Kategorie: Allgemein

Vorschau Monza

Letzter Tourstopp für Europas schnellste Rennserie in der Saison 2021: Die BOSS GP Racing Series jagt mit über 300 km/h beim GlobeAir Grande Finale durch den Park von Monza.

Monza und BOSS GP – das passt, denn beide bilden eine wunderbare Symbiose aus Tradition und Moderne. Während in der BOSS GP Racing Series Hightech-Rennwagen der letzten 20 Jahre bei voller Lautstärke und in echten Rennen zu bewundern sind, ist das Autodromo Nazionale di Monza bereits seit 1950 (nur 1980 nicht) Austragungsort des Formel-1-Grand-Prix von Italien. Ein großer Teil des ursprünglichen Layouts wurde an moderne Sicherheitsstandards angepasst und wird heute noch befahren, die betonierten Steilkurven sind allerdings nur mehr zu Fuß zu bestaunen.

Der BOSS GP-Tross war zuletzt vor zwei Jahren in Monza am Start. Damals siegten Phil Stratford (USA, Penn Elcom Racing) und Ingo Gerstl (AUT, Top Speed). Letzterer steht vor seinem siebenten BOSS GP-Meistertitel in der OPEN-Klasse. Realistischerweise können den Salzburger in Monza nur ein früher technischer Defekt an seinem Toro Rosso STR1 oder ein Unfall noch vom Titel abhalten. Der letzte verbliebene Kontrahent Gerstls in der Gesamtwertung 2021, Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing), ist mit seinem blau-weißen Benetton-F1 aus der Saison 1997 jedoch hinsichtlich Motorleistung und Aerodynamik unterlegen.

Hingegen ist die FORMULA-Klasse mit ihrer Fülle an Formel-2- und GP2-Wagen deutlich enger beisammen. Einmischen konnten sich zuletzt aber auch regelmäßig Piloten mit Boliden aus den Kategorien Auto GP und World Series by Renault 3.5, wie etwa Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) in Brünn bewies. In Schlegelmilchs Wagen sitzt in Monza der Ire Paul O’Connell, wird auch er für eine Überraschung sorgen können? Nachdem die abgesagten Rennen am Nürburgring erst 2022 nachgeholt werden, steht der Italiener Marco Ghiotto (Scuderia Palladio) zum dritten Mal in Folge als Meister der FORMULA-Wertung fest. Die besten Karten auf Rang 2 hat vor dem Finale Simone Colombo (ITA, MM International), der bislang mit Konstanz punktete. Doch nur einen Punkt hinter seinem Teamkollegen liegt Landsmann Luca Martucci. Alle drei Genannten jagen in Monza den begehrten Heimsieg. Außenseiterchancen darf sich noch Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) ausrechnen, der zuletzt wieder näher an die Spitze gerückt war.

Zeitplan BOSS GP Grande Finale Monza:

Freitag, 1. Oktober 2021
10:15–10:45 Freies Training 1
14:25–14:55 Freies Training 2

Samstag, 2. Oktober 2021
10:30–11:00 Qualifying
15:35 Rennen 1 (20 Minuten)

Sonntag, 3. Oktober 2021
12:50 Rennen 2 (25 Minuten)

Report Rennen Brünn

Doppelsiege für Ingo Gerstl und Harald Schlegelmilch bei den Masaryk Racing Days.

Das vierte Saisonevent führte die BOSS GP Racing Series am ersten September-Wochenende des Jahres auf Tschechiens größte Rennstrecke nach Brünn. Am schon traditionellen Termin der Masaryk Racing Days versammelten sich im bunten Rennprogramm auch einige der schnellsten Rennwagen der Welt, um gegeneinander Rennen zu fahren.

OPEN-Klasse
Unschlagbar war erneut Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im kreischenden Toro Rosso STR1 mit V10-Cosworth-Motor aus dem Jahr 2006. Die Konkurrenz lässt weiter auf sich warten, so fährt Gerstl dem nächsten Titel entgegen. Es wäre sein sechster Meistertitel in der OPEN-Klasse der Formel-1- und IndyCar-Boliden. Damit würde er mit seinem ehemaligen Konkurrenten und BOSS GP-Rekordhalter Klaas Zwart (NLD) gleichziehen. Sein Debüt auf der Rennstrecke von Brünn absolvierte Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) im beliebten 1997er-Benetton. Gegen Gerstls deutlich moderneren Boliden hat dieser zwar keine Chance, aber Ehninger präsentierte sich auf der tschechischen Achterbahn mit zwei zweiten Plätzen bestmöglich – damit hält Ehninger die Meisterschaft weiter offen.

FORMULA-Klasse
Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) zeigte früh an diesem Wochenende, dass er der Favorit auf den Klassensieg ist. Der Ex-Formel-3-Profi zeigte nach seinem erfolgreichen Auftritt am Red Bull Ring früher in diesem Jahr der etablierteren Konkurrenz erneut, was er draufhat. Auch wenn der Meisterschaftsführende Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) im ersten Rennen ordentlich Druck machte, behielt Schlegelmilch im World-Series-Wagen der letzten Generation die Nerven und gewann knapp aber doch Rennen 1. Tags darauf im zweiten Lauf startete Ghiotto besser und übernahm gleich beim Fliegenden Start die Führung. Doch Schlegelmilch, der auf den Geraden etwas langsamer war, konnte sich in den Kurven immer wieder heranbremsen und vor Rennhalbzeit dann auch die Führung übernehmen und in Richtung Sieg düsen.

Rang 3 in beiden Rennen sicherte sich ungefährdet Luca Martucci, der damit seinem Teamkollegen Simone Colombo (beide ITA, MM International) in der Gesamtwertung bis auf einen Punkt näher gerückt ist. Rookie Colombo holte mit zwei vierten Rängen das beste aus einem Wochenende, welches mit einem Unfall im Training begann. Ebenfalls satte Punkte holten Walter Steding (GER, Scuderia Palladio; zweimal 5.) und Bruno Jarach (EST, Eesti Motorsport; 6. und 7.). Im Unterschied zu Andreas Fiedler (GER) und Christian Ferstl (AUT), die von technischen Problemen geplagt waren.

Das nächsten beiden Läufe zur BOSS GP Racing Series 2021 stehen auf dem Autodromo Nazionale Monza am 2. und 3. Oktober auf dem Plan.

Fotos: Angelo Poletto und Erwin Strassnig/BOSS GP

Nürburgring-Rennen erst 2022

Verlängerte Sommerpause für die BOSS GP Racing Series. Der für 13. bis 15. August 2021 geplante Cuvee Sensorium Grand Prix kann erst im nächsten Jahr stattfinden.

Der im August geplante Auftritt beim Oldtimer Grand Prix am Nürburgring musste aufgrund der schweren Unwetter im Ahrtal abgesagt werden. Eine Rekordzahl an Teilnehmern hatte sich angekündigt, u.a. Le-Mans-Sieger Marco Werner in einem IndyCar. Grund der Verschiebung auf 2022 (12. bis 14. August) ist, dass das Fahrerlager als Einsatzzentrale für Hilfskräfte der Flutkatastrophe genutzt wird. Die bereits verkauften Eintrittskarten behalten Gültigkeit für das Folgejahr.

Dr. Willie Beck, Serienkoordinator BOSS GP Racing Series:

„Nach einer ohnehin durch COVID-19 beeinträchtigen Saison hat die BOSS GP bisher alle Hürden genommen und gute Rennen geboten. Was dann allerdings im Juli in Deutschland passiert ist, konnte niemand vorhersehen. Angesichts der Geschehnisse ist eine Absage vollkommen verständlich und auch wenn es uns alle um ein tolles Rennwochenende brachte, so waren und sind unsere Gedanken bei den Menschen im Katastrophengebiet.
Nun gilt es nach vorne zu schauen, die großartige und herausfordernde Rennstrecke in Brünn ist unser nächster Gastgeber – darauf freuen wir uns!“

Foto: Gruppe C

Vorschau Brünn

Die BOSS GP Racing Series ist bei den Masaryk Racing Days in Brünn zurück in der Startaufstellung.

Europas schnellste Rennserie ist am kommenden Wochenende zu Gast im Automotodrom von Brünn. In der zweitgrößten tschechischen Stadt versammeln sich von Freitag bis Sonntag 20 der schnellsten Rennwagen der Welt zum vierten von fünf Saisonevents 2021. Darunter aufregende Big Open Single Seater aus den Kategorien Formel 1, Formel 2, GP2, World Series by Renault und Formel 3000, die für ein unüberhörbares Erlebnis sorgen. Publikum ist bei den Masaryk Racing Days zugelassen, auch das Fahrerlager kann besichtigt werden. 16 Euro kostet das Wochenendticket, 12 Euro ein Tagesticket – der Verkauf erfolgt direkt an den Eingängen.

Die Strecke am westlichen Stadtrand ist mit 5,403 Kilometer Streckenlänge nach Monza die zweitlängste im BOSS GP-Rennkalender 2021. Schnell und flüssig zu fahrende Kurven wechseln sich mit einem technisch anspruchsvollen Teil ab. Auch die Motorleistung ist mitentscheidend, denn auf der tschechischen Achterbahn geht es im letzten Streckendrittel steil bergauf. Ideales Terrain also, um für Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) im Benetton B197 und Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im Toro Rosso STR1 ihre V10-Power auszuspielen. In der FORMULA-Klasse wird Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) versuchen, seinen sechsten Saisonsieg einzufahren. Seine schärfsten Gegner, Simone Colombo und Luca Martucci (beide ITA, MM International), werden allerdings etwas dagegen haben. Nach einem Rennen Pause ist auch Red-Bull-Ring-Sieger Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) zurück im Feld. Bei den SUPER LIGHTS ist Maurizio Copetti (ITA) im V6-World-Series-Boliden der Favorit.

Neben dem Headliner BOSS GP fahren von Freitag bis Sonntag weitere Rennserien: Drexler Formel Cup, ESET V4 Cup mit der TCR Eastern Europe und dem Renault Clio Cup Bohemia, Suzuki Swift Cup Europe und historische Rennklassen (HAIGO).

Zeitplan BOSS GP Masaryk Racing Days Brno:

Freitag, 3. September 2021
11:10–11:40     Freies Training 1
15:25–15:55     Freies Training 2

Samstag, 4. September 2021
09:30–10:00     Qualifying
15:25               Rennen 1 (20 Minuten)

Sonntag, 5. September 2021
09:05–09:15     Warm-up
12:15                Rennen 2 (25 Minuten)

Fotos: Angelo Poletto, Michael Jurtin/both BOSS GP

Report Rennen 2

Heimvorteil genützt: Mit Ghiotto, Colombo und Martucci erneut drei Italiener am Podium.

Bei noch heißeren Temperaturen als gestern waren die BOSS GP-Piloten im 25-minütigen Hauptrennen am Misano World Circuit erneut enorm gefordert. Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), Sieger am Samstag, behielt von Anfang an kühlen Kopf und war zu keiner Zeit des Rennens gefährdet, seinen Spitzenrang abgeben zu müssen. Der Meisterschaftsführende in der FORMULA-Klasse siegte im sechsten Saisonrennen zum bereits fünften Mal. Damit liegt Ghiotto voll auf Kurs in Richtung Titel Nummer 3.

Am längsten am Heck des Dallara-Formel-2 von Ghiotto klebte Landsmann Simone Colombo (MM International), der sich die schnellste Runde des Rennens mit Ghiotto teilte und wie schon gestern Rang 2 nach Hause fuhr – wirklich in Bedrängnis konnte aber auch er Ghiotto nicht bringen. Dennoch nimmt Colombo nach diesem für ihn sehr erfolgreichen Wochenende auch die erste Verfolgerrolle in der Gesamtwertung ein.

Marco Ghiotto war in Misano nicht einzuholen

Hinter dem BOSS GP-Rookie klassierte sich MM-International-Teamkollege Luca Martucci (ITA), der vor allem zu Beginn des Rennens ungewohnte Zurückhaltung zeigte. In der Anfangsphase war Martucci hinter Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) zurückgefallen und auch im Windschatten dauerte es lange, bis er zu einem Überholmanöver ansetzen konnte.

Fiedler feiert heute seinen Geburtstag, längere Zeit sah es sogar danach aus, als könnte er diesen mit einem Top-3-Platz beschließen. Im ersten Rennen wurde Fiedler von einer verbogenen Spurstange gebremst, und auch heute musste er mit abbauenden Reifen im Verlauf des Rennens sowohl Martucci als auch Neuling Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) ziehen lassen. Letzterer beeindruckte erneut mit zahlreichen Überholmanövern im Rennen.

Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) zeigte nach der unglücklichen Startkollision gestern heute eine fehlerfreie Leistung und sicherte sich verdient Rang 6. Sohn Simon (GER, Top Speed), das zweite Mal in einem BOSS GP-Rennen am Start (!), ging es zunächst behutsam an, steigerte sich dann aber enorm und überholte mit ähnlichen schnellen Rundenzeiten wie der Papa noch Maurizio Copetti (ITA, Scuderia Palladio) und Christian Ferstl (AUT, Top Speed) für Rang 8 hinter Walter Steding (GER, Scuderia Palladio).

Maurizio Copetti (v.) gewinnt in der SUPER LIGHTS-Kategorie

Copetti gewann im V6-WSbN-Monoposto die Wertung der SUPER LIGHTS. Er war in der Anfangsphase weiter vorne im Pulk zu finden, doch ein Ausrutscher ausgangs der letzten Kurve beendete fast sein Rennen. Nur mit den richtigen Bewegungen am Volant und etwas Glück konnte er einen Abflug vermeiden. Was passieren kann, wenn man es übertreibt, musste schon früh Gianluca De Lorenzi (RSM, GDL Racing) erfahren. Auf Rang 2 liegend trieb es auch ihn im WSbR-Dallara ausgangs der letzten Kurve zu weit nach außen auf die Kurbs, das Auto verlor dabei Bodenkontakt, wurde in die Wiese geschleudert und anschließend vom Reifenstapel gebremst. Zwar musste der Vierte aus Rennen 1 den zweiten Lauf schon in Runde 1 beenden, doch immerhin ohne größeren Schaden an Mensch und Maschine.

Nach der Sommerpause steigt für die BOSS GP Racing Series mit dem Auftritt beim AvD Oldtimer-Grand-Prix am Nürburgring (13. bis 15. August 2021) ein Saisonhighlight. Allen Anschein nach endlich wieder mit Fans und im wunderschönen und ehrwürdigen Rahmen einer der größten Motorsportveranstaltungen des Kontinents.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report Rennen 1 Misano

Ghiotto wehrt alle Angriffe ab und triumphiert erneut.

Nicht nur der Asphalt kochte an diesem Rennsamstag bei der BOSS GP-Premiere am World Circuit Misano. Es kochte auch unter den Helmen, denn zahlreiche Piloten rechneten sich wegen der geschlossenen Abwesenheit der Formel 1 und IndyCars aus der OPEN-Klasse dieses Mal Chancen auf den Gesamtsieg aus. Aus Reihe 1 starteten Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) und Gianluca De Lorenzi (RSM, GDL Racing) ins 20-minütige Rennen. Doch schon auf den ersten Metern bekamen sie Gesellschaft von dem aus der zweiten Reihe ins Rennen gegangene Luca Martucci (ITA, MM International), der sich danebendrückte und die Führung übernehmen wollte. Doch Ghiotto hielt dagegen, bremste innen und ein wenig später als Martucci, und behielt so die Spitzenposition. Dahinter ging Martucci gegen Colombo und Fiedler der Platz aus, dabei kam es zur Kollision mit Thomas Jackermeier, der den Dallara-GP2 von Martucci touchierte. Beide Piloten konnten das Rennen fortsetzen, Jackermeier allerdings erst nach einem Kontrollstopp bei seiner Crew an der Box.

Weiter hinten im Feld war in Runde 2 Schluss für Christian Ferstl, der sich gerade in einem intensiven Dreikampf mit Bruno Jarach (EST, Eesti Motorsport) und Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) befand. Weil der Wagen von Bergrenn-Spezialist Ferstl ungünstig parkte, wurde das Fanatec Safety-Car auf die Strecke geschickt.

Beim Restart war Ghiotto dem nächsten Angriff ausgesetzt, denn Colombo versuchte gleich in der ersten Kurvenpassage, einer langsamen Rechts-Links-Rechts-Kombination, am Titelverteidiger vorbeizugehen. Ghiotto blockte aber raffiniert ab, Colombo demolierte sich beim gescheiterten Überholversuch noch dazu den Frontflügel. Es dauerte nicht lange, bis De Lorenzi die daraus resultierenden Handlingprobleme von Colombo nutzte und wieder Rang 2 einnahm. Schnell machte sich der flotteste World Series by Renault-Chauffeur auf die Jagd nach Ghiotto – mit schnellsten Rennrunden machte er ordentlich Druck. Doch Ghiotto teilte sich die Reifen geschickt ein und drehte zu Rennhalbzeit ordentlich auf. De Lorenzi hingegen war plötzlich mit Colombo, der mit leicht beschädigtem Frontflügel weiterhin Martucci hinter sich halten konnte, beschäftigt. In der vorletzten Runde vollzog dieser das Überholmanöver und ging an De Lorenzi vorbei. Es sollte noch dicker kommen, denn auch Martucci stürmte in der allerletzten Runde vorbei aufs Podium.

Colombo (v.) hat De Lorenzi kurz vor dem Rennende noch überholt

Damit war das Siegerpodest dieses Mal komplett in italienischer Hand: Ghiotto triumphierte im fünften Rennen in diesem Jahr zum vierten Mal in der FORMULA-Klasse. BOSS GP-Rookie Simone Colombo holte mit Rang 2 nicht nur 22 wertvolle Punkte, sondern auch seine beste Karriereplatzierung und Luca Martucci stand zum dritten Mal in diesem Jahr am Klassenpodest.

Hinter De Lorenzi überquerte O‘Connell im HS-Engineering-Siegerauto von Spielberg die Ziellinie. Der Ire zeigte vom letzten Startplatz aus eine starke Rennperformance und wurde mit Rang 5 belohnt. Auch Andreas Fiedler, der in den ersten Runden des Rennens sogar die Top-3 in Angriff nahm, und Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) konnten den BOSS GP-Newcomer nicht hinter sich halten. Auch Simon Jackermeier (GER, Top Speed) beendete sein allererstes Rennen beachtlich und ohne größere Schwierigkeiten auf FORMULA-Rang 8.

Den Siegerpokal in der SUPER LIGHTS-Wertung holte sich Maurizio Copetti (Scuderia Palladio) ab. Copetti sorgte dafür, dass die italienische Hymne heute gleich zweimal gespielt wurde. Nach einem Warm-up um 9:30 Uhr folgt morgen Sonntag um 15:10 Uhr Ortszeit (erneut im Livestream) das 25-minütige Hauptrennen der BOSS GP Racing Series im Rahmen des Peroni-Rennwochenendes in Misano.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report Qualifying Misano

Marco Ghiotto holt sich die Poleposition beim Heimrennen.

Der zweifache BOSS GP-Meister in der FORMULA-Klasse, Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), sicherte sich in einem spannenden Duell um die Poleposition mit Gianluca De Lorenzi (RSM, GDL Racing) den besten Startplatz für die beiden BOSS GP-Rennen heute Nachmittag (16:45 Uhr) und morgen Sonntag (15:10 Uhr). Zu sehen auch im Livestream.

Pünktlich um 10:05 Uhr Ortszeit und bei einer Lufttemperatur von 30 Grad wurde die Boxenampel am Misano World Circuit auf grün geschalten und die Motoren angeworfen. Als Erster auf die Strecke ging Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing), der im Kampf um die schnellste Rundenzeit aber schnell eine Nebenrolle einnahm. Zunächst pulverisierte Gianluca De Lorenzi (RSM, GDL Racing), diesmal in einem WSbR-Dallara am Start, in seiner ersten Runde die Bestzeit um mehr als zwei Sekunden.

Die Kontrahenten, allen voran Marco Ghiotto und Simone Colombo (ITA, MM International) – allesamt in Formel-2-Autos – legten aber nach. Insbesondere in den flotten Sektoren 2 und 3 war Ghiotto der Schnellste. Während De Lorenzi schon nach zwei schnellen Runden die Box ansteuerte, konnte Ghiotto eine Minute vor Schluss mit einer Zeit von 1:24.761 die Führung übernehmen. Colombo verbesserte sich ebenso, blieb aber hinter De Lorenzi auf Rang 3. Die viertbeste Zeit setzte Luca Martucci (ITA, MM International).

In Qualifying 2 war dann Rookie Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) überraschend der Schnellste. Er scheiterte nur um acht Tausendstel an der Zeit von Fiedler aus Q1. Damit erreichte Jackermeier aber trotzdem seine bislang beste Qualifying-Platzierung. Er startet als Sechster ins Rennen. Aus Startreihe 4 folgen Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) und Christian Ferstl (AUT, Top Speed).

In Reihe 5 steht der schnellste Bolide der neuen Klasse SUPER LIGHTS: Maurizio Copetti (ITA) im von der Scuderia Palladio betreuten World Series by Nissan-Fahrzeug. Mit ihm aus Reihe 5 geht Bruno Jarach (EST, Eesti Motorsport) ins Rennen. In Reihe sechs folgen Walter Colacino (ITA, im Formel 3000) und Debütant Simon Jackermeier (GER, Top Speed), der nur eine Rundenzeit im Qualifying setzen konnte.

Nicht am Start ist leider der Jaguar R3 von Riccardo Ponzio (ITA, Adriatica Competition). Noch nicht gelöste technische Probleme am Formel 1 verhindern einen Einsatz beim Heimrennen.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Vorschau Misano

Erstmals macht die schnellste Rennserie Europas am Wochenende Station am Misano World Circuit Marco Simoncelli. Fällt beim Forza Fanatec der Rundenrekord?

Von 18. bis 20. Juni sind die Big Open Single Seater in Misano zu Gast. Die BOSS GP Racing Series macht erstmals Halt am Adriatischen Meer und bietet den Piloten und Pilotinnen die einmalige Chance, auf der modernen Rennstrecke in Sichtweite zum beliebten Badeort Rimini den Rundenrekord anzugreifen. Bislang hält dieser bei 1:25.380, aufgestellt schon vor 13 Jahren von Clivio Piccione in der Auto GP.

So wie für die Serie im 27. Jahr ihres Bestehens auch, ist der Misano World Circuit Marco Simoncelli für viele BOSS GP-Fahrer Neuland. Zwei Freie Trainings über je Minuten am Freitag sollten helfen, die 4,2 Kilometer lange Rennstrecke kennenzulernen. Der ein oder andere Pilote legte sicherheitshalber auch schon einige Trainingsstunden im Rennsimulator ein.

Seit 1972 ist die Strecke in Betrieb, der größte Umbau erfolgte in den Jahren 2006 und 2007, als die Fahrtrichtung der Strecke gedreht wurde (jetzt im Uhrzeigersinn), um mehr Platz für Auslaufzonen zu schaffen. Die Strecke verfügt heute wie alle anderen Strecken im Kalender der BOSS GP Racing Series über die höchsten Sicherheitsstandards. Am letzten Wochenende war die Superbike-WM in Misano am Start, weitere Highlights im Terminkalender 2021 sind die Rennen der MotoGP und der Fanatec GT World Challenge Europe.

Zeitplan Forza Fanatec Misano:

Freitag, 18. Juni 2021
10:35–11:05 Uhr           Freies Training 1
14:10–14:40 Uhr           Freies Training 2

Samstag, 19. Juni 2021
10:05–10:35 Uhr           Qualifying (8+20 Minuten)
16:45–17:05 Uhr           Rennen 1 (20 Minuten) LIVESTREAM

Sonntag, 20. Juni 2021
09:30–09:40 Uhr           Warm-up
15:10–15:35 Uhr           Rennen 2 (25 Minuten) LIVESTREAM

Fotos: Misano World Circuit

Report Rennen 2 Spielberg

Nach einem turbulenten Rennen sichert sich Ingo Gerstl den Doppelerfolg am Red Bull Ring – Tolle Duelle auf der Strecke sorgten für Action – Schlegelmilch Sieger in der FORMULA-Klasse.

Knapp vor dem Start hatte es noch leicht zu nieseln begonnen, zum Start des Rennens blieb es aber trocken. Der Start war an Spektakel nicht zu überbieten, Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) attackierte beim Start, musste aber die Strecke verlassen und verlor Positionen. Schlimmer traf es Phil Stratford (USA, Penn Elcom Racing) im Benetton, er verlor den Wagen ausgangs Kurve 1 und musste sein Rennen beenden. Dasselbe Schicksal ereilte Titelkandidat Luca Martucci (ITA, MM International) nach einem Dreher zwischen Kurve sechs und sieben – dieser Zwischenfall verursachte eine Safety-Car-Phase.

Beim Restart konnte der Führende, Ingo Gerstl (AUT, Top Speed), seine Spitzenposition behalten. Dahinter war jedoch einiges los: Ghiotto drehte sich ausgangs der letzten Kurve, konnte den GP2-Dallara aber wieder selbst in Fahrt bringen. Anschließend legte er eine famose Aufholjagd hin, die leider nicht belohnt wurde. Bereits auf Platz 7 vorgerückt, wurde ihm nach Überholen unter Gelb eine 30-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt. Dasselbe Schicksal erlitt Simone Colombo (ITA, MM International).

Beide hatten nach dem Ausfall des Jaguar unter Gelber Flagge Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) überholt und die Position nicht mehr abgegeben. An der Spitze duellierten sich Gerstl und Schlegelmilch (LVA, HS Engineering), der Lette konnte jedoch im vergleichsweise langsameren WSbR-Boliden nie ganz aufschließen. Der Lette siegte bei seinem erst zweiten BOSS GP-Rennen überlegen in der FORMULA-Klasse vor Fiedler und dem famosen Walter Steding (GER, Scuderia Palladio). In der OPEN-Klasse waren nach dem Ausfall des Jaguars und des Benettons zwei Plätze hinter Lokalmatador Ingo Gerstl auf dem Podium frei geworden. Diese schnappten sich Ulf Ehninger (GER, ESBA-Racing) im zweiten Benetton B197 und Anton Werner (GER, Ryschka Motorsport) im IndyCar-Dallara. Direkt beim ersten Rennwochenende schaffte Werner damit den Sprung aufs Siegerpodest. Hinter Ghiotto starker Fünfter wurde Michael Aberer (AUT, MA Motorsport) bei seinem ersten Einsatz im Jahr 2021.

Bester in der neuen SUPER LIGHTS-Klasse: Armando Mangini in seinem Formel 3000

In der OPEN Class führt nun Ingo Gerstl vor Ulf Ehninger. In der FORMULA Class führt weiterhin Marco Ghiotto, nun schon 34 Punkte vor Andreas Fiedler und weitere sechs Punkte vor Simone Colombo. Das nächste BOSS GP-Wochenende geht Ende Juni in Misano über die Bühne. Es ist das erste Antreten der schnellste Rennserie Europas auf dem World Circuit Marco Simoncelli.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP
 

Report Rennen 1 Spielberg

Abtrocknende Strecke stellte Teams und Fahrer beim ersten Rennen des Wochenendes vor schwierige Entscheidungen: Gerstl erkämpft sich Sieg, Ghiotto triumphiert in der FORMULA-Klasse.

Der Wettergott hatte ein einsehen, es regnete vor Beginn des Rennens nicht mehr. Die Strecke trocknete so immer mehr ab. Die Teams stellte dies jedoch vor schwierige Aufgaben. Viele Stellen auf der Strecke waren bereits trocken, wenige noch nass. Das Feld war in der Reifenwahl zwischen Pirelli P-Zero (Slick) und Cinturato (Regen) gespalten. Gerstl (AUT, Top Speed) zog, wie viele seiner Konkurrenten im Vorderfeld, die Slicks auf. Eine Entscheidung, die sich als Goldrichtig herausstellen sollte. Da kein weiterer Regen mehr einsetzte, waren Piloten mit Regenreifen auf verlorenem Posten.

An der Spitze konnte sich Gerstl nicht absetzen, Stratford (USA, Penn Elcom Racing) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) verfolgten den Führenden wie einen Schatten. Eine wirkliche Überholmöglichkeit ergab sich im Laufe des Rennens jedoch nicht. Der Sensationsmann aus dem Qualifying, Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering), konnte das Anfangstempo nicht mitgehen und fiel auf Gesamtplatz 4 zurück.

Riccardo Ponzio (ITA, Adriatica Competition) im Jaguar R3 konnte sich nach seinem Dreher in der Qualifikation rehabilitierten. Er fuhr teilweise die schnellsten Runden auf der Strecke und beendete das Rennen auf Platz 6 gesamt und Rang 3 in der OPEN. Ganz vorne sicherte sich Gerstl mit sechs Zehntel Vorsprung den Sieg vor Rückkehrer Stratford, der nach einem Jahr Zwangspause wieder aufs Treppechen steigen durfte. Ghiotto komplettierte das Podium und war zudem der klare Sieger in der FORMULA-Klasse. Schlegelmilch und Luca Martucci (ITA, MM International) komplettierten das Treppchen.

Gesamtsiegerehrung 2020: v.l. Ehninger, Martucci, die Meister Ghiotto und Gerstl, Steding sowie Ponzio

Für die Piloten gab es nach dem Rennen noch eine Überraschung: Es wurde die Gesamt-Siegerehrung der Meisterschaft aus dem Jahr 2020 vollführt. Für alle Piloten heißt es nun noch einmal fokussieren, um 15:55 Uhr Ortszeit startet das zweite Rennen des Wochenendes.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP