), der diesmal anstelle eines GP2/05 einen GP2 Baujahr 2011 steuerte. Der Deutsche, der nur mehr sporadisch im Einsatz ist, zeigte das ganze Wochenende über eine gute Geschwindigkeit. Nicht weit dahinter: Roland Rupprechter (AUT, R&B Research and Wealth Management) als Vierter und Jens Renstrup (DEN, MM International) als Fünfter.

Im zweiten Lauf war dann in der FORMULA-Wertung einiges los: O’Connell musste nach einem Auspuffdefekt in der Rennunterbrechung aufgeben. Stephan Glaser (SUI, Scuderia Palladio) nützte seine Chance, denn der amtierende SUPER LIGHTS-Champion blieb fehlerfrei, biss durch und siegte zum ersten Mal seit dem Klassen-Aufstieg. Zwischen Steding und Rupprechter ging es in der finalen Phase des Rennen noch einmal heiß her. Nach einem Tête-à-tête der beiden drehte sich Rupprechter, doch der Österreicher konnte weiterfahren und schließlich mit Rang 2 seine beste Platzierung einfahren, Steding blieb noch Rang 3.

OPEN und SUPER LIGHTS
In der offenen Klasse fuhr Haralds Šlēgelmilhs (LVA) Dallara World Series V8 T12 Evo für HS Engineering auf den obersten Platz und unterstrich mit der schnellsten Rennrunde des gesamten Wochenendes (1:22.322) seine Ausnahmestellung. In der SUPER LIGHTS-Klasse bestätigte Stefan Scho (GER) im Lola Formula 3000 T 91/50 Cosworth seine Favoritenrolle mit zwei ungefährdeten Siegen vor Henry Clausnitzer (GER, WF-Racing) im World Series V6.

Für die Finalrennen der 31. BOSS GP-Saison geht es nun zweimal nach Italien, beginnend mit den beiden Läufen auf der toskanischen Traumrennstrecke von Mugello (5. bis 8. September 2025).

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

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