Autor: Keke Platzer

„Im Motorsport hört man nie auf zu träumen”

Der Österreicher Andreas Hasler (49) ist der SUPER LIGHTS-Champion der Saison 2022. Im Interview gibt er Einblicke in seinen Werdegang und wie er sich den Weg vom Bergrennsport zu den Formelboliden der BOSS GP Racing Series ebnete.

Wie bist du zum Motorsport gekommen?
ANDREAS HASLER: „Leider viel zu spät, erst mit 23 auf einer Kartstrecke im Urlaub und so ist das dann weitergegangen. Ich war zunächst Vize-Staatsmeister im Kartsport, steirischer Meister und bin auch in der Europameisterschaft gefahren. Nach zehn Jahren sind wir dann in den Autocross-Sport gewechselt. Für uns hat das gut gepasst, weil für den Formelsport zunächst noch zu wenig Geld vorhanden war. Dort sind wir mit einem Allradbuggy angetreten, das war richtig cool. Ich war dann zehn Jahre lang dort unterwegs, schon im zweiten Jahr bin ich Staatsmeister geworden. Ich habe alles erlebt, was man erleben kann. Doch dann war es Zeit für eine neue Herausforderung. Durch Kollegen sind wir zu einem Radical mit einem Hayabusa-Motor gekommen und sind dann das erste Mal am Rechberg ein Bergrennen gefahren. Ich bin dann aber relativ schnell wieder auf die Rundstrecke gegangen, das ist doch eher meins.“

Wann ist der Funke zur BOSS GP übergesprungen?
HASLER: „Mit der Sports Car Challenge waren wir immer in Brünn und sind im Rahmen der BOSS GP gefahren ist. Von der BOSS GP Racing Series habe ich immer geträumt. Es war immer etwas Besonderes, in die Garagen hineinzuschauen und die Motoren zu hören. Ich hätte mir nie träumen lassen, selbst einmal so ein Fahrzeug zu lenken. Es ist ein Erfolg, dass wir hier überhaupt dabei sein können.“

Was gefällt dir an der Rundstrecke besser?
HASLER: „Man kommt einfach mehr zu fahren. Auch für meine Mechaniker war es besser, weil sie mich bei der Bergrallye nur beim Start gesehen haben, auf der Rundstrecke sind sie jedoch ein ganzes Rennen live dabei und können auf den Tribünen mitfiebern. Es ist auch nicht so gefährlich wie bei Bergrennen. Wobei am Berg hatte ich einen schlechten Start, weil wie ich das erste Mal am Rechberg unterwegs war, gab es einen tödlichen Unfall. Da war die Familie natürlich schockiert, die vor Ort war. Dann habe ich ehrlich gesagt auch ein wenig Druck von der Ehefrau bekommen … mir ist die Rundstrecke aber sowieso lieber, weil da kommt man mehr zu fahren, es ist auch lustiger, das Fahrerlager ist schöner, gute Duschen und alles … das macht mir mehr Spaß.“

Andi Hasler geht mit einem Tatuus-World-Series mit 6-Zylinder-Motor an den Start

Was war dein größter Erfolg im Motorsport? An welchen Moment erinnerst du dich am liebsten zurück?
HASLER: „Puhhh… da gibt es so viele, da möchte ich keinen hervorheben. Klar die Staatsmeisterschaft im Autocross und die Siege vor heimischen Publikum waren schon besonders. Geschichten gibt es so viele, da könnte ich schon Bücher schreiben. Der Tiefpunkt war ein Buggy-Brand in Ungarn, da ist es um den Europameister-Titel gegangen. Mir ist nichts passiert, aber das Auto war fast ein Totalschaden und ich wurde nur noch Dritter, der Titel war dahin. Der Höhepunkt ist natürlich, dass ich in der BOSS GP angekommen bin.“

Du hast ein eigenes Team, das dich betreut. Wie ist es dazu gekommen?
HASLER: „Das war schon immer so, ich habe immer schon Leute gehabt, die mir geholfen haben. Es hat sich über die Jahre zwar ein wenig verändert, mit der Zeit wurde es auch immer professioneller. Sonst ginge es nicht, ich bin da irrsinnig dankbar, weil bei mir macht das hier jeder freiwillig, da muss daheim auch die Familie mitspielen. Es war früher leichter, aber man merkt, die Zeit wird überall knapper im Berufsleben, aber die Eingefleischten gibt es immer noch, die helfen immer. Wir sind zwar ein kleines Team, es macht aber richtig Spaß, ich muss mich an dieser Stelle bei meinem ganzen Team bedanken und auch bei meinen Sponsoren. Wenn man was angeht, kann man auch als ‚Kleiner‘ was erreichen. Ich bin aber immer hartnäckig und zielstrebig geblieben. So ist das gewachsen in den letzten 26 Jahren.“

Vier Saisonsiege reichten für Hasler zum Meistertitel in der Klasse der SUPER LIGHTS 2022

Wie bist du zu deinem Fahrzeug gekommen?
HASLER: „Übers Internet und über Kollegen. Ingo Gerstl, hat mir viel geholfen, viele Tipps gegeben und sich das Auto in Italien angesehen. Weil als Laie kennt man sich in dem Sektor dann doch nicht so gut aus. Ich finde das klasse in der BOSS GP, denn hier wird einem weitergeholfen, wenn es ein Problem gibt, man ist in einem professionellem Umfeld und dennoch ist es familiär, hier ist es cool. Bei einem Problem helfen einem auch die anderen Teams, hier gibt es einen großen Zusammenhalt. Das ist schon besonders und schätze ich sehr.“

Dir ist also ein professionelles Umfeld im Rennsport sehr wichtig?
HASLER: „Auf alle Fälle, in der BOSS GP gibt es das und so eine Serie mit Formel-1-Autos ist schon etwas ganz Besonderes. Das man hier selbst am Start ist mit den Toro Rossos oder dem Benetton, da verneigt sich jeder. Jeder ist voll begeistert. Bei der BOSS GP finde ich auch super, dass hier sofort die Website aktualisiert wird, jeder Fahrer wird vorgestellt. Das kann ich dann auch verlinken und es den Sponsoren zeigen. Für alle, die Sponsoren suchen und haben, ist das super.“

Wie sehen für die Zukunftspläne aus?
HASLER: „Ziel ist es, weiterzukommen. Jetzt einmal zwei bis drei Jahre mit dem aktuellen Fahrzeug und dann eventuell einen GP2 in der FORMULA Class oder einen World-Series-Boliden mit V8-Motor. Wenn ich die Toro Rossos sehe, ist es aber natürlich schon einmal das Ziel, dass ich da drinnen sitzen und ein paar Runden drehen kann. Man hört nie auf zu träumen, wenn man im Motorsport ist. Auf jeden Fall hoffe ich, dass wir noch einige Jahre in der BOSS GP mit dabei sein können.“

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen 2 Misano

Im 25-minütigen Sonntagsrennen konnte Harald Schlegelmilch einen weiteren Rundenrekord aufstellen. Sieg für den neuen Meister Simone Colombo in der FORMULA-Wertung.

Bei bestem Herbstwetter absolvierten die Piloten der BOSS GP Racing Series beim Pirelli Grande Finale ihr abschließendes Saisonrennen.

BOSS GP OPEN Class

Ein letztes Mal in dieser Saison durfte Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) auf die Jagd nach dem Rundenrekord gehen. Erneut gelang dem ehemaligen Formel-3-Ass eine Verbesserung der bestehenden Bestzeit von 1:21.822, aufgestellt im gestrigen Rennen. Heute glückte Schlegelmilch im World-Series-Dallara mit V8-Motor die Fabelzeit von 1:20.785 (Durchschnittsgeschwindigkeit: 188 km/h). Der 34-Jährige schreibt damit Geschichte und dankt seinem österreichischen Team gleichzeitig mit dem zehnten Saisonsieg in der OPEN-Klasse.

BOSS GP FORMULA Class

Noch einmal kamen sich der Rennsieger von Samstag, Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), und der neue Champion Simone Colombo (ITA, MM International) ganz nahe. Nur wenige Zentimeter trennten die beiden GP2-Boliden beim Einbiegen in die erste Kurve am World Circuit Marco Simoncelli. Eine Fortsetzung des „Duells dieser Saison“ blieb allerdings aus, weil sich Ghiotto nur kurz danach in die Wiese drehte. Doch der Meister der Jahre 2019 bis 2021 konnte weiterfahren und mit Rang 2 zumindest eine weitere Trophäe mit nach Hause nehmen. Colombo feierte den Sieg als Draufgabe zum bereits gestern fixierten Meistertitel.

Auf Podestkurs lag lange Zeit Michael Aberer (AUT, MA Motorsport). Doch Luca Martucci (ITA, MM International) hatte etwas dagegen. Der Italiener schaffte es wie schon gestern, nach einer schwachen Startphase Gegner um Gegner zu überholen und erneut eine rein italienisches Podest zu komplettieren. Nach einem Dreher Aberers (5.) rutschte auch noch Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) am Österreicher vorbei. O’Connell glänzte nicht nur mit schnellen Rundenzeiten in seinem WSbR, sondern machte ebenfalls mit einem Dreher in der Anfangsphase auf sich aufmerksam. Weil auch er die Fahrt fortsetzen konnte, wurde die Aufholjagd mit seinem bislang besten Ergebnis in der BOSS GP belohnt.

Giancarlo Pedetti (ITA, Nannini Racing) beendete das Rennen auf Rang 6, Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) auf Rang 7. Steding konnte sich mit diesen Punkten noch um einen Platz in der Meisterschaft verbessern. Mit dem vierten Gesamtrang in der Meisterschaft wiederholt er die Wertung aus dem Vorjahr.

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

Alexander Geier (AUT, Geier Racing) startete erneut von Gesamtrang 4 ins Rennen. Mit gebrauchten Reifen tat er sich heute aber deutlich schwerer als gestern und somit ging es im Feld weiter nach hinten. Dennoch krönte er seine Leistung an diesem Wochenende mit dem zweiten Klassensieg. Walter Colacino (ITA, Colacino Motorsport) im Formel 3000 holte sich Platz 2. Meister Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) fehlte an diesem Wochenende gesundheitsbedingt.

Nach zwölf Rennen in fünf verschiedenen Ländern geht die BOSS GP Racing Series 2022 damit zu Ende. Die Planung für die Saison 2023 laufen bereits, der Saisonstart ist für April geplant.

Foto: Angelo Poletto

Report: Rennen 1 Misano

Harald Schlegelmilch holt sich mit Rundenrekord seinen neunten Saisonsieg. Simone Colombo reicht ein zweiter Platz für den Gewinn des FORMULA-Titels. Sieg für Alexander Geier bei den SUPER LIGHTS.

Während am Vormittag noch die Cinturato-Regenreifen aufgezogen wurden, war davon vor dem ersten Rennen keine Rede mehr. Pünktlich vor dem Start beim Pirelli Grande Finale 2022 am World Circuit Marco Simoncelli in Misano trocknete es auf. Damit war für das PS-Festival der BOSS GP Racing Series alles angerichtet. Es ging ja auch noch um einen Meistertitel.

BOSS GP OPEN Class

Alle Augen waren aber zunächst auf die Rundenzeiten von Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) im Dallara World Series V8 gerichtet. Der Wagen umrundete die italienische Rennstrecke nahe der Adria so schnell, wie noch nie ein Bolide zuvor. Schlegelmilch holte sich demnach nicht nur den neunten Saisonsieg in der OPEN-Wertung, sondern schreibt mit dem neuen sensationellen Rundenrekord von 1:21.822 auch Geschichte. Zuvor lag der Rundenrekord bei 1:25.380, aufgestellt in einem Rennen zur Euroseries 3000 von Clivio Piccione. Auf der fahrtechnisch anspruchsvollen und eher winkeligen MotoGP-Rennstrecke bedeutete das für Schlegelmilch umgerechnet eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 186 km/h.

BOSS GP FORMULA Class

Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) tat noch einmal alles in seiner Macht stehende, um die Titelchance zu wahren. Doch der Rennsieg im ersten Lauf war nicht genug. Simone Colombo (ITA, MM International) reichte ein zweiter Platz zum vorzeitigen Titelgewinn. Damit muss Ghiotto nach drei Titeln in Folge seinen „Thron“ räumen. Für Colombo war es die Krönung seiner erst zweiten BOSS GP-Saison. Den italienischen „Feiertag“ vervollständigte Luca Martucci (ITA, MM International) mit Rang 3. Martucci kam nur langsam in Schwung, überholte aber je länger das Rennen dauerte, Gegner um Gegner und freute sich anschließend über sein erstes Podium dieses Jahres.

Giancarlo Pedetti (ITA, Nannini Racing) holte mit Rang 4 ebenfalls seine beste Saisonplatzierung. Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) konnte mit Rang 5 weitere Punkte auf Zdenek Chovanec-Lopez (PRT, MM International) in der Meisterschaft gutmachen. Im letzten Saisonrennen hat er damit gute Chancen, noch auf Gesamtrang 4 vorzustoßen.

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

Nach dem überraschenden vierten Rang im nassen Qualifying war Alexander Geier (AUT, Geier Racing) im Startgetümmel mittendrin statt nur dabei. Doch Geier im unterlegenen 6-Zylinder-World-Series hielt sich auch im Rennen wacker und lange Zeit sogar auf Gesamtrang 4. Nur Martucci konnte ihn in der Schlussphase noch überholen. Mit dem fünften Platz inmitten der GP2-Boliden zeigte der erst 16-Jährige erneut sein Talent. Der Klassensieg bei den SUPER LIGHTS war damit nur Formsache, Walter Colacino (ITA, Walter Colacino Racing) im älteren Formel 3000 wurde hinter Geier Zweiter.

Morgen Sonntag werden die V8- und V6-Motoren zum letzten Mal in dieser BOSS GP-Saison gezündet. Der Rennstart zum zwölften Saisonrennen erfolgt um 11:05 Uhr Ortszeit. Der Eintritt ist frei.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Qualifying Misano

Schlegelmilch holt Poleposition im Nassen. Colombo mit bester Ausgangslage in der FORMULA-Klasse und Überraschung durch Alexander Geier.

Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) sicherte sich im Qualifying zum Pirelli Grande Finale am Samstagmorgen die beste Ausgangslage für die beiden letzten Rennen dieser Saison. Bei feuchten Bedingungen am World Circuit Marco Simoncelli in Misano war der OPEN-Pilot im World-Series-Auto eine Klasse für sich. In Abwesenheit der BOSS GP F1 Class fuhr er mit 1:35.159 die mit großem Abstand schnellste Rundenzeit des BOSS GP-Zeittrainings.

Mit Gesamtplatz 2 im Qualifying machte Simone Colombo (ITA, MM International) einen wichtigen Schritt Richtung Titel in der FORMULA-Klasse. Zwar rückte sein schärfster Konkurrent, Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), gegen Ende des halbstündigen Trainings noch einmal näher, doch Colombo verteidigte sich mit einer weiteren Verbesserung seiner Rundenzeit.

Für eine Sensation sorgte Alexander Geier (AUT, Geier Racing). Der Sechszylinder-Pilot aus der Klasse der SUPER LIGHTS klassierte sich auf dem vierten Gesamtrang und toppte damit seine bisherige Bestleistung bei Weitem. Kann er sich bei prognostizierten trockenen Bedingungen im Rennen gegen die Phalanx der GP2-Boliden verteidigen?

Geiers Landsmann Michael Aberer (MA Motorsport) geht zusammen mit Luca Martucci (ITA, MM International) aus Reihe 3 in die Rennen. Aus Startreihe 4 starten Giancarlo Pedetti (ITA, Nannini Racing) und Paul O’Connell (IRE, HS Engineering). Als Regenspezialist hatte sich O’Connell bei den nassen Bedingungen einiges ausgerechnet. Doch der Ire verlor nach einem Dreher wertvolle Trainingszeit und konnte erst spät wieder ins Zeittraining zurückkehren.

Das elfte Saisonrennen mit einer Distanz von 20 Minuten startet heute um 14:35 Uhr.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Vorschau: Pirelli Grande Finale Misano

Die letzte Entscheidung fällt beim letzten Rennwochenende des Jahres: dem Pirelli Grande Finale in Misano von 4. bis 6. November 2022.

Aktualisierte Nennliste: 3.11.2022, 10:35

Ingo Gerstl (BOSS GP F1 Class), Harald Schlegelmilch (OPEN) und Andreas Hasler (SUPER LIGHTS) stehen bereits vor dem Pirelli Grande Finale als die neuen Meister des Jahres 2022 fest. Ganz anders in der FORMULA-Klasse, wo nach zwei dramatischen Rennen in Mugello noch zwei Piloten Meister werden können. Auf der einen Seite Titelverteidiger Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), dessen Thron aber wackelt. Nach zwei Titeln in Serie könnte Landsmann Simone Colombo (ITA, MM International) in diesem Jahr eine Zäsur einleiten. Colombo führt nach zehn von zwölf Saisonrennen mit 38 Punkten Vorsprung und hat zwei Saisonsiege mehr als Ghiotto eingefahren. Bei maximal 50 zu holenden Punkten wird Ghiotto in seinem 2011er-GP2 alles daran setzen, sein Sieg-Double aus dem Vorjahr in Misano zu wiederholen. Colombo im 2017er-GP2 wiederum weiß spätestens seit dem zweiten Lauf in Mugello, wie schnell ein Rennen im Kiesbett enden kann. Wie viel Risiko wird er diesmal gehen?

Mit Luca Martucci (ITA, MM International) möchte noch ein weiterer Italiener seine Saison bestmöglich beenden. In der Meisterschaft könnte er noch bis auf Rang 3 nach vorne stoßen. Ob der Streckenrekord von 1:24.761, aufgestellt von Marco Ghiotto im Qualifying 2021, in diesem Jahr fallen wird, ist unklar. Der Wetterbericht verheißt eine hohe Regenwahrscheinlichkeit für alle drei Veranstaltungstage. Leider fehlen aufgrund verschärfter Lärmbestimmungen dieses Mal die Formel-1-Boliden im Feld der BOSS GP Racing Series. Als Favorit auf den Gesamtsieg gilt daher Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) in seinem 4,5-Liter-World-Series-Auto.

Nennliste:

NummerNameNationTeamKlasseMarkeBaujahrModellMotor
10Haralds Slegelmilhs LVAHS EngineeringOPENDallara2012WSbR – T12Gibson 4.5
22Michael AbererAUTAM MotorsportFORMULADallara2005GP2Mecachrome
27Marco GhiottoITAScuderia PalladioFORMULADallara2011GP2Mecachrome
28Bruno JarachITAEesti MotorsportFORMULADallara2008GP2Mecachrome
31Paul O’ConnellIREHS EngineeringFORMULADallara2012WSbR – T12Gibson
32Simone ColomboITAMM InternationalFORMULADallara2017F2Mecachrome
37Luca MartucciITAMM InternationalFORMULADallara2011GP2Mecachrome
43Giancarlo PedettiITANannini RacingFORMULADallara2014GP2Mecachrome
47Walter StedingGERScuderia PalladioFORMULADallara2011GP2Mecachrome
55Lothar OberlaberAUTTeam Top SpeedFORMULADallara2011GP2Mecachrome
34Giulio Tine‘ITAWalter Colacino RacingSUPER LIGHTSLola1998F3000Alfa Romeo
36Walter ColacinoITAWalter Colacino RacingSUPER LIGHTSLola1998F3000Alfa Romeo
111Alexander GeierAUTGeier RacingSUPER LIGHTSTatuus2003WSbRNissan

Strecke:

Die BOSS GP Racing Series macht nach der Premiere im Vorjahr in diesem Jahr zum zweiten Mal Halt am 4,2 Kilometer langen Misano World Circuit Marco Simoncelli. Seit 1972 ist die Strecke nahe der Adriaküste in Betrieb, der größte Umbau erfolgte in den Jahren 2006 und 2007, als die Fahrtrichtung der Strecke gedreht wurde (jetzt im Uhrzeigersinn), um mehr Platz für Auslaufzonen zu schaffen. Die Strecke verfügt heute wie alle anderen Strecken im Kalender der BOSS GP Racing Series über die höchsten Sicherheitsstandards und ist regelmäßiger Gastgeber von MotoGP, Superbike-WM und der Fanatec GT World Challenge.

Zeitplan (MEZ):

Freitag, 4. November 2022
10:35–11:05     Freies Training 1
14:35–15:05     Freies Training 2

Samstag, 5. November 2022
10:00–10:30     Qualifying
14:35–14:55     Rennen 1 (20 Minuten)

Sonntag, 6. November 2022
11:05–11:30     Rennen 2 (25 Minuten)

Rahmenprogramm:

Wie schon zuletzt in Mugello begleiten auch in Misano mehrere italienische Rennserien die BOSS GP Racing Series. Darunter die Sportwagen-Prototypen-Serie Master Tricolore Prototipi, die Markenpokale Lotus Cup und Renault Clio RS Cup sowie die Silhouetten-Meisterschaft Mitjet Italia Racing Series. Abgerundet wird das Programm von Gleichmäßigkeitsfahrten des Porsche Club GT. Samstag beginnt das Programm um 8:45 Uhr und geht mit Flutlicht bis 21:20 Uhr. Sonntag geht es um 8:30 Uhr los.

Livestream:

Das Rennprogramm am Samstag und am Sonntag wird teilweise auf dem YouTube-Kanal von Promoter Gruppo Peroni übertragen.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP, PR & Event Keke Platzer (Poster)

Jetzt für das Grande Finale einschreiben

Das “Pirelli Grande Finale Misano” findet von 4.–6. November 2022 statt.

Die Nennformulare für eingeschriebene Fahrer und Gaststarter findet ihr auf unserer Website unter Für Teams.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldungen. Bitte denkt daran, uns diese so schnell wie möglich zukommen zu lassen.

Fotos: Angelo Poletto, PR & Event Keke Platzer (Poster)

Report: Rennen 2 Mugello

Mit Ingo Gerstl fixiert ein weiterer Pilot den Meistertitel. Krimi um den Sieg in der BOSS GP FORMULA-Klasse vertagt Entscheidung zum Pirelli Grande Finale in Misano.

Das drittletzte Saisonrennen 2022 beim „Forza Fanatec“ hatte es für Fans und Fahrer gleichermaßen in sich. Zunächst aber hieß es warten, denn der Nebel Sonntagfrüh verschob das Programm um rund eine Stunde. An der Renndistanz von 25 Minuten änderte das allerdings nichts.

BOSS GP F1 Class

Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) startete von Startplatz 2 ins Rennen. Schon zu Beginn überholte er seinen Teamkollegen Ingo Gerstl (AUT) im zwei Jahre älteren Toro Rosso STR 1. Eine Safety-Car-Phase machte es anschließend für Gerstl unmöglich, noch an seinem Protegé Thomas Jackermeier vorbeizugehen. Dieser machte sich mit seinem dritten Sieg nach dem „Doppel“ in Brünn selbst ein Geburtstagsgeschenk und gewann mit dem italienischen Boliden erstmals auf italienischem Boden. Gerstl reichte der zweite Platz zur Fixierung seines insgesamt achten BOSS GP-Titels, dem siebenten in der höchsten Klasse. Damit zieht Gerstl in der ewigen BOSS GP-Bestenliste mit seinem lange Zeit großen Konkurrenten Klaas Zwart (NLD) gleich.

BOSS GP OPEN Class

Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) durfte am Siegerpodest von Mugello nach einer weiteren fehlerfreien Leistung den nächsten Siegerpokal für sich und sein österreichisches Team in Empfang nehmen.

BOSS GP FORMULA Class

Simone Colombo (ITA, MM International) wollte nach dem gestrigen Rennsieg heute den Sack zumachen. Doch im Startgerangel mit Verfolger Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) zog Colombo den Kürzeren. Er blieb im Kiesbett stecken, während Ghiotto und Francesco Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) das Rennen mit Positionsverlust fortsetzen konnten. In den letzten zehn Minuten des Rennens entfachte ein Vierkampf um den Klassensieg. Der zunächst führende Luca Martucci (ITA, MM International) bekam zunehmend mehr Druck, u.a. durch Salvatore de Plano (ITA, MM International). Dieser überholte Martucci, welcher mehrfach konterte. Von hinten stießen Marc Faggionato (MCO, Zig-Zag) und Marco Ghiotto dazu, die sich Runde für Runde nach vorne arbeiteten. Drei Runden vor Schluss übernahm schließlich De Plano die Führung, die er bis zur Zielflagge nicht mehr abgeben sollte. Dahinter verteidigte sich Luca Martucci mit den Messern zwischen den Zähnen. Doch es wurde erneut nichts mit dem heiß ersehnten Podest für Martucci. Sowohl Faggionato mit der schnellsten Rennrunde als auch Ghiotto konnten in der letzten Runde noch an Martucci vorbeigehen. Mit Rang 3 hinter De Plano und Faggionato hält Ghiotto den Titelkampf in der FORMULA-Wertung noch offen, 38 Punkte trennen ihn und Colombo vor den letzten beiden Rennen in Misano. 50 Punkte gibt es noch zu gewinnen.

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

Walter Colacino (ITA, Colacino Motorsport) konnte es kaum glauben. Im Unterschied zu seinen Kontrahenten in der Klasse der Sechszylinder-Autos konnte Colacino in seinem Formel 3000 mit Alfa-Romeo-Motor eine Renndistanz absolvieren und holte sich damit die vollen 25 Punkte. Alexander Geier (AUT, Geier Racing) konnte nach den technischen Problemen gestern am heutigen Sonntag zumindest einige Rennrunden absolvieren und wurde vor dem neuen Meister Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) Zweiter.

In drei Wochen setzt die BOSS GP Racing Series ihre Europa-Tournee fort. Beim Pirelli Grande Finale in Misano von 4. bis 6. November 2022 fallen die letzten Entscheidungen dieser Saison.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen 1 Mugello

Andreas Hasler holt sich den Titel bei den BOSS GP SUPER LIGHTS. Favoritensiege für Gerstl (F1) und Schlegelmilch (OPEN) sowie ein vorentscheidender Sieg für Simone Colombo in der FORMULA-Wertung.

Die Pirelli Cinturato-Regenreifen blieben diesmal in den Garagen. Bei leichter Bewölkung und besten klimatischen Bedingungen ging das neunte von zwölf Saisonrennen in der Toskana über die Bühne. 20 Minuten mussten wie gewohnt im Samstagsrennen beim „Forza Fanatec“ in Mugello absolviert werden. Die Gruppe der Formel-1-Autos wurde in bewährter Manier mit Abstand zu den anderen drei Klassen gestartet.

BOSS GP F1 Class

Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) kontrollierte von der Poleposition aus das erste Rennen des Wochenendes. Im Toro Rosso STR 1 aus dem Jahr 2006 gab der 7-fache BOSS GP-Meister das Tempo vor, nur phasenweise konnte Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) bei seinem F1-Debüt am Mugello Circuit mithalten. Jackermeier behauptete sich dafür gegenüber dem schnellsten Piloten aus der OPEN-Wertung, Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering), der nach einem frühen Restart nahe am Heck des Toro Rosso STR 3 hing. Für Jackermeier gab’s für den zweiten Rang 22 Punkte, die ihn nun ex-aequo mit Ulf Ehninger auf den zweiten Tabellenrang hinter Gerstl bringen.

BOSS GP OPEN Class

Harald Schlegelmilch brachte den verbesserten World-Series-Boliden erneut als Erster und ohne technische Probleme ins Ziel, wodurch dessen Team HS Engineering den siebenten Saisonsieg beim siebenten Antreten feierte.

BOSS GP FORMULA Class

Was die Meisterschaft angeht, unterlief Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) bereits in der ersten Runde ein folgenschwerer Fehler. Der amtierende Meister rutschte noch in Runde 1 mit kalten Reifen von der Strecke und musste das Rennen vorzeitig beenden. Damit war die Bahn frei für Simone Colombo (ITA, MM International), der das Rennen an der Spitze kontrollierte. Der Abstand auf den Nächsten im Ziel betrug allerdings nicht einmal eine Sekunde. Salvatore de Plano (ITA, MM International) fuhr bei seinem dritten Start in diesem Jahr zum ersten Mal auf das Podest. Mit 1:37.701 legte De Plano auch die schnellste Runde in seiner Klasse hin. Dem hatte auch Francesco Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) nichts entgegenzusetzen. Er holte mit Rang 3 sein bereits drittes Top-3-Ergebnis in Folge. Bei drei Italienern ganz vorne, wurde zurecht die „Fratelli d’Italia“ (italienische Nationalhymne) gespielt. Colombo geht morgen mit 58 Punkten Vorsprung auf Ghiotto ins Rennen. Hält er im Rennen einen Vorsprung von 50 Punkten oder mehr, könnte sich Colombo bereits am Sonntag als Nachfolger von Ghiotto feiern lassen.

Dahinter kämpfte sich Marc Faggionato (MCO, Zig-Zag) nach seinem verpatzten Qualifying wie erwartet durch das Feld. Ähnlich wie Alexander Seibold (GER, Seibold Auto + Sport) gelangen ihm einige sehenswerte Überholmanöver. Nach einem Fahrwerksumbau konnte Seibold mit schnellen Rundenzeiten bis auf Rang 5 hinter Faggionato nach vorne fahren. Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) im einzigen World Series 3,5 V8 hielt sich lange Zeit vor den beiden GP2-Autos, am Ende wurde es Rang 6 vor Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) und Bruno Jarach (ITA, Eesti Motorsport). Pech hatte Luca Martucci (ITA, MM International), der mit Elektronikproblemen verspätet ins Rennen ging und das Rennen mit einer Runde Rückstand beendete.

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

Harald Schlegelmilch hatte bereits nach dem Rennwochenende in Brünn den Titel in der OPEN-Klasse sicher , nun war Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) bei den SUPER LIGHTS an der Reihe. Der ehemalige Bergrennfahrer gewann zum vierten Mal in diesem Jahr seine Klasse. Weil Alexander Geier (AUT, Geier Racing) die Getriebeprobleme aus dem Qualifying auch fürs Rennen nicht beheben konnte, blieb Haslers wichtigster Gegner diesmal ohne Punkte. Damit kann Hasler vor den letzten drei Saisonrennen nicht mehr von der Spitze verdrängt werden. Den zweiten Platz in Mugello holte sich Walter Colacino (ITA, Colacino Motorsport) im Formel 3000, Baujahr 1998.

Das zehnte Saisonrennen folgt morgen Sonntag um 13:15 Uhr Ortszeit. Zuvor gibt es um 10:00 Uhr ein zehnminütiges Warm-up der BOSS GP Racing Series. Tickets sind noch an der Tageskasse erhältlich.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Qualifying Mugello

Poleposition für Ingo Gerstl beim „Forza Fanatec“ in Mugello. Ghiotto bietet FORMULA-Tabellenführer Colombo Paroli und Andreas Hasler Schnellster bei den SUPER LIGHTS.

Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) bestätigte seine Favoritenrolle mit der Bestzeit im Zeittraining. Mit einer Rundenzeit von 1:26.747 sicherte sich der Pilot eines Toro Rosso STR1 die Poleposition für die beiden Rennläufe in Mugello. Gerstl folgt am Start OPEN-Pilot Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) im World-Series-Auto mit 4,5 Liter Hubraum (anstatt 3,5). Aus Reihe 2 geht Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) in die Rennen. Jackermeier tritt zum ersten Mal mit einem Formel-1-Wagen in Mugello an und schlägt sich bis dato ausgezeichnet. Wird er im Rennen eine Schippe zulegen und Gerstl folgen können?

Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) sicherte sich die beste Ausgangslage in der hart umkämpften BOSS GP FORMULA-Wertung. Der zweifache BOSS GP-Meister war nach einem verhaltenen Trainings-Freitag erst in Qualifying-Abschnitt 2 dran und es dauerte einige Runden, bis er sich zunächst an Teamkollege Francesco Malavasi (ITA) und anschließend an Tabellenführer Simone Colombo (ITA, MM International) vorbeischieben konnte. Mit einer fantastischen Zeit von 1:35.035 qualifizierte sich Ghiotto letztlich aber fast neun Zehntelsekunden vor Colombo, der vor allem im ersten Sektor Zeit liegen ließ. Die Reihe dahinter füllen BOSS GP-Rookie Francesco Malavasi und Luca Martucci (ITA, MM International), der mit einer guten Trainingsleistung auf einer seiner Lieblingsstrecken ein Kandidat fürs Podium ist. Teamkollege Salvatore de Plano (ITA) folgt dahinter.

Nachdem Joey Foster (GBR, HS Engineering) seinen Start kurzfristig zurückzog, qualifizierte sich Paul O’Connell im einzigen World Series by Renault 3,5-Liter-Auto als Klassen-Sechster. Bester aus dem Lager von Zig-Zag war Nicolas Matile (MCO) im Auto-GP-Lola als Klassen-Achter, direkt vor Teamkollege Jean Christophe Peyre (FRA). Teamleader Marc Faggionato (MCO) konnte nach einem Dreher nicht mehr am Training teilnehmen und hat somit eine Aufholjagd vor sich.

Bei den BOSS GP SUPER LIGHTS machte sich Rookie Alexander Geier (AUT, Geier Racing) erst heute mit der Strecke vertraut, nachdem er gestern noch die Schulbank drückte. Geiers Tatuus World Series V6 blieb allerdings mit Getriebeproblemen in der Box, somit geht Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) als bestplatzierter SUPER LIGHTS-Teilnehmer in die Rennen. Walter Colacino (ITA, Colacino Motorsport) qualifizierte seinen Formel 3000 als Gesamt-15.

Der erste Rennlauf startet heute Samstag um 15:05 Uhr Ortszeit und geht über eine Distanz von 20 Minuten, der zweite Lauf über 25 Minuten morgen Sonntag um 13:15 Uhr. Um die Belastung für die Formel-1-Autos gering zu halten, wird die BOSS GP F1 Class jeweils bereits nach 15 Minuten abgewunken.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Vorschau: Forza Fanatec Mugello

Das italienische „Doppel“ zum Abschluss der BOSS GP-Saison 2022 startet kommendes Wochenende mit zwei Rennen in der Toskana.

Bevor die 28. Saison von Europas schnellster Rennserie in Misano (4.–6. November) ins Finale geht, ist mit Mugello eine der Lieblingsstrecken vieler Fahrer dran. Während im Vorjahr die Meisterschaft in Mugello begann, geht es in diesem Jahr beim Forza Fanatec in Mugello schon in die entscheidende Phase. In der BOSS GP FORMULA Class haben rechnerisch sogar noch sechs Piloten (allesamt in GP2-Boliden) die Chance, Meister zu werden.

Die beste Ausgangslage hat Simone Colombo (ITA, MM International), der 2021 in Mugello sein BOSS GP-Debüt gab. Er führt mit 33 Punkten Vorsprung auf Titelverteidiger Marco Ghiotto (ITA, Scurderia Palladio) und dem Portugiesen Zdenek Chovenec-Lopez (MM International). Letzterer ist allerdings wie schon zuletzt in Brünn nicht am Start. Außenseiterchancen haben noch Luca Martucci (ITA, MM International), Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) und Giancarlo Pedetti (ITA, Nannini Racing). Für ein mögliches Podest in Mugello auf der Rechnung haben sollte man auch Francesco Malavasi (ITA, Scuderia Palladio), der erst seit Le Castellet im Sommer an der Meisterschaft teilnimmt, und in Brünn zuletzt zweimal am Podium stand. Mit Marc Faggionato (MCO, Zig-Zag) und Salvatore de Plano (ITA, MM International) kehren zwei ehemalige Rennsieger ins Feld zurück, dass diesmal mit Joey Foster (GBR, HS Engineering) auch einen ehemaliger Profi-Rennfahrer mit dabei hat. Insgesamt haben 17 Piloten für die FORMULA-Wertung genannt, darunter auch das französische Team Zig-Zag und zwei Lola AutoGP-Wagen.

In der BOSS GP F1 Class gehen mit Ingo Gerstl (AUT) und Thomas Jackermeier (GER) zwei Piloten des Teams Top Speed an den Start. Sie setzen damit ihr Toro-Rosso-Duell zwischen dem STR1 von Gerstl und dem STR3 von Jackermeier fort. Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) aus der Klasse OPEN wird erneut versuchen, in seinem modifizierten World-Series-Boliden die Formel-1-Autos zu verfolgen. In der Klasse der Sechszylinder-Autos wird Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) versuchen, seinen zunehmend schnelleren Verfolger in der Gesamtwertung der SUPER LIGHTS, Alexander Geier (AUT, Geier Racing), in Schach zu halten. Allesamt bester Voraussetzungen für ein aufregendes Rennwochenende in Mugello.

Nennliste:

NummerNameNationTeamKlasseMarkeBaujahrModellMotor
1Ingo GerstlAUTTeam Top SpeedF1Toro Rosso2006F1 – STR1Cosworth TJ
15Thomas JackermeierGERTeam Top SpeedF1Toro Rosso2008F1 – STR3Ferrari 056
10Haralds Slegelmilhs LVAHS EngineeringOPENDallara2012WSbR – T12Gibson 4.5
12Joey FosterGBRHS EngineeringFORMULADallara2012WSbR – T12Gibson
19Nicolas MatileMCOZig-ZagFORMULALola2005AutoGPZytek
22Michael AbererAUTAM MotorsportFORMULADallara2005GP2Mecachrome
27Marco GhiottoITAScuderia PalladioFORMULADallara2011GP2Mecachrome
28Bruno JarachITAEesti MotorsportFORMULADallara2008GP2Mecachrome
29Marc FaggionatoMCOZig-ZagFORMULADallara2008GP2Mecachrome
31Paul O’ConnellIREHS EngineeringFORMULADallara2012WSbR – T12Gibson
32Simone ColomboITAMM InternationalFORMULADallara2017F2Mecachrome
37Luca MartucciITAMM InternationalFORMULADallara2011GP2Mecachrome
43Giancarlo PedettiITANannini RacingFORMULADallara2014GP2Mecachrome
44Thomas JakoubekAUTTeam Top SpeedFORMULADallara2008GP2Mecachrome
46Alexander SeiboldGERSeibold Auto + SportFORMULADallara2005GP2Mecachrome
47Walter StedingGERScuderia PalladioFORMULADallara2011GP2Mecachrome
61Jean-Christophe PeyreFRAZig-ZagFORMULALola2005AutoGPZytek
66Andreas FiedlerGERFiedler RacingFORMULADallara2008GP2Mecachrome
77Francesco MalavasiITAScuderia PalladioFORMULADallara2011GP2Mecachrome
87Salvatore de PlanoITAMM InternationalFORMULADallara2011GP2Mecachrome
34Roberto VanniITAWalter Colacino RacingSUPER LIGHTSLola1998F3000Alfa Romeo
36Walter ColacinoITAWalter Colacino RacingSUPER LIGHTSLola1998F3000Alfa Romeo
111Alexander GeierAUTGeier RacingSUPER LIGHTSTatuus2003WSbRNissan
115Andreas HaslerAUTHasler MotorsportSUPER LIGHTSDallara2009WSbNNissan

Strecke:

Die 5,245 Kilometer lange Strecke in Mugello (erbaut 1974) ist im Besitz von Ferrari und ist traditionell Gastgeber der MotoGP. Vor zwei Jahren war die Bahn in der Toskana auch Austragungsort eines Formel-1-Rennens (Gewinner: Lewis Hamilton). Die Youngsters und Gentlemen der BOSS GP Racing Series erwarten am kommenden Wochenende flüssige und schnelle Kurvenabfolgen, eingebettet in eine hügelige Topografie. Im Vorjahr bei teils nassen Bedingungen holte Marco Ghiotto einen Doppelsieg in der FORMULA-Klasse, in der OPEN-Wertung siegte in Lauf 1 Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) im Benetton, im zweiten Lauf Ingo Gerstl im Toro Rosso.

Zeitplan (CEST):

Freitag, 14. Oktober 2022
11:10–11:40     Freies Training 1
14:05–14:35     Freies Training 2

Samstag, 15. Oktober 2022
09:55–10:25     Qualifying
15:05–15:25     Rennen 1 (20 Minuten)

Sonntag, 16. Oktober 2022
10:00–10:10     Warm-up
13:15–13:40     Rennen 2 (25 Minuten)

Rahmenprogramm:

Der italienische Promoter Gruppo Peroni versammelt auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Rennserien aus verschiedenen Kategorien in Mugello. Neben der BOSS GP Racing Series als Hauptserie ist mit der italienischen Topjet F2000 Trophy (zusammen mit dem Drexler Formel Cup aus Österreich) eine weitere Formel-Rennserie am Start. Die Master Tricolore Prototipi versammelt Sportprototypen, dazu kommen die Markenpokale von Lotus (Cup Italia) und Renault (Clio RS Cup) sowie die historischen GT-Autos des Campionato Italiano Autostoriche. Das Programm startet am Freitag ab 8:45 Uhr (ohne Mittagspause) mit Trainings und Qualifyings. Samstag und Sonntag beginnt das Programm mit den Rennen jeweils ab 9:00 Uhr.

Tickets:

Der Eintritt auf den Stehplätzen ist gratis, Boxendach und Haupttribüne kosten 10 bzw. 15 Euro an der Tageskasse. Ermäßigungen gibt es für Unter-18-Jährige, Frauen und ACI-Klubmitglieder. Kinder unter 14 Jahren können in Begleitung eines Erwachsenen gratis aufs Gelände, selbiges gilt für Einwohner der Gemeinden Scarperia und San Piero (FI).

Livestream:

Das Rennprogramm am Samstag und am Sonntag wird teilweise auf dem YouTube-Kanal von Promoter Gruppo Peroni übertragen.

Fotos: Michael Jurtin/BOSS GP, PR & Event Keke Platzer (Poster)